Donnerstag, 9. Juni 2011

Karl Marx

Die letzten drei Tage haben wir damit verbracht, im Sequoia Nationalpark zu wandern. Am ersten Tag fuhren wir von Three Rivers, dem Ort, wo wir wohnen, hinauf auf den Berg, wo der berühmte General Sherman steht, der größte Baum auf der Erde. Wenn man in den Giant Forest hineinkommt, dann fallen einem die riesigen Bäume auf, gegen die sehen selbst unsere höchsten Tannen und Fichten richtiggehend winzig aus. Mit dem Auto bis zum Sequioa Museum, eine kleine Wanderung um eine Lichtung, auf der wir einigen Braunbären und einem Schwarzbären recht nahe kommen - für meinen Begriff eigentlich zu nahe - und dann eine Wanderung von einer knappen Stunde bis zum General Sherman.
Das nenne ich mal einen imposanten Baum! Wenn wir sowas zu Hause im Garten hätten, müsste ich nicht mehr rasenmähen, weil nicht genug Garten übrig wäre, wenn der Baum mit seinen knapp 1500 Kubikmetern dann aber mal umfällt, dann wäre vermutlich nicht nur unser Haus reparaturbedürftig.
Nachdem wir den Weg zu unserem Auto nicht mehr zu Fuß zurücklegen wollten (hatten wir den Kids versprochen), warteten wir eine gute Stunde auf unseren Shuttle-Bus. Inzwischen hatte es schon auf ca. 12 Grad abgekühlt und entsprechend froh waren wir dann auch, als der Bus dann endlich kam.
Je weiter wir hinunter ins Tal kamen, desto wärmer wurde es, in Three Rivers hatte es dann wieder 25 Grad.
Am nächsten Tag war dann ein Besuch der "Crystal Cave" angesagt, der bekanntesten der ca. 200 Tropfsteinhöhlen im Nationalpark. Zu unserem Erstaunen lag auf der Höhe, auf der wir am Tag zuvor die Bären im T-Shirt beobachtet hatten (wir waren im T-Shirt, nicht die Bären) frischgefallener Schnee, die Temperatur war von 15 auf 6 Grad gesunken und die liebliche Lichtung lag im dichten Nebel. Glücklicherweise hatten wir den Riesenbaum schon Tags zuvor fotografiert, an dem Tag hätte man nicht mal den Gipfel gesehen...
Crystal Cave ist definitiv einen Besuch wert, die Höhlen sind wirklich sehr imposant und die unterirdischen Felsformationen sind wunderschön.

Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns am dritten Tag auf nach Sunnyvale...offiziell, um noch einen Tag in einem Park zu wandern, in Wirklichkeit aber, um den California's Great America zu besuchen, einen der beliebtesten Vergnügungsparks Kaliforniens...

P.S.: Der Riesen-Sequioa "General Sherman" hieß von 1886 bis 1890 tatsächlich "Karl Marx-Tree"

Position:Sequoia National Park

Freitag, 3. Juni 2011

Same procedure as last year?

Grundsätzlich sind mir Fensterplätze in einem Flieger lieber. Einerseits, weil man sich nicht nur an der Kopfstütze anlehnen kann, sondern auch an der Wand, andererseits, weil ich bei Start und Landung ganz gern aus dem Fenster schaue. Der Nachteil ist allerdings, dass man, um zur Toilette zu gelangen, beide Sitznachbarn aufscheuchen muss und das versuche ich zu vermeiden. Darum trinke ich auch auf einem Langstreckenflug nicht allzu viel...das wiederum hat aber auch Nachteile: Einerseits soll man viel trinken, um einer Thrombose vorzubeugen und andererseits hab ich dann am Tag nach so einem Flug eigentlich immer Kopfweh. Der gestrige Tag war da keine Ausnahme. Ich bin also mit Kopfschmerzen munter geworden, die erst nach einem Frühstück, einem Espresso, einer Schmerztablette, einer Wärmeflasche am Kopf und einer Stunde Nachschlafen verschwunden sind. Ab dann war der Tag aber super.
In der Highschool meines Juniors fand die Abschlusszeremonie statt, bei der, untermalt von feierlicher Musik, die Namen aller 370 Absolventen der Klasse von 2011 der Junior-High-School vorgelesen wurden. Danach hielten der Principal der Schule und einige auserlesene Schüler ihre Reden und das war's dann. Ende des Schuljahres. Volksfeststimmung mit Ballons, Musik, stolzen Eltern, Geschenken, Limousinenservice, High-Heels, Tuxedos und kiloweise Schminke inklusive.


YouTube Video


Nach einer ausgezeichneten Pizza in der "California Pizza Kitchen" haben wir dann am Nachmittag eine kleine Wanderung am "Cold Springs Trail" unternommen, auf dem man eine wunderbare Aussicht über Santa Barbara und den Ozean hat. Kaffee und Torte als Belohnung am späteren Nachmittag und am Abend dann total erschöpft ins Bett. ich behaupte jetzt mal, es war der Jet-Lag und nicht die Wanderung... :)

Position:Chiquita Rd,Santa Barbara,Vereinigte Staaten

Sleeping beauty

Es ist also wieder einmal soweit, ich mache Urlaub! Nur damit da keine Missverständnisse entstehen, ich war zwar heuer schon zwei Mal in Kalifornien, allerdings habe ich da die meiste Zeit gearbeitet und mir erst am späteren Nachmittag "frei genommen". Wozu war ich dann überhaupt dort? Nunja, meine Kinder haben in Santa Barbara ein Auslandssemester gemacht und meine Frau hat sie begleitet und am College Englisch belegt. Ich bin am Anfang mitgekommen, um unsere temporäre Bleibe einzurichten (naja, nicht wirklich einzurichten, eher ein wenig zu "pimpen") und hab meine Lieben dann nach zwei Monaten besucht.
Jetzt fliege ich wieder hin (ich schreibe dies auf dem Weg nach London), wir alle machen gemeinsam Urlaub und dann geht's wieder in die Heimat...

Gestern hab ich einen Versuch durchgeführt: ich wollte den Koffer so spät wie möglich packen, ohne etwas zu vergessen. Ich hab dann also erst um 23:30 begonnen, meine Sachen einzupacken, mal sehen, ob ich alles habe...ich werde euch am Laufenden halten...
Als ich dann endlich ins Bett gegangen bin (es gab noch ein paar Mails zu erledigen) war es dann 01:30, der Wecker läutete um 04:00 und dementsprechend ausgeschlafen war ich auch. Das hat sich dann so geäußert, dass ich noch vor dem Abheben des Fliegers nach London schon eingeschlafen war und zum Glück gerade noch rechtzeitig fürs Frühstück wieder aufgewacht bin...
Jetzt werde ich allerdings schon wieder ein wenig müde und werde wohl noch ein Weilchen schlafen...
...ein Weilchen war dann doch der Rest der Strecke, munter geworden bin ich erst, als der Pilot durchgesagt hat, dass wir uns im Landeanflug befinden...selten so schnell in London gewesen... :)

Ankunft Terminal 2, Abflug Terminal 5. Das bedeutet eine kleine Busfahrt, die ein wenig an einen Thrill-Ride in einem Rollercoaster erinnert. Außerdem fahren die Briten immer noch auf der falschen Seite...
Nach der Sicherheitskontrolle, bei der ich Gottlob nicht meine Schuhe ausziehen musste, gibts reichlich Gelegenheit zum Shopping...oder für ein ausgiebiges englisches Frühstück. Eine Regel beim Reisen lautet, dass man immer, wenn sich eine Gelegenheit ergibt, essen soll...man weiß nie, wann man das nächste Mal dazukommt. Diese Regel ist zwar vermutlich noch aus der Zeit, als man mit Kutschen unterwegs war, aber nur weil sie alt ist, muss sie ja nicht unbedingt schlecht sein, oder...? :)
Speck, Bohnen, Würstchen, Scambled Egg, Hash-Browns, eine halbe heiße Tomate (sollte eigentlich gegrillt sein), ein Schwammerl (wääähhhh), eine Scheibe Toast, Butter und Marmelade...Herz, was willst du mehr? Normalerweise nicht unbedingt meine erste Wahl, aber in Großbritannien ist das total ok...

Was nach dem Einsteigen so alles passiert ist, kann ich nicht sagen, weil ich ungefähr 5 Minuten, nachdem ich mich auf meinen Platz gesetzt habe, eingeschlafen bin und erst wieder munter wurde, als das Frühstück serviert worden ist...wie gesagt, man soll keine Gelegenheit auslassen, wenn man was zu Essen bekommen kann...

Im Flieger nach L.A. hab ich einerseits Glück mit meinen Sitznachbarn gehabt (keine kleinen Kinder, nicht übergewichtig, keine Dauerplauderer, keine unangenehmen Körpergerüche) andererseits waren sie aber an einer Konversation überhaupt nicht interessiert und das ist dann auch irgendwie fad...
Ich hab mir also in Ermangelung interessanter Gespräche drei Filme angesehen und ein wenig geschlafen. Das Essen war der British Airways entsprechend: Geschmacklos und total weichgekocht...aber sonst sehr gut... :)

Den Rest des Fluges hab ich dann mehr oder weniger verschlafen, bin erst aufgewacht, als wir mit 45 Minuten Verspätung gelandet waren.

120 Leute vor drei offenen Schaltern bei der Bordercontrol, aber wenigstens war nach der Stunde Wartezeit der Koffer schon da, schnell durch den Zoll und nach einer Viertelstunde endlich beim Mietwagenverleih, wo die beste Ehefrau von allen schon auf mich wartete. Nachdem anzunehmen war, dass bei der Rückreise am Ende des Urlaubs mehr als vier Gepäckstücke im Kofferraum Platz finden würden müssen, haben wir uns für einen Chevrolet Tahoe entschieden, zählt allerdings immer noch nicht zu den großen Fahrzeugen auf der Straße...bei uns zu Hause würde man damit aber sicher schon keinen Parkplatz mehr finden...

Ungefähr 30 km vor Santa Barbara war dann allerdings mit der Reise Schluss, nachdem wir uns einen Platten eingefangen hatten. Nochmal eine Stunde auf einen Reparaturdienst warten, 10 Minuten Reifenwechsel und wir konnten unsere Reise fortsetzen...um halb zehn sind wird dann endlich angekommen. Schluss. Aus. Ende. Schlafen.


Position:Chiquita Rd,Santa Barbara,Vereinigte Staaten