Freitag, 16. Juli 2010

Silent Mövie

Als unsere Tochter ein Baby war, warteten wir ungeduldig, bis sie zu sprechen begann. Ich kann mich zwar nicht mehr erinnern, welches das erste erkennbare Wort war, vermute aber, dass es das übliche "Mama", "Papa" oder "Bruttosozialprodukt" gewesen sein könnte. Wenn wir damals gewusst hätten, was da auf uns zukommt, hätten wir vermutlich noch gerne ein Weilchen "wortlos" ausgeharrt. Eigentlich hat sie nämlich seit damals nicht wieder mit dem Reden aufgehört. Der wissenschaftliche Ausdruck dafür ist Logorrhoe, übersetzt klingt das ein klein weniger fein: Sprechdurchfall
Ok, ganz so schlimm ist es nicht, aber es war doch zeitweise so anstrengend, dass wir unserer Kleinen, sobald sie den Wert des Geldes ermessen konnte, für 10 Minuten Schweigen während einer Autofahrt zwei Euro angeboten hatten. Sie nahm an, hielt sich dran, und schaffte es die verlorene Zeit locker wieder einzuholen. Besser wurde die Situation erst, als das Handy und die 1000 Gratis-SMS ins Spiel kamen und ihre Freundinnen als Zielobjekte zunehmend interessanter als ihre Eltern wurden. Seitdem werden pro Monat locker 900 SMS versendet und wir sind ein wenig aus der "Schusslinie". In diesem Urlaub, in dem wir meistens ein Familienzimmer bewohnen, bekommen wir allerdings wieder mit, dass das Mitteilungsbedürfnis von Fräulein I. durch sowas banales wie Schlafen nicht gebremst wird. Man versteht zwar nicht, was sie sagt, sie spricht aber trotzdem, seit neuestem sogar in Englisch.
Umso interessanter fanden die beste Ehefrau von allen und ich es dann, als wir am Mittwoch das Meeting mit dem Direktor der High School hatten, in welche unsere Tochter nächstes Jahr gehen soll. Während des ca. einstündigen Gesprächs, welches in einer wirklich sehr entspannten Atmosphäre ablief (ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal einen Schuldirektor in Shorts, T-Shirt und Flip-Flops gesehen habe) sprach das Töchterlein eher wenig. Und da sie schon seit drei Jahren in eine Schule geht, in der der Unterricht zweisprachig abgehalten wird, mangelt es ihr sicher nicht an entsprechenden Englischkenntnissen. Ahh....das Meeting hätte ruhig noch länger dauern können... :)
Am Nachmittag gingen wir dann an den recht dünn belegten Strand von Santa Barbara und mein Sohn und ich versuchten einen Tunnel nach Australien zu graben, kamen aber nur ca. 30 cm weit, bevor alles wieder in sich zusammenstürzte. Als Ergebnis unserer Bemühungen trug ich allerdings einen ordentlichen Sonnenbrand am Rücken davon...aber schön war's... :)

1 Kommentar:

  1. na, sonnenbrand geht sicher vorbei ....
    und hasss ist es auch in good old austria (bin seit 10 std back)

    lG & good luck
    Wolfgang

    ps: wie ist der km-stand ?

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