Montag, 26. Juli 2010

And the Winner is...

So schnell kann's gehen. Eben haben wir uns noch auf den kommenden Urlaub gefreut, schon ist er vorbei...
Wie war's? Ich lasse mal die einzelnen Stationen Revue passieren:

  • Las Vegas
    Sieht genau so aus, wie man es sich vorstellt, bzw. aus den diversen Fernsehserien oder Filmen kennt. Was man nicht mitbekommt (zum Glück, denn sonst würde man nach "Oceans 11" schweißgebadet aus dem Kino gehen) ist die wahnsinnige Hitze. Ich weiß ja nicht, ob heuer ein besonders warmer Sommer ist, aber Tagestemperaturen von knapp 40° und Nachttemperaturen von nicht unter 28° lassen den Menschen eigentlich keine andere Wahl, als in die eisgekühlten Casinos zu verschwinden.
  • Grand Canyon
    Einfach unbeschreiblich. Ein überwältigender Anblick, der sich in Bildern und Filmen vollkommen unzureichend einfangen lässt. Muss man einmal gesehen haben.
  • Death Valley
    Woher dieses Tal seinen Namen hat, kann man verstehen, wenn man an einem Tag mit lediglich durchschnittlichen Temperaturen aus dem klimatisierten Auto steigt und einem 48° heiße, vollkommen staubtrockene Luft entgegenschlägt.
  • Santa Barbara
    Eine wirklich nette, überschaubare, saubere, kleine Stadt mit ungefähr 90.000 Einwohnern die ca. 140 km nordwestlich von Los Angeles direkt am pazifischen Ozean liegt und eine total entspannte Atmosphäre hat.
  • San Francisco
    Schöne Stadt mit total wahnsinnigen Straßen bei denen ich andauernd das Gefühl hatte, beim Parken noch Keile unter die Reifen stellen zu müssen, weil die Handbremse allein gegen die enormen Steigungen keine Chance hat. Meiner Meinung nach sind alle Filme, bei denen man San Francisco im Sommer mit blauem Himmel sieht, retuschiert. Die nebelverhandenen Hügel und die Temperaturen von knapp 17° im Juli sind auch nach Aussagen von Leuten, die dort wohnen, keine Seltenheit.
  • Los Angeles
    Ein Moloch mit einer Fläche, die etwa halb so groß ist wie Vorarlberg, der Großraum Los Angeles ist mit über 12.000 km² sogar so groß wie Tirol. In manchen Gegenden würde es sich vermutlich gut wohnen lassen (Berverly Hills, Santa Monica, ...) wenn man zufälligerweise erfolgreicher Filmstar, Produzent, Regisseur oder von Beruf Sohn oder Tochter ist, und das notwendige Kleingeld hat, sich ein Haus leisten zu können, das nicht unter 10 Millionen $ kostet, andere Gegenden sind vermutlich billiger, sollte man aber weder alleine betreten noch befahren und dort wohnen schon gar nicht.
  • New York
    Über diese Stadt muss man nicht allzu viel sagen, alle Attribute, die man dem "Big Apple" üblicherweise zuschreibt, treffen zu 100% zu. Die Stadt ist laut, hektisch, ein Schmelztiegel der Nationen und sie schläft wirklich nie. Geschäfte haben immer offen, die Polizei-, Rettungs- und Feuerwehrsirenen klingen wirklich so, wie in den Filmen, die Polizisten in ihren schwarzen Uniformen sehen wesentlich cooler aus, als ihre österreichischen Amtskollegen, es läuft eine nicht unbeträchtliche Anzahl an Verrückten herum und Fastfood-Läden und Starbucks gibt's an jeder Ecke.
So jetzt zum wirklich Wichtigen:
Ich habe für meine Kunden ein Preisausschreiben gemacht, bei dem es einen Apple iPod Nano für diejenige oder denjenigen zu gewinnen gab, der mit seiner Schätzung den von uns in diesem Urlaub im Auto zurückgelegten Kilometern am nächsten kommt.
Hier der Kilometerstand bei Antritt der Reise: 18.397,7
Und hier bei der Rückgabe: 20.513,3
Das macht eine Differenz von 2.115,6 Meilen oder umgerechnet (1 mi = 1,60934 km) 3.404,72 Kilometer aus. Damit ist die Gewinnerin des iPod...tadaaaa...Petra Mattersdorfer von der Arbeiterkammer in Wien, die mit ihrer Schätzung von 3.396 km auf 9 km ans tatsächliche Ergebnis herangekommen ist. Herzlichen Glückwunsch...
Allen anderen wünsche ich beim nächsten Mal mehr Glück, ich werd' mir wieder was einfallen lassen...der nächste Urlaub kommt bestimmt...

Sonntag, 25. Juli 2010

I'm going home...

Am Samstag war es dann soweit: Der Tag der Heimreise war gekommen. Wir checkten aus unserem Hotel aus, verstauten die Koffer in der Gepäckaufbewahrung und fuhren ein letztes Mal mit der Subway in Richtung Downtown um auf einem Straßenmarkt noch ein wenig herumzustreunen. Nach einem späten Frühstück in einem netten italienischen Lokal (ausgezeichneter Espresso) machten wir uns auf den Weg zurück ins Hotel, sammelten unsere Koffer ein, zwängten sie und uns in ein Taxi und fuhren zum Terminal 1 des JFK-Flughafens.
Ab dann lief alles wie am Schnürchen:
  • Einchecken: Hatte die beste Ehefrau von allen schon am Vortag per Web-Check-In erledigt
  • Kofferaufgabe: Kein Problem, wir mussten für unsere fünf Gepäckstücke keine zusätzliche Gebühr zahlen, da der Flug schon im Oktober gebucht wurde und die "Nur-ein-Koffer-pro-Person-Regel" erst seit Jänner gilt
  • Flug: Ohne Zwischenfälle, ausgezeichnetes Essen, keine weinenden Babys in der Nähe, keine übergewichtigen, schnarchenden Programmierer am Nachbarsitz (außer bei meinem Sohn aber der ist an seinen Vater schon gewöhnt)
  • Landung: Butterweich, ein klein wenig peinlich allerdings der Applaus danach
  • Koffer einsammeln: Unsere waren alle vollzählig bei den ersten dabei, die vom Band rollten
  • Taxi: Pünktlich wie immer, auf Hr. Killian ist Verlass
  • Heimfahrt: Ereignislos, kaum Verkehr auf der A4/A23/A22
  • Haus: Immer noch da und sauber
  • Einbruch: Keiner...




Raindrops keep falling on my head...

Am Freitag war das Wetter so, wie man sich das für einen Besichtigungstag vorstellt - bewölkt und ein wenig kühler als die vorhergegangenen Tage, in denen das Thermometer auf knapp 39° geklettert war. Nach dem Frühstück fuhren wir also mit der Subway in Richtung South-Ferry, von wo jede Viertelstunde eine kostenlose Fähre nach Staten-Island abfährt, mit der man genau an der Freiheitsstatue vorbeikommt. Es gibt zwar auch Schiffe, welche die Insel, auf der das New Yorker Wahrzeichen steht, direkt ansteuern, uns wurde aber davon abgeraten, weil diese Tour von einer großen Menge an Personen gebucht wird und man mit ungefähr zwei Stunden Wartezeit rechnen muss, bis man in die Statue hineingehen und die Stufen bis in die siebenstrahlige Krone hinaufsteigen kann. Da wir aber ohnehin nur ein paar Fotos schießen wollten, haben wir uns diese Wartezeit erspart, nicht zuletzt durch unser eher begrenztes Zeitbudget.
Bevor wir aber von der U-Bahn-Station zum Hafengebäude gehen konnten, mussten wir noch ein wenig warten, denn der bewölkte Himmel hatte sich zu einem waschechten Wolkenbruch gemausert.
Nachdem der Regen nachgelassen hatte, fuhren wir mit der Fähre nach Staten Island und wieder zurück, wobei wir unterwegs ein paar Bilder schossen.
Den Umstand, dass ich ein wenig müde war, mich in der Fähre auf der Bank kurz zurückgelehnt und die Augen geschlossen hatte und kurz eingenickt sein dürfte, hat mein Junior sofort ausgenutzt, um ein Photo von mir aus einer eher unglücklichen Position zu schießen...so ein schönes Kinn....und da ist noch eines...
Als nächster Programmpunkt stand das Empire-State-Building auf unserer Liste. Der Regen hatte in der Zwischenzeit vollkommen aufgehört, wir stellten uns an, fuhren in den 86. Stock und genossen die nicht vorhandene Aussicht...viel zu viel Wasserdampf in der Luft, die Bilder sehen alle aus, als ob sie durch eine beschlagene Duschkabinentür aufgenommen wären.
Nachdem die Wolken nun fast alle verschwunden waren und die Sonne wieder kräftig einheizte, war der Rückweg vom Empire State Building ins Hotel (mit einem stilechten Zwischenstop in einem Pizza-Hut) eine wahre Tortour. Die Luftfeuchtigkeit dürfte so an die 90% betragen haben und die Temperatur war wieder auf kuschelige 35° geklettert. Noch schnell ein letztes Foto des Chrysler Buildings und dann nichts wie rein in die eisgekühlte Lobby unseres Hotels.
Am Abend kam dann das Highlight des N.Y.-Aufenthaltes, zumindest für meinen Junior, der ist nämlich ein Riesen-Fan der amerikanischen Punk-Rock-Band "Green Day". Wir hatten Tickets für deren Musical "American Idiot" im St. James Theatre gleich beim Times Square um's Eck.
 "American Idiot" ist nicht unbedingt ein Musical, wie man es sich vorstellt: Die gesprochenen Texte hätten vermutlich auf einer Serviette Platz gehabt, selbst wenn man statt eines Kugelschreibers einen Lippenstift verwendet hätte, die Musik ist zum Großteil nicht lieb und nett und Andrew Lloyd Webber würde davon vermutlich Schluckauf, einen Gehörsturz oder beides bekommen und es gibt nicht wirklich ein Happy End, es waren aber trotzdem knapp zwei Stunden mitreißende, energiegeladene, elektrisierende Unterhaltung, kann ich wirklich jedem empfehlen, der Musik mag, die ein wenig rockiger ist...ich würde das ja eher als Punk-Rock-Oper bezeichnen, mich fragt aber keiner...

Samstag, 24. Juli 2010

A Walk In The Park

Nachdem uns der Kofferträger um sechs Uhr aus dem Schlaf gerissen hat, um uns mitzuteilen, dass unser Gepäck nun angekommen sei, taumelte ich erst mal vollkommen schlaftrunken und mit nichts als dem Abdruck eines Polsters im Gesicht bekleidet zur Türe, um auf unsere Koffer zu warten. Die beste Ehefrau von allen meinte, dass das eventuell einen schlechten Eindruck beim Hotelpersonal hinterlassen könnte und so schnappte ich mir einen der bereitgestellten Bademäntel und nahm die Gepäckstücke entgegen.
Weil ich schon munter auf war, machte ich noch gleich ein Foto des Chrysler-Buildings, welches man von unserem Hotelzimmer aus sehen kann. Da sich die Fenster nur einen kleinen Spalt weit aufmachen lassen, gerade groß genug, um die Kamera durchzustecken, ist die Perspektive ein wenig eigentümlich geraten.
Wir sanken dann alle nochmal in die Polster zurück (sogar die Kinder wurden von dem Telefongebimmel munter und das heißt schon was...) und hängten noch mal 3 Stunden Schlaf an. Für unsere innere Uhr, die ja noch immer auf Californien-Zeit eingestellt war, war's dann zwar auch erst sechs Uhr und das ist für Urlaub eigentlich viel zu früh, aber was soll's. Erstens mussten wir uns ohnehin schön langsam an die Zeitumstellung gewöhnen und außerdem wollten wir, da wir ohnehin nur 2 1/2 Tage in der Riesenmetropole verbringen können würden, keine Zeit mit so sinnlosen Dingen wie Schlafen vergeuden.
Wir begannen den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück (mal ganz was Neues) in einem der zahllosen Delis und machten uns dann auf den Weg, unseren Kindern die Stadt ein wenig näherzubringen. Die beste Ehefrau von allen und ich waren ja schon zweimal in New York, für unsere Kids war es aber das erste Mal. Wir besuchten also alle wichtigen Landmarks: Den Timesquare, den Central Park, China Town (nein, das lassen wir aus, den Kindern riecht es dort zu streng nach Fisch und wir haben ihn ohnehin schon gesehen), Ground Zero (der Freedom-Tower wächst schön langsam), die Fifth Avenue und den M&M Shop. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass letztgenannter meinen Kids besonders gut gefallen hat.
Nachdem sich meine zwei lieben Kleinen in Summe knapp 1,5 kg M&M's (mit Erdnuss drin) abgefüllt hatten, verließen wir vorsichtshalber den Shop und machten mit unserer Tour weiter.
Meine Holde und ich hatten bei unseren letzten Besuchen (einmal im Mai und einmal im September) eher kühles Wetter und hatten uns schon in Kalifornien gefreut, dass es in N.Y. diesmal sonnig und warm sein würde. Man soll vorsichtig sein, was man sich wünscht, es könnte in Erfüllung gehen. Wenn im Juli in New York die Sonne scheint ist es in der Stadt eigentlich kaum auszuhalten. Die Hitze kommt ja nicht nur von oben, sondern wird auch von den Häusern und dem Asphalt zurückgestrahlt und das macht Besichtigungstouren und ausgedehnte Wanderungen eher unangenehm.
Etwas Gutes hatte es aber auch: Ich hatte es bis dato nicht geschafft, einmal im Central Park in der Wiese zu liegen, so wie man das in den Filmen immer sieht, gestern war es dann soweit. Danach sind wir ein wenig am Ufer des Wasserreservoirs in der Mitte des Parks spazieren gewesen aber wie schon gesagt, laden Temperaturen um die 39° nicht gerade zum Wandern ein.
Am Abend versuchten wir dann erfolglos Karten für "Inception" zu bekommen, leider waren aber alle Vorstellungen ausverkauft (und das in einem Kino, in dem der Film von 14:00 bis 22:30 alle jede halbe Stunde gezeigt wurde) und so sahen wir uns einfach noch mal "Despicable Me" an...ist auch beim zweiten Mal noch witzig.
Dann aber nichts wie ins Hotel zurück und unterwegs noch schnell ein paar Bilder vom Times Square bei Nacht.
Abendessen brauchten wir übrigens keines mehr...die 1,5 kg hatten wir restlos verputzt...

Lost in Translation

Der vierte Buchstabe des griechischen Alphabeths - Delta (Δ) - wird in der Mathematik üblicherweise als Zeichen für eine Differenz, d.h. einen Unterschied verwendet. Bei der gleichnamigen amerikanischen Airline konnten wir feststellen, dass deren Name ganz vortrefflich gewählt wurde, denn der Flug von Los Angeles nach New York hat sich von allen Flügen unterschieden, die wir bis jetzt unternommen haben.
Ursprünglich für 09:00 angesetzt, hatte die beste Ehefrau von allen von Expedia, über die sie die Reise gebucht hatte, eine Reihe von Emails bekommen, in denen die Abflugzeit mal um 10 Minuten nach vorne und dann wieder um 15 Minuten nach hinten geschoben wurde. Die letzte Information war, dass der Flug am Mittwoch um 08:50 gehen sollte.
Da wir einerseits 90 Minuten vor Abflug am Flughafen sein wollen und andererseits nicht genau wussten, wie der Verkehr dorthin sein würde, standen wir bereits um 06:00 auf, räumten unser Zimmer und machten uns auf den Weg. 
Da nicht viel Verkehr war (zumindest für L.A.-Verhältnisse) legten wir die Strecke in knapp 30 Minuten zurück, retournierten unser Fahrzeug beim Autovermieter und fuhren mit dem Zubringerbus zum Terminal 3.
Dort angekommen - in der Zwischenzeit war es 07:15 - versuchten wir angesichts der schier endlosen Schlangen an den Schaltern unser Glück bei den Self-Check-In-Automaten, die hatten beim Flug von New York nach Los Angeles am Beginn unseres Urlaubs super funktioniert (im Gegensatz zu denen am Wiener Flughafen). Nach der Eingabe unseres Bestätigungscodes meinte das Gerät aber, wir sollten mit einem "Agenten" Kontakt aufnehmen, üblicherweise kein sonderlich gutes Zeichen. Der schaute sich unseren Zettel an und meinte dann kurz angebunden, dass die Abflugzeit von 08:50 auf 08:00 geändert worden war, wir zu spät dran seien, um noch einsteigen zu können, unseren Flug verpasst hätten und uns somit an die Abteilung "Special Service" für eine Umbuchung zu wenden hätten. Und das noch vor dem ersten Kaffee. Toll. Ganz toll.
Beim Schalter für "Special Services" waren dann - welch Überaschung - bereits ungefähr 20 Leute angestellt, bis wir an der Reihe waren, wuchs die Menge auf ungefähr 100 an...
Der Mitarbeiter erklärte uns, dass wir den Flug nur deswegen verpasst hatten, weil wir nicht bereits 2 Stunden vor dem Abflug am Flughafen gewesen waren, er würde uns aber trotzdem kostenlos neue Tickets ausstellen und uns für den Flug um 11:00 buchen...oh, wie nett. Nachdem unsere Koffer mit kleinen Barcode-Schleifchen versehen waren, trugen wir sie zur Abgabestelle, wo sie einer nach dem anderen auf das Band gehievt wurden und im Schlund des Durchleuchtungsgerätes verschwunden.
Danach stellte die beste Ehefrau von allen fest, dass der nette Herr Emmanuel am Schalter statt der versprochenen Maschine um 11:00 die nächste um 13:30 für uns gebucht hatte. Ich drängelte mich unter den bösen Blicken der wartenden Hundertschaft nochmal zu ihm vor, legte ihm unsere Bordkarten hin und erklärte die Sachlage. Er nahm die Tickets, klickte eine Weile auf seinem Computer herum, warf die Karten weg und druckte dann neue aus, diesmal korrekterweise mit 11:30 als Abflugzeitpunkt. Ok, er hatte vorher eigentlich von 11:00 gesprochen, aber so kleinlich bin ich nun auch wieder nicht.
Triumphierend ging ich zu meiner Familie zurück und wedelte voll Stolz mit den Bordkarten herum, meine Frau meinte allerdings nur trocken, ob ich auch wegen der Koffer gefragt hätte. Hatte ich natürlich...nicht. Also nochmal vordrängeln, böse Blicke, Sachlage erklären, Computer klicken, noch mehr klicken, noch mal klicken, dann gab er mir die Koffer-Tickets zurück und meinte, nun wäre alles in Ordnung.
Während der zweistündigen Wartezeit bemerkten wir, dass meine Frau als einzige bereits einen festen Sitzplatz hatte (5A) wir anderen aber nur einen "Seat Request", der laut Aussage der Dame beim Gate kurz vor dem Boarding gegen einen Sitzplatz umgetauscht werden würde.
Zu dem Zeitpunkt war die Abflugzeit von 11:30 auf 12:05 verschoben worden. Ein paar Minuten später stand dann 11:30 auf der Anzeigetafel, kurz danach kam dann eine Durchsage, dass wir erst um 11:50 fliegen würden, weil es zu viel Air-Traffic gäbe. Keine zwei Minuten später dann eine neuerliche Durchsage, dass wird doch um 11:20 fliegen würden, damit wie dem Stau entgehen würden. Dann wurden wir alle einzeln aufgerufen, und unsere "Seat Requests" gegen richtige Sitzplatzkarten getauscht. Die Karte meiner Frau sollten wir an Bord umtauschen, wir hatten nämlich drei Plätze in der 21. Reihe. Als es dann Zeit war, an Bord zu gehen, stellten wir erstaunt fest, dass die beste Ehefrau von allen einen Platz in der ersten Klasse bekommen hatte, wir anderen aber in der Holzklasse untergebracht waren. Nett wie wir waren, haben wir ihr aber gesagt, sie solle dort bleiben und den Komfort und das Essen genießen, wir würden auch mit trockenen Erdnüssen auskommen...
Nach einem ereignislosen Flug landeten wir ohne Probleme in New York, gingen zur Gepäckausgabe, warteten ein wenig...und dann noch ein wenig...und dann noch ein wenig länger und als das Band stehenblieb und keine Koffer mehr ankamen, wurden wir doch ein wenig unrund und fragten im Baggage Service Center nach. Die Dame war zwar höflich, ließ aber doch merken, dass sie eigentlich absolut keinen Bock mehr hatte zu arbeiten und die Kunden (hinter mir standen noch mal ungefähr 10 Personen) ihr furchtbar auf die Socken gingen. Sie hat aber dann doch herausgefunden, dass unsere Koffer sich in der Maschine um 13:30 befanden (so ein Zufall aber auch) und erst in zwei Stunden ankommen würden. Wir könnten also entweder warten oder einfach ins Hotel fahren, das Gepäck würden uns nachgebracht werden.
Wir zogen es vor, uns gleich ins Hotel zu begeben und schlafen zu legen, da wir von dem Tag vollkommen fertig waren.
Um sechs Uhr in der Früh (unserer inneren Uhr nach war es auf Grund des Zeitunterschieds zwischen Los Angeles und New York erst drei in der Nacht) riss uns das Telefon aus dem Tiefschlaf, einer der Hotelangestellten meldete uns, dass die Koffer eingelangt seien und sie jetzt auf's Zimmer gebracht werden würden. Super. Danke Emmanuel.

Freitag, 23. Juli 2010

Lug und Trug

Am Dienstag in der Früh fiel uns das Munterwerden besonders leicht, denn für den Tag war der Besuch der Universal-Studios geplant. Wir standen etwas früher als sonst auf (so gegen sieben Uhr, also eigentlich vieeel früher als sonst), fuhren ins "Bever-Liz", unserem Liebling-Frühstücks-Lokal in L.A. (boa, klingt das über-drüber-abgehoben....hihi...) und machten uns dann auf den Weg in die Traumfabrik. Da wir letztes Jahr schon einmal in mehreren Freizeitparks in Florida unterwegs waren, sind wir in dieser Hinsicht schon ziemlich verwöhnt, trotzdem freuten wir uns wie die Schneekönige auf diesen Tag.


Bei der Einfahrt auf das Gelände hielten wir am Schranken und wurden aufgefordert, uns auszusuchen, ob wir unser Auto auf den "normalen" Parkplätzen oder den "besseren" (weil näher am Eingang) abstellen wollten. Da wir ohnehin recht früh dran waren, entschieden wir uns für die normalen, was der freundliche Mitarbeiter mit einem "Absolutely, Sir!" quittierte, so als ob ich mich zwischen einem Château Mouton-Rothschild Jahrgang 1982 und einem aus 1990 für den besseren entschieden hätte (laut Internet der erstere).
Die beste Ehefrau von allen hatte die Tickets (inklusive First-In-Line-Pass) bereits im Voraus gekauft und so konnten wir ohne weiteren Verzögerungen in den Park hinein.
Ich könnte an einem solchen Ort vermutlich nicht arbeiten, da der andauernde Lärmpegel und die Dauerberieselung mit Musik mich spätestens nach drei Tagen in den Wahnsinn treiben würden, für einen eintägigen Besuch wirkt aber eben dieses akustische Dauerfeuerwerk wie  Koffein für's Gehirn...wir waren wie elektrisiert und wussten gar nicht, was wir uns als erstes ansehen sollten. Nach Shrek 4D (3D inklusive Rütteln, Schütteln und Wasserspritzern) zum Aufwärmen machten wir erst mal die Studio-Tour, bei der man viele Kulissen sieht, die in den diversesten Filmen vorkommen, in denen man überhaupt nicht erkennen kann, dass es sich nicht um die Originalschauplätze handelt, sondern lediglich um Nachbauten, manchmal sogar nur um Miniaturen.
Das Bild unten habe ich aus dem Tour-Bus heraus fotografiert (war leider eine falsche Entscheidung, rechts zu sitzen, links wäre besser gewesen, hätte ich mir aber auch denken können, links ist immer besser als rechts...), das Schiff und die Steinmauer scheinen richtig groß zu sein...der Schein trügt aber, beides sind Modelle, nicht größer als ein bis zwei Meter und die Modelle stammen aus dem Film "King Kong" (die Szene aus der 2005er Version von Peter Jackson, in der das Schiff auf die Riesen-Affen-Insel zufährt).
Danach standen Waterworld, The Simpsons Ride, Revenge Of The Mummy, Terminator 3D, die Special Effects Show, Animal Actors, Jurassic Park, King-Kong 3D und noch einiges mehr am Programm...einige dieser Attraktionen haben wir doppelt besucht, die Kinder sogar bis zu fünf mal...
Nach knapp 11 Stunden im Vergnügungspark waren wir dann alle vollkommen geschlaucht aber  glücklich...

Mittwoch, 21. Juli 2010

Stern-Gucker

Am Montag, nach einem ausgesprochen guten Frühstück im Cafe "Bever Liz" am Beverly Drive (unbedingt die Hash Browns probieren...super knusprig), spazierten wir in Richtung des berühmten Rodeo Drives, von wo laut Aussage einer Dame beim Empfang unseres Hotels die Hop-On-Hop-Off-Busse wegfahren würden. Dort angekommen wurden wir vom (vermutlich selbsternannten) "Botschafter von Beverly Hills" Gregg Donovan begrüßt.
Er machte uns darauf aufmerksam, dass es absolut keinen Sinn hat, mit einem dieser Busse zu fahren, weil man dafür 30 Dollar pro Person zahlen würde und mit einem der öffentlichen Busse würde eine Tageskarte nur 5 Dollar kosten und da könnte man natürlich ebenfalls jederzeit aus- und einsteigen.
Viel besser wäre es, mit einem Van zu fahren, den er uns unbedingt empfehlen könne, der fahre kreuz und quer durch Beverly Hills an vielen Häusern von Prominenten vorbei, der Busfahrer mache das schon seit über 10 Jahren, kenne sich super aus und sei überdies enorm witzig.
Wir ließen und davon überzeugen, warteten eine knappe Stunde, bis zur nächsten Abfahrt und wurden dann vom Busfahrer-meets-Entertainer-meets-Stand-Up-Comedian in die Hügel von Beverly Hills kutschiert.
An die Rückseite der Fahrerkabine war ein Zettel geklebt, auf dem er Hinweise auf die Höhe des Trinkgeldes gab. 5$, wenn die Tour OK wäre, 10$ wenn sie spitze wäre und 20$ wenn wir sie so gut fänden, dass wir sie noch mal machen wollen würden.
Leider hatte er überhaupt nicht vermerkt, ob man auch Geld von ihm zurückverlangen können würde. Ich bilde mir ein, nicht soooo schlecht Englisch zu verstehen, aber was der Typ von sich gegeben hat, das war zum Teil einfach unverständlich. Philipp (ihn hat die Star-Tour vermutlich am wenigsten interessiert) hat sich in der ersten halben Stunde den Spaß gemacht, mitzuzählen, wie oft unser "Reiseleiter" verschiedene Worte verwendet hat. 
OK...58 mal
GUYS...172 mal

Mir wäre ja vorgekommen, sie wären jeweils noch öfter vorgekommen, kann mich da aber täuschen. Er ist mit uns zwar wirklich durch unzählige Seitenstraßen in Beverly Hills gekurvt und hat dabei nahezu in einer Tour geredet, der Informationsgehalt war aber eher überschaubar. Was wir auf jeden Fall gesehen haben, sind jede Menge Häuser von jeder Menge Stars, bei denen das Geld abgeschafft zu sein scheint. In den Einfahrten, sofern man überhaupt so weit sieht, stehen Hummer, Lamborghinis, Ferraris, Maseratis, Bentleys und weiß der Geier was noch für Superschlitten. Marmorbüsten, Goldverschnörkelungen, bronzene Kitschfiguren, die Freiheitsstatue in Kleinformat und sonstige Geschmacklosigkeiten deuten allerdings daraufhin, dass Geld und Stil nicht unbedingt immer Hand in Hand gehen.
Bei einer großen Anzahl an Objekten waren außerdem auch Schilder von Realitäten-Büros aufgestellt, was daraufhin deutet, dass offenbar einige Leute ihre Schmuckstücke wieder versilbern möchten oder müssen.
Die 150-Zimmer-Villa von Aaron Spelling, dem verstorbenen Filmproduzenten, ist z.B. um 150 Millionen Dollar zu haben. Pro Zimmer also ungefährt eine Million...mhhhh...mal überlegen...wie viel könnten wir dann für unser Haus bekommen...? Aber nein...wie unser Busfahrer in einer seiner besserverständlichen Phasen gesagt hat, gilt beim Preis dieser Immobilien nur eines: "Location, Location, Location". Wollmannsberg klingt halt nicht ganz so mondän wir "Bel-Air" und Palmen am Straßenrand wirken irgendwie cooler als Sauerampfer.
Am Nachmittag sind wir dann am "Walk of Fame" gewandelt und haben uns die Sterne einiger Berühmtheiten angesehen...Stephen Spielberg, Sting, Phil Collins, Humprey Bogart, Walt Disney und...
Die beste Ehefrau von allen und ich sind inzwischen seit 16 Jahren verheiratet und anlässlich unseres Hochzeitstages hatten wird schon drei Monate zuvor einen Tisch im berühmten Restaurant "Spago" meines kärntnerischen Landsmannes Wolfgang Puck gebucht.
Wir haben uns also alle "aufg'mascherlt", "g'schneutzt" und "gekampelt" (wobei mein Junior sich lediglich zu einem sauberem Hemd und einer neuen Hose überreden ließ) und sind am Abend zum Essen hingefahren. Ich muss sagen, der Herr Puck hat wirklich eine ausgezeichnete Küche in seinem Gasthaus. Keiner von uns hat sich angepatzt, ist aus der Rolle gefallen oder sonst irgendwie unangenehm in Erscheinung getreten...es war ein perfekter Abend mit einem perfekten Essen...

Das einzige was uns aufgefallen ist: Angeblich gehen ins Spago jede Menge Berühmtheiten zum Essen und wir hatten insgeheim gehofft, wenigstens einen der Film- oder Fernsehstars zu sehen, wurden in dieser Hinsicht aber enttäuscht...zumindest haben wir keinen erkannt...bei so vielen Normalsterblichen, die extra wegen der Stars ins Spago gehen, passen diese aber vielleicht einfach nicht mehr hinein...

Dienstag, 20. Juli 2010

Dr. Michael - der Arzt, die Frauen vertrauen.

Gestern morgen nach dem Auschecken aus dem Hotel stärkten wir uns noch mal im "Full of Beans Coffee House" und traten dann die Reise nach Los Angeles an. Die Entfernung betrug noch ungefähr 100 km und diese legten wir ohne Probleme zurück. Den ersten Zwischenstopp legten wir ein, um unserer Sammlung von Reisekoffern noch einen weiteren hinzuzufügen, die beste Ehefrau von allen hatte am Morgen beim Packen eingesehen, dass sich all das, was sich noch nicht in unseren vier Koffern und Taschen befand, unmöglich so komprimieren lassen würde, dass es irgenwie hineinpassen könnte (lediglich Damenhandtaschen scheinen innen größer zu sein, als außen). Wir blieben also an einem Supermarkt stehen und da wir nun ohnehin noch einen Koffer mehr zu füllen hatte, wurde aus dem "wir bleiben nur kurz stehen und kaufen einen Koffer" doch noch eine kleine Einkaufstour für Mutter und Tochter. Nach einer knappen Stunde waren wir dann aber letztendlich unterwegs und hielten vor L.A. nur noch einmal zum Tanken in Thousand Oaks an.
Wann genau wir in Los Angeles angekommen sind, kann ich eigentlich nicht wirklich sagen, da diese Stadt flächenmäßig dermaßen groß ist. Irgendwann merkt man dann einfach an den Straßennamen, dass man offenbar dort angelangt ist, wo die Stars zu Hause sind...
Nach kurzer Irrfahrt ("Nein, ich hab' Beverwil Drive und nicht Beverly Drive gesagt, du hast das nur falsch ins Navi eingegeben, du hörst mir einfach nie genau zu...") kamen wir in unserem Hotel an, bezogen unser Zimmer und genossen den Ausblick aus dem neunten Stock.
Am Abend gingen wir dann, einer liebgewonnenen Tradition folgend, ins Kino und sahen uns "The Sorcerer's Apprentice" an...hat uns allen sehr gefallen. Da die erste Vorstellung, für die wir noch Karten bekommen konnten, erst knapp vor zehn anfing, kamen wir dann kurz nach Mitternacht ins Hotel zurück.

Sonntag, 18. Juli 2010

Surfin' USA

Nach dem Aufstehen, der Morgentoilette und dem Anziehen ist unser erstes Ziel in diesem Urlaub eigentlich immer zuerst der Frühstücksraum. Wir wussten zwar, dass in unserem Hotel das Frühstück im Preis inkludiert ist, nicht aber wo dieses zu finden sein würde. Nach kurzem Suchen haben wir "das Buffet" aber doch gefunden...und links liegen gelassen. Kann ja sein, dass wir ein wenig verwöhnt sind, was die erste Mahlzeit des Morgens anlangt aber zumindest hinsetzen wollen wir uns beim Essen schon. Dieser Raum war offenbar nur dazu gedacht, sich Kaffee, O-Saft und Bagel zu holen und diese dann im Zimmer zu verzehren...kein Tisch, keine Sessel. Na ja. Nicht unbedingt das, was wir uns vorgestellt hatte. Wir fuhren also mit dem Auto ein klein wenig in Richtung Ojai und fanden nach kurzer Suche das "Full of Beans Coffee House".


Hinter dem kleinen Gebäude befindet sich ein total idyllischer Garten, in dem wir zwei ausgezeichnete doppelte Espressos (Wirklich! Kein Witz!) und die frisch gebackenen Mehlspeisen genossen.
Solchermaßen gestärkt fuhren wir dann (nach gründlicher Grundierung mit Sonnenschutzmittel - Muttern kennt kein Pardon) an den nahegelegenen Lake Casitas. Dabei handelt es sich um einen Stausee in dem - sehr zu unserem Missfallen - das Schwimmen verboten ist. Der Grund dafür ist - sowohl laut Aussage des Mitarbeiters am Eingang als auch laut Wikipedia - dass es sich um ein Trinkwasserreservoir handelt. Das wäre ja an und für sich nichts ungewöhnliches, wenn nicht gleichzeitig jede Menge Boote am See herumgefahren wären. Und ich spreche nicht von Elektro-, Tret- oder Ruderbooten sondern von Motorbooten mit Benzin-Außenbordmotoren! Nachdem man nicht baden gehen darf (Gesetz ist Gesetz), gingen wir schnurstracks zum Bootsverleih, um uns auch so ein PS-Monster auszuborgen. Mir schwebte ein schnittiges, knallrotes Rennboot mit 250 PS vor, mit dem wir mit Vollgas von einer Seite des blitzblauen Sees zur anderen und zurück flitzen würden, während braungebrannte Playboy-Bunnies mit weißen Hüten eisgekühlte Raffaello servieren würden. Die waren aber offenbar schon alle ausgebucht. Oder acht PS schienen dem Typ beim Bootsverleih genug für uns...und Ferrero Rocher sind mir ohnehin lieber...
Die beiden Mietoptionen waren entweder fünf Stunden oder einen ganzer Tag. Wir entschieden uns für die erstere Variante, da wir annahmen, dass das ohnehin mehr als genug Zeit sein würde. 
Nach zwei Stunden, bei denen wir mehr als einmal versucht gewesen wären, "versehentlich" ins Wasser zu fallen (es hätte wirklich eine traumhafte Temperatur gehabt), waren wir dann alle durchgegart und von allen Seiten knusprig gebraten. Wir kehrten zum Bootssteg zurück, retournierten unser Schnellboot und machten uns auf den Weg ins Hotel zurück...so schlecht ist der Pool dort auch nicht...
Den Tag beschlossen wir dann wieder mal in einer Pizzeria, die Web-Adresse lautet bezeichnenderweise http://www.theonlygoodpizza.com, und ich muss feststellen, dass der Besitzer gar nicht so unrecht hat, sie war wirklich ausgezeichnet. Das selbe Urteil kam auch vom absoluten Experten in Sachen Pizza: Meinem Junior. Wenn man ihm Gelegenheit geben würde, jeden Tag Pizza zu Essen, würde er es tun. Wir fuhren vor zwei Jahren im Sommer in zehn Tagen von Ungarn nach Kroatien an die Plitvicer Seen, zwei Tage nach Slowenien, einen Abstecher nach Triest, drei Tage nach Kärnten an den Wörthersee und zum Abschluss noch zwei Tage nach Oberösterreich und während dieser Reise hat Monsieur P. an jedem einzelnen Tag eine Pizza gegessen. Wenn sich einer damit auskennt, dann er...

Splish Splash, I was taking a bath...

Gestern sind die beste Ehefrau von allen (alias "die bessere Hälfte"), Fräulein I., Herr P. und ich von Santa Barbara in Richtung L.A. abgefahren, allerdings noch mit einem zweitägigen Zwischenstop in "Oak View". Es handelt sich dabei um einen Vorort von Ojai (gesprochen Ohai), der ca. 50 km von Santa Barbara in Richtung L.A. liegt und offenbar gerne von Bewohnern der Riesenstadt als Wochenenddomizil besucht wird. Von einer Immobilienkrise ist hier nichts zu bemerken, die günstigsten Anwesen sind nicht unter einer Million Dollar zu haben, das geht aber locker bis sieben oder acht hinauf.
Nach einer Reisezeit von ca. 1 Stunde (ich liebe es, nicht über Highways, sondern durch die Berge zu fahren) erreichten wir unser Hotel, welches mein Liebling online nach den beiden Kriterien
1.) In der Nähe von Lake Casitas und
2.) Eigener Pool vorhanden
ausgesucht hatte.
Wie sehr sich Vorstellung und Wirklichkeit voneinander unterscheiden, lernten wir, als unsere Kinder von der Pool-Erkundungs-Tour zurückkamen. Die beste Ehefrau von allen hatte uns gesagt, dass das Hotel ein Schwimmbecken hätte. Keine Ahnung, was sich unsere Sprösslinge dabei vorstellten, die Beschreibung "wenn wir alle vier drin sitzen, ist der Pool voll und außerdem schwimmen jede Menge Blätter und Insekten drin" ließ in mir ein Bild von einer etwas größeren Badewanne mit braunem, fauligen Wasser aufsteigen. Ganz so schlimm war es dann aber doch nicht.
Ca. 5 mal 3 Meter groß, mit zwar etwas zu warmem, dafür aber vollkommen klaren Wasser (nachdem ich in zwei Minuten mit dem am Pool-Rand aufgehängten Käscher alle Blätter und alle drei Insekten herausgefischt hatte)...mein Junior neigt leider zur Dramatisierung...
Nach ein wenig Plantschen im Wasser (Schwimmbecken ist in der Tat übertrieben) und einem kleinen Nickerchen auf einer der beiden Liegen, gingen wir am Abend in ein vegetarisches Vollwert-Restaurant. Kaum zu glauben, dass es sowas im Land der Kentucky-Fried-Burger-Pizza-Chicken-Taco-Hut-Ketten tatsächlich gibt, wie wir aber gelernt haben, hat Ojai eine recht aktive Hippie-Community und die Betreiber von "The Farmer and The Cook", so der Name des Lokals, scheinen auch eher dieser Gruppe zuzurechnen zu sein. Tagsüber ein Geschäft, in dem man ausschließlich "organic" Food kaufen kann, verwandelt es sich am Abend in ein Restaurant, welches offenbar recht gut frequentiert ist. Und das in einer Gegend, in der man sowas eigentlich nicht wirklich erwarten würde.
Andererseits: Wer denkt schon, dass es in Großmugl ein vegetarisches-veganes Gasthaus gibt, welches bereits seit vielen Jahren überlebt und in dem man am Wochenende ohne Vorbestellung keinen Platz bekommt?
Das Essen (und die Sangrias) waren ausgezeichnet, preiswert und mehr als ausreichend dimensioniert. Um genau zu sein, fühlte ich mich nach dem Essen ein wenig wie der Wolf aus Rotkäppchen: "Was rumpelt und pumpelt In meinem Bauch herum? Ich meinte, es wären sechs Geißlein, So sind's lauter Wackerstein?". Letztere waren es nicht, Geißlein allerdings auch nicht, wäre in einem vegetarischen Lokal eher nicht so angebracht und außerdem mag ich Ziegen und Schafe nicht, es dürfte vermutlich das selbstgebackene Brot mit Olivenöl, die Jalapeno Poppers, die Tacos mit Guacamole, die grünen Bohnen mit Olivenpaste und sonnengetrockneten Tomaten, der Cesar's Salad und der Mulberry-Upside-Down-Cake mit Vanilleeis gewesen sein...vermutlich hätte ich den Salat hätte weglassen sollen (© Emma M.)
Während ich nach dem Essen Mühe hatte, mich in unserem Hotelzimmer zwischen stabiler Rücken- oder entspannter Seitenlage zu entscheiden, gingen unsere Kids noch in den Pool...war anscheinend doch nicht so schlecht...

Samstag, 17. Juli 2010

Reise zum Mittelpunkt der Erde

Am Mittwoch waren mein Junior und ich bei unseren Grabarbeiten am Sandstrand von Santa Barbara knapp bis zum Erdmittelpunkt gekommen und nur dadurch gebremst worden, dass wir Hunger bekamen und unser Vorhaben abbrechen mussten. Am Donnerstag wollten wir aber in Ermangelung anderer Pläne noch mal einen Versuch wagen und erneut in Welten vordringen, die noch nie ein Mensch zuvor...ach nein, das war ein anderer Film.
Am Vormittag wurden wir zwar noch von einem kleinen Fahrradausflug zurückgehalten, bei dem wir versuchten herauszufinden, ob man von den Schulen von Fräulein I. und Herrn P. mit dem Fahrrad zu unserem vermutlichen Teilzeit-Domizil fahren kann. Wir stellten dabei fest, dass es doch wesentlich einfacher ist, die nahezu ununterbrochen aufwärts führende Strecke mit dem Auto zurückzulegen, als mit dem Drahtesel...wir sollten unbedingt mal die Fahrpläne der Buslinien studieren.
Nach diesem kräfteraubenden Ausflug bestand die beste Ehefrau von allen auch noch darauf, uns alle mit Sonnenschutzmittel einzubeizen, danach durften wir dann aber endlich an den Strand und mein Junior und ich machten uns gleich wieder an die Arbeit. Weit sind wir auch diesmal wieder nicht gekommen, er zeigte einfach nicht den nötigen Ernst bei der Arbeit...
Am Abend sind wir dann in ein kleines griechisches Lokal gleich beim Hotel um's Eck gegangen, welches 2008 zum besten griechischen Lokal in Santa Barbara gewählt wurde...könnte aber auch gut sein, dass es 2008 das einzige gewesen ist. Das Essen war zwar gut, aber das Ambiente entsprach eher dem einer Baustellenkantine.
Danach hat Fräulein I. sich dann im Kino den dritten Teil der Twilight-Saga angesehen und der Rest der Familie die neue Action-Komödien-Romanze "Knight and Day" mit Tom Cruise.
Den haben wir übrigens 2008 in New York beim Einkaufen in einem Geschäft gesehen. Wir waren zwar nicht drin, wenn man es genau nimmt, war außer den Angestellten und den Bodygards überhaupt niemand drin, was daran gelegen haben kann, dass der Shop kurzerhand für alle anderen Kunden gesperrt wurde, aber wir haben ihn ganz genau durch die Auslagenscheiben und später beim Einsteigen ins Auto gesehen...nicht gerade ein Riese. Im neuen Film ist allerdings kein einziges Mal zu sehen, dass seine Filmpartnerin Cameron Diaz um 5 cm größer ist als er...aber das konnte man schließlich bei Ingrid Bergman und Humphrey Bogart auch nicht erkennen. Die beiden waren zwar in etwa gleich groß, aber am Filmplakat zu "Casablanca" wirkt Bogey, als ob er lockere 10cm größer als sie gewesen wäre...nachdem die beste Ehefrau von allen gleich groß ist wie ich, sollte ich mal checken, wie die in Hollywood das machen...naja, in ein paar Tagen besuchen wir ohnehin L.A., da kann ich mir das ja mal ansehen...





Freitag, 16. Juli 2010

Silent Mövie

Als unsere Tochter ein Baby war, warteten wir ungeduldig, bis sie zu sprechen begann. Ich kann mich zwar nicht mehr erinnern, welches das erste erkennbare Wort war, vermute aber, dass es das übliche "Mama", "Papa" oder "Bruttosozialprodukt" gewesen sein könnte. Wenn wir damals gewusst hätten, was da auf uns zukommt, hätten wir vermutlich noch gerne ein Weilchen "wortlos" ausgeharrt. Eigentlich hat sie nämlich seit damals nicht wieder mit dem Reden aufgehört. Der wissenschaftliche Ausdruck dafür ist Logorrhoe, übersetzt klingt das ein klein weniger fein: Sprechdurchfall
Ok, ganz so schlimm ist es nicht, aber es war doch zeitweise so anstrengend, dass wir unserer Kleinen, sobald sie den Wert des Geldes ermessen konnte, für 10 Minuten Schweigen während einer Autofahrt zwei Euro angeboten hatten. Sie nahm an, hielt sich dran, und schaffte es die verlorene Zeit locker wieder einzuholen. Besser wurde die Situation erst, als das Handy und die 1000 Gratis-SMS ins Spiel kamen und ihre Freundinnen als Zielobjekte zunehmend interessanter als ihre Eltern wurden. Seitdem werden pro Monat locker 900 SMS versendet und wir sind ein wenig aus der "Schusslinie". In diesem Urlaub, in dem wir meistens ein Familienzimmer bewohnen, bekommen wir allerdings wieder mit, dass das Mitteilungsbedürfnis von Fräulein I. durch sowas banales wie Schlafen nicht gebremst wird. Man versteht zwar nicht, was sie sagt, sie spricht aber trotzdem, seit neuestem sogar in Englisch.
Umso interessanter fanden die beste Ehefrau von allen und ich es dann, als wir am Mittwoch das Meeting mit dem Direktor der High School hatten, in welche unsere Tochter nächstes Jahr gehen soll. Während des ca. einstündigen Gesprächs, welches in einer wirklich sehr entspannten Atmosphäre ablief (ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal einen Schuldirektor in Shorts, T-Shirt und Flip-Flops gesehen habe) sprach das Töchterlein eher wenig. Und da sie schon seit drei Jahren in eine Schule geht, in der der Unterricht zweisprachig abgehalten wird, mangelt es ihr sicher nicht an entsprechenden Englischkenntnissen. Ahh....das Meeting hätte ruhig noch länger dauern können... :)
Am Nachmittag gingen wir dann an den recht dünn belegten Strand von Santa Barbara und mein Sohn und ich versuchten einen Tunnel nach Australien zu graben, kamen aber nur ca. 30 cm weit, bevor alles wieder in sich zusammenstürzte. Als Ergebnis unserer Bemühungen trug ich allerdings einen ordentlichen Sonnenbrand am Rücken davon...aber schön war's... :)

Papa-Razzo

Am Dienstag Morgen wurden wir von der Sonne, die durch die Fenster unseres Zimmers schien, geweckt und ein kurzer Trip vor unseren Bungalow zeigte, dass es draußen bereits angenehme 23° hatte. 
Wer mich kennt, der weiß, dass ich nicht wirklich einen Grund brauche, um mich auf ein Frühstück zu freuen (oder, um genau zu sein auf irgendeine andere Mahlzeit des Tages), das Restaurant lag aber so romantisch da, dass es mich förmlich magisch hinzog, der Geruch von gebratenem Speck kann allerdings auch seinen Teil dazu beigetragen haben...
Nach einem für meine Verhältnisse äußerst frugalem Frühstück, welches lediglich aus den typisch amerikanischen Pancakes, Mais-Sirup, Orangensaft und heißem Wasser mit Kaffee-Aroma bestand, überließ ich es der besten Ehefrau von allen, die Koffer zu packen und machte mich einstweilen mit dem Fotoapparat auf einen kleinen Rundgang über das Gelände.



Auf meiner kleinen Wanderung begegnete ich auch einer älteren Dame, die anscheinend beruhigend auf ihr Enkerl einredete, welches sie in einem knallpinken Kinderwagen vor sich her schob. Erst als das Kind eher unkindliche Laute von sich gab, schaute ich genauer hin und konnte feststellen, dass es sich um zwei Hunde handelte, die allerdings ihre Größe nach in unserer Familie eher als Ratten bezeichnet werden. Selbst unsere Katze ist größer.
Als ihre "Mami" die Gegend bewundere und ihre Lieblinge in sicherer Entfernung zum abschüssigen Hang parkte, konnte ich in bester Paparazzo-Manier ein Foto schießen, man kann die beiden trotz der abgedunkelten Scheibe ihrer Limousine erkennen...
Nachdem einem letzten Foto verließen wir "Ragged Point Inn" schweren Herzens und machten uns auf den Weg nach Santa Barbara.
Dort angekommen, nahmen wir uns ein Zimmer im Holiday Inn, gingen eine Kleinigkeit essen und dann am Abend zur Abwechslung wieder mal ins Kino.


Das Arlington-Kino in der State-Street ist ein ehemaliges Hotel, welches irgendwann in den 30er Jahren zu einem Lichtspieltheater umgebaut wurde. Es gibt nur einen einzigen Saal, der aber was ganz besonderes ist. Rechts und links sind die Wände so gebaut, dass die den Eindruck einer mexikanischen Stadt machen und die Decke wurde
so gestaltet, dass sie aussieht, wie ein Sternenhimmel. Das ganze wird aber nicht kitschig, sondern recht echt und verleiht dem Kino ein ganz besonderes Flair.


Der Film, den wir uns angesehen haben, kann ich jedem nur empfehlen, der mal wieder so richtig schlechte Dialoge, hölzerne Charaktere, schleppende Handlung, Plot-Holes und lahme 3D-Effekte sehen möchte. 
M. Night Shyamalan hat mal wirklich gute Filme gemacht, ich denke gerne an "The Sifth Sense" und "Unbreakable" zurück, "Signs" war soso-lala, "The Village" war wieder besser, aber "The Lady in the Water" und "The Happening" wären absolut verzichtbar gewesen. Der aktuelle "The Last Airbender" ist aber nur was für wirklich hartgesottene Genrefans. Ich bin zwar ein "Fantasy/Science Fiction/Action/Martial Arts"-Fan, aber selbst ich wäre nach 15 Minuten bereit gewesen, das Kino zu verlassen...die einzigen guten Szenen waren offenbar jene, die ich im Trailer gesehen hatte...

Donnerstag, 15. Juli 2010

Another Day In Paradise

Am Montag morgen machten wir uns wieder auf den Weg nach Santa Barbara, da wir dort am Mittwoch einen Termin mit dem Direktor der High School hatten, die meine Tochter nächstes Jahr für sechs Monate besuchen sollte und da wir die Strecke von knapp 500 Kilometern nicht in einem Tag zurücklegen wollten, hatten wir vor, irgendwo auf der Strecke zu nächtigen.
Knapp nach San Francisco machten wir noch bei einem Lokal Halt, in dem die Zeit in den Fünfzigern stehengeblieben zu sein schien: Altbackene Einrichtung, Stereoanlage an jedem Tisch (mit Münzeinwurf und einer Auswahl, die sogar meine Oma als "Oldies" bezeichnet hätte), eine museumsreife Kasse und als Zahlungsmittel nur CASH, d.h. keine Kreditkarten (!!)...wir hatten dort aber trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb) ein spitzenmäßiges Frühstück.
Solchermaßen gestärkt machten wir uns auf den Weg. Uns war von mehreren Leuten (inklusive einem Mann, mit dem wir beim Whale-Watching ins Gespräch gekommen waren und der aussah, wie eine alte Ausgabe von Serpico) nahegelegt worden, die Küstenstraße zu nehmen, da diese landschaftlich wunderschön sei. Keine Übertreibung. Wahnsinn. Ich wäre eigentlich gerne alle paar Kilometer stehengeblieben, um die Aussicht zu genießen. Ok, bin ich eigentlich auch. Insgesamt gibt's von der Strecke knapp 100 Fotos... :)
Ungefähr bei der Hälfte blieben wir dann einfach mal stehen und fanden uns wirklich rein zufällig in einem der tollsten Plätze, die wir in dem Urlaub gesehen hatten. Der Ort heißt "Ragged Point" und eigentlich handelt es sich dabei nicht wirklich um einen Ort, denn außer dem "Ragged Point Inn and Resort", einer Tankstelle, einem Souvenir-Shop und einem kleinen Café gibt's dort nichts, ich kann jedem, der sich zufälligerweise mal in der Gegend aufhält aber nur wärmstens ans Herz legen dort stehenzubleiben und sei es nur, um die Aussicht zu genießen.
Auf der einen Seite des Resort steigen die Berge auf ungefähr 1000 Meter an, auf der anderen Seite geht's relativ steil bis zum Meeresniveau hinunter.
Wir nahmen uns zwei Zimmer (eigentlich kleine Bungalows), stiegen den schmalen und steilen Weg bis zum Pazifischen Ozean hinab, um unsere Füße ins Wasser zu halten (soooo kalt - die Handbewegung dazu bitte einfach vorstellen), machten uns dann auf den Rückweg und beschlossen den Abend bei einem Lachs mit Makadamia-Kruste, Ananas-Salsa, Basmati-Reis, Gemüse und einem Glas Wein...ahhh...Urlaub...

Geburts-Tag

Mark Twain wird der Spruch zugeschrieben "The coldest winter I ever spent was a summer in San Francisco". Ist zwar in Wirklichkeit nicht von ihm, stimmt aber trotzdem. Als wir uns am Sonntag Morgen (meinem 48. Geburtstag) zum Pier 33 aufmachten, um die Fähre zur Gefängnisinsel Alcatraz zu nehmen, war das Wetter so ungemütlich, dass ich ehrlich bereute, keine lange Hose angezogen und keinen Fleecepulli mitgenommen zu haben. Es hatte ungefähr 16° und die Wolken hingen so tief, dass Häuser schon ab 7 Stockwerken Wolkenkratzer genannt werden hätten können.
Die Überfahrt war in knapp 15 Minuten erledigt, trotzdem zog ich es diesmal vor, innerhalb des Schiffes zu bleiben und nicht an Deck zu gehen...abgehärteter Österreicher hin oder her...
Wenn man die Wartezeiten beim Anstehen zum Ticketkauf, beim Anstehen zum Fotografieren, beim Anstehen zum Einsteigen, beim Anstehen zum Aussteigen und beim Anstehen zum Rundgang auf der Insel, beim Anstehen zur Rückfahrt, beim Anstehen zum Aussteigen und beim Anstehen zum Begutachten der Fotos (gottlob muss man die nicht kaufen) zusammenrechnet, zahlt sich der Besuch der Gefängnisinsel nicht wirklich aus. Interessant ist es zwar schon, zu sehen, unter welchen Bedingungen die Menschen dort gelebt hatten, aber sonst eher entbehrlich (...muss glatt mal fragen, ob ich im Gefängnis in Korneuburg eine Führung bekomme...).
Mein Junior war aber dafür ohnehin nicht wirklich zu begeistern, ihn interessierten nur die derzeitigen Beherrscher der Insel, die allgegenwärtigen Seemöven...Meins? Meins? Meins?
Gegen Mittag kam dann, wie schon zuvor in Santa Barbara, die Sonne heraus und sowas lässt die Welt gleich wieder viel schöner aussehen. Wir pilgerten über Pier 39, wo es jede Menge Geschäfte aller Art gibt, vom Sock-Shop in dem es - richtig geraten - nur Socken gibt, bis zum Obst-Laden, in dem wirklich schöne und wohlschmeckende Früchte (Kirschen in mehreren Farbschattierungen von gelb-rot bis nahezu schwarz, Riesen-Erdbeeren, Knackbirnen, Äpfel, ...) zu wahnsinnigen Preisen verkauft werden. 


Brave Touristen die wir sind, stellten wir uns dann am Nachmittag zu einer Fahrt mit einem der berühmten Cable-Cars an und nach kaum 40 Minuten waren wir dann auch schon damit unterwegs. Als Verkehrsmittel vermutlich nicht wirklich zu verwenden, dazu sind die Dinger mit zu viel Besuchern vollgestopft, die immer nur von einer Endstation zur nächsten und wieder zurück fahren. 
Wir waren so heroisch, am Ende der einen Strecke auszusteigen und den Weg ins Hotel zurück zu Fuß zu zurückzulegen.
Die Kinder speisten wir unterwegs mit Fast-Food ab und parkten sie dann im Zimmer vor dem Fernseher, weil wir an dem Abend einen Tisch in einem Steak-Restaurant reserviert hatten (habe ich schon erwähnt, dass ich Geburtstag hatte?), und da die Bälger richtig saftige Steaks und einen guten Rotwein ohnehin nicht zu würdigen wissen, nahmen die beste Ehefrau von allen und ich uns einen Abend frei.
Meine Göttergattin hatte bei Ruth's reserviert, weil dieses Restaurant gute Kritiken hatte und uns außerdem von einer Freundin empfohlen worden war und ich muss sagen, wir wurden nicht enttäuscht: Die Steaks werden dort immer auf knapp 275° heißen Tellern serviert, auf denen das Fleisch noch zischt und die Qualität war einfach sagenhaft.
Nach einer gefühlten halben Kuh, einem Sack Kartoffeln, drei Steigen grünen Bohnen und einer Kiste Wein (ok, es war nur ein Porterhouse, je ein Teller Bohnen und Pommes und eine Flasche Rotwein) waren wir nicht mehr wirklich in der Lage, den Weg zum Hotel zu Fuß zurückzulegen. Laut Google-Maps sollte es zwar nicht mehr als 30 Minuten dauern, aber das ist vermutlich nur dann der Fall, wenn man nüchtern joggt und nicht wenn man...ok, lassen wir das...außerdem war es ohnehin schon wieder saukalt...