Donnerstag, 8. Juli 2010

Zimmer mit Aussicht

Auf den Tag hatte ich mich schon eine ganze Zeit lang gefreut. Am Sonntag fuhren wir von Las Vegas mit einem Zwischenstopp am Hoover Staudamm zum Grand Canyon. Nach ungefähr 3 Stunden Fahrt, wobei man die letzten 20 Kilometer auf einer Schotterstraße zurücklegen muss, erreichten wir das Ziel unserer Reise, den "Skywalk". Dabei handelt es sich um eine Aussichtsplattform mit einem teilweise aus Glas bestehendem Boden und Glasgeländer, die sich einige hundert Meter über dem Grund des Grand Canyon befindet.
Die große Enttäuschung erlebten wir, als wir durch zahlreiche Hinweisschilder darauf aufmerksam gemacht wurden, dass wir "aus Sicherheitsgründen" unseren Fotoapparat und alle anderen Gegenstände abzugeben hatten. Die einzigen Fotos, die man bekommen konnte, waren die von einem Fotographen gemachten. Da aber der Preis für die Tour pro Person ohnehin schon ca. 86$ betragen hatte (inklusive Mittagessen), verzichteten wir auf Fotos, bei einem Stückpreis von 30$ ohnehin nicht gerade eine Okkasion.

Was die Sicherheit betrifft, waren wir übrigens ziemlich überrascht über die ambivalente Einstellung der Amerikaner zu diesem Thema: Letztes Jahr in Florida wurden wir bei der Sommerresidenz von Thomas Edison von zwei Personen über einen ampelgeregelten (!) Fußgängerübergang geführt, vor dem Skywalk kann man, wie das obige Bild zeigt, direkt bis zum Rand des Canyons gehen, dort befindet sich nicht mal ein läppisches Absperrseil und da geht's immerhin auch einige hundert Meter nahezu senkrecht nach unten...

Nach dem eher enttäuschenden Gang über die Glasplatten des Skywalk wurden wir mit dem Bus zur zweiten Station dem "Guano Point" gebracht. Die Aussicht dort war tatsächlich atemberaubend und wenn wir das zuerst gesehen hätten, wären wir vom massiv angepriesenen Skywalk noch enttäuschter gewesen, als wir es ohnehin schon waren.
Vom sogenannten "Ameisenhügel" hat man nahezu einen 360° Blick in den Grand Canyon, zumindest dafür hat sich die stundenlange Fahrt gelohnt.

Die dritte Station war dann "die Ranch", eine Nachbildung einer typischen Westernstadt, in der wir unser Mittagessen bekamen: Lauwarme Barbeque-Ribs, Bohnen (wenig aber doch geschmacklos), einen Ofenkartoffel, Maisbrot und einen labbrigen Schokokeks...naja, die Cowboys hatten früher sicher auch nicht mehr...

Danach fuhren wir den selben Weg, den wir gekommen waren, wieder zurück nach Las Vegas, gerade noch rechtzeitig, um das Feuerwerk anlässlich des amerikanischen Unabhängigkeitstages zu sehen...praktischerweise direkt bei unserem Hotel....

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