Montag, 31. Dezember 2012

Hit(?)-Parade

Jedes Jahr um diese Zeit werden in allen verschiedenen Medien jede Menge Top-10 oder Top-25 Listen veröffentlicht. Beste Filme, beste Songs, beste Live-Performance, schlechtest gekleidete Prominente, furchtbarste Katastrophen, witzigster Versprecher...worum es dabei geht, ist ja eigentlich vollkommen irrelevant, Hauptsache, es wird vom letzten Platz runtergezählt und man landet zum Schluss beim absoluten Überflieger, im positiven oder negativen Sinn.
Aus diesem Grund habe ich auch eine Top-10 Liste der furchtbarsten Songs, die 2012 in der österreichischen Hitparade waren, erstellt.
Die Reihung ist natürlich vollkommen subjektiv und möglicherweise nicht für jeden nachvollziehbar, ich werde aber versuchen, meine Beweggründe für die Bewertung zu erläutern.


Platz 10: Tim Bendzko, Wenn Worte meine Sprache wären

Ist das nicht der Typ, der nur mal schnell die Welt retten wollte? Genau, der ist das...
Wenn man das Lied so als Hintergrundgeplätscher hört, dann fällt es einem ja zuerst nicht auf, wenn man aber genauer aufpasst, dann merkt man, dass der Typ echt ein Rad ab hat. Ich kann mich noch gut erinnern, wie das im Radio andauern auf und ab gespielt wurde und wie ich mehr als einmal bei den unsterblichen Zeilen
Mir fehlen die Worte ich 
hab die Worte nicht 
dir zu sagen was ich fühl' 
ich bin ohne Worte ich 
finde die Worte nicht 
ich hab keine Worte für dich 
Mir fehlen die Worte ich 
hab die Worte nicht 
dir zu sagen was ich fühl' 
ich bin ohne Worte ich 
finde die Worte nicht 
ich hab keine Worte für dich
"Dann halt doch einfach die Klappe! Du Arsch!" gedacht oder eventuell auch gesagt habe. Warum ich mir den Mist überhaupt anhöre? Ganz einfach: Bei einem meiner Kunden läuft Krone Hit im Dauerbetrieb und da kann ich leider nichts dagegen tun, wenn ich dort bin...


Platz 9: Taoi Cruz ft. Flo Rida, Hangover

Um es mal mit den unsterblichen Worten von Martin Riggs aus Lethal Weapon zu sagen: I'm too old for this shit!
Meine Abneigung gegen diesen Song rührt möglicherweise daher, dass mir Textzeilen wie

So I can go until I blow up, eh
And I can drink until I throw up, eh

nichts anfangen kann, weil das "Trinken bis zum Kotzen" eher nicht erstrebenswert für mich erscheint.


Platz 8: Chris Brown, Don't wake me up

Wenn in einem Song mit immerhin 39 Zeilen Text nur 14 davon nicht aus "don't wake me up" bestehen, dann ist der Schreiber mit Sicherheit kein Anwärter für den Literaturnobelpreis. Wenn man dem Herrn Brown dann auch noch das Autotune wegnehmen würde, dann wäre es überhaupt ganz aus. Das gilt aber vermutlich für nahezu alle sogenannten "Sänger", die man so in der Hitparade hört.


Platz 7: Black Eyed Peas, Boom Boom Pow

Die Black Eyed Peas haben bei mir einen besonderen Platz, die sind ein Paradebeispiel für eine Konservenband. Eine ethnische Mischung, in der für jeden was dabei ist, einfallslose repetitive Musik, bei der man merkt, dass ohne das elektronische Aufpeppen der Stimmen nichts übrigbliebe. Die Black Eyed Peas unplugged?  Ist mit Sicherheit eine stille Angelegenheit.


Platz 6: Flo Rida,  Whistle

Wieder so ein Lied, wie es sie zu Hunderten gibt....ohne großen Wiedererkennungswert...und wie subtil er mit den Worten spielt...
"Can you blow my whistle, baby?" 


Platz 5: Taoi Cruz,  There She Goes

Herr Cruz ist ein echter Künstler. Wie der mit den Worten spielt ist echt ein Genuss...besonders die Textzeile "There She Goes Looking Like A Star
With Her Body Shaped Like A Rock Guitar"
hat es mir angetan. Ich nenne einige Gitarren mein Eigen und würde bei keiner auf die Idee kommen, einer Frau die selbe Figur zu wünschen...ist aber eventuell nur eine Geschmackssache...


Platz 4: Michel Teló,  Ai Se Eu Te Pego

Mannomann...das ist einer der Songs, die mich in dem Jahr am meisten Nerven gekostet haben...wer ihn am Titel nicht erkennt, hier ein kleiner Hinweis:


Platz 3: Asaf Avidan, One Day / Reckoning Song (Wankelmut Remix)

Wer gedacht hat, dass "Wake me up" literarisch nicht zu toppen ist, der hat sich gewaltig geirrt. Der israelische Künstler hat es geschafft, das Konzept Intro - Strophe - Refrain - Strophe - Refrain - Zwischenteil - Refrain - Ende komplett über den Haufen zu werfen und punktet mit "Refrain - Refrain - Strophe 1 - Strophe 1 - Strophe 1 - Strophe 1 - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain


Platz 2: Black Eyes Peas, Don't Stop The Party

Wie gerne ich die Black Eyed Peas habe, merkt man schon daran, dass sie gleich zweimal in meiner Liste vertreten sind...einfach ätzend.


Platz 1: Tacabro, Tacatà

Ja genau! Tacatà von Tacabro. Das ist wahre Kunst. Ich wage zu behaupten (und hoffe das auch inständig), dass man von dem italienischen Duo in einem Jahr nichts mehr hört. Auch wenn ich mich jetzt anhöre wie mein eigener Großvater: Das ist keine Musik. Wenn man aus dem Text jede Zeile entfernt, in der "Tacata" vorkommt, bleibt nichts übrig. Gar nichts.

 Im Nachhinein betrachtet ist diese Reihung ohnehin vollkommen willkürlich, weil ich jedem einzelnen der sogenannten "Künstler" die Nummer 1 vergönnt hätte, das Zeug dazu haben sie alle. Im Großen und Ganzen kann man aber erkennen, dass ich mit der sogenannten Dancefloor-Musik nichts anfangen kann. Konservenmusik produziert für die breite Masse, gefällt aber offenbar, sonst würden diese Machwerke ja nie in die Hitparade kommen. Nicht dass ich eine Lanze für die Kastelruther Spatzen brechen möchte, diese Art von Musik ist mir genauso zuwider wie die oben aufgelisteten, aber bei denen hat es einen Riesen-Skandal gegeben, weil sie ihre Instrumente nur auf den ersten fünf der insgesamt über dreißig Alben selbst gespielt haben. Würde man Flo Rida, Black Eyes Peas, Chris Brown und Konsorten die Wunderwerkzeuge wegnehmen, die modernen Tonstudios zur Verfügung stehen, bliebe aber ebenfalls nichts übrig...wär' auch nicht schade...

Nur damit nicht die Frage kommt, was ich denn eigentlich so höre: Ich hab' für 2013 Karten für die folgenden Events, das erklärt dann vermutlich einiges:

  • Watzmann (nicht aus musikalischer Sicht ein Hit, aber einfach Kult seit 40 Jahren)
  • Alan Parsons
  • Steven Wilson
  • Mark Knopfler
  • P!NK
  • Green Day
  • Nova Rock
  • The Wall
  • Peter Gabriel


Montag, 24. Dezember 2012

Alle Jahre wieder

Seit einigen Jahren ist es bei uns Brauch, dass meine Frau und ich am Weihnachtstag am Vormittag unsere ehemaligen Nachbarn besuchen, um Ihnen eine Flasche Wein zu bringen. Die Marke und der Jahrgang ändern sich, unsere Besuchszeiten nicht. Am 24.12. gegen halb Zehn sind wir bei der einen Nachbarin, diese verlassen wir mir einer Tasse selbst gebackener Kekse 15 Minuten später und gehen zur anderen, bei der es dann eher etwas länger dauert und wo wir auf dem Rückweg schweigend im Auto sitzen, um die Informationsflut, die über uns hereingebrochen ist, zu verarbeiten.
Die Menge an Daten, mit der wir da überhäuft werden, ist sensationell. Ausgehend von einem Satz zweigt sie mitten drin ab zu einem vollkommenen anderen Thema, überhäuft uns mit Informationen zu Personen, von denen wir noch nie im Leben was gehört haben, driftet weiter zu immer mehr Details, um sich dann schön langsam wieder zurück zum Ausgangsthema zurückzukehren. Sie schafft es mit schöner Regelmäßigkeit, sich eine volle Stunde oder mehr mit uns zu unterhalten, ohne dass wir allzu viel zum Gespräch beitragen müssten. Von Zeit zu Zeit nicken und ab und zu ein erstauntes "Aha" einstreuen...mehr ist nicht notwendig, um die Kommunikation in Gang zu halten.

Erörtert werden dabei die folgenden Themen:

  • Kindererziehung (diverse Enkelkinder)
  • Krankheiten (Kur- und Krankenhausaufenthalte, Arztbesuche, Medikamentenunverträglichkeiten)
  • Politik
  • Nachbarschaftliches (wer mit wem und warum)
  • Religion (Zölibat, Veruntreuung von Spendengeldern, Marien-Erscheinungen, etc.)
  • Sonstiges
Immer wieder sehr erheiternd ist der Umstand, dass sie am Nachmittag einen Nuss-Strudel backen wolle und dass wir, wären wir später gekommen, ein Stück davon bekommen hätten. Sind wir aber nicht. Wir kommen immer am Vormittag. Seit ungefähr 10 Jahren. Naja, was soll's...wir haben schließlich noch unsere Kekse...

Montag, 27. August 2012

Urlaub 2012 - This is the end, my friend.

Wie man dem allseits beliebten und bekannten Schlager "Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei!" entnehmen kann, hat alles ein Ende...nur die Wurst eben nicht...die hat zwei...verstanden? Die Wurst hat zwei Enden...ok, ist auch nicht so wichtig...
Kaum ziehen drei Wochen ins Land, ist unser Urlaub auch schon wieder aus. Die Zeit ist offenbar wirklich eine höchst relative Angelegenheit, wie schon Albert Einstein feststellte. Er hatte dabei zwar ganz was anderes im Sinn, aber der Grundgedanke ist der gleiche: Es hängt vom Bezugssystem ab, in dem man sich befindet, wie schnell sie vergeht. In einem langweiligen Meeting, beim Zahnarzt, bei der Rede des Bürgermeisters zur Einweihung des neuen Springbrunnens oder wenn man wartet, dass das Buffet endlich eröffnet wird, tropfen die Sekunden zermürbend langsam dahin. Wenn man im Urlaub ist und sich gerade so richtig wohlfühlt, dann scheint es, als ob jemand die Schleusen voll geöffnet hätte.
Nach Orlando, Santa Barbara und San Diego waren wir am vorletzten Tag unserer Reise in L.A. angekommen. Wir mieteten uns wieder im Hotel Travelodge beim Autovermieter um's Eck ein (Ich schwör's: Das war das letzte Mal!), gaben unseren Kindern Geld, damit sie sich was zu Essen kaufen konnten (Zu unserer Ehrenrettung muss ich aber erwähnen, dass wir sie gefragt hatten, ob sie mitkommen wollen oder nicht, sie hatten aber dankend abgelehnt) und machten uns auf den Weg, um einen Freund aus Österreich zu besuchen, der in L.A. eine Zweigstelle seiner Firma hat, um mit ihm zu Abend zu essen.
Wenn nochmal jemand über die Süd-Ost-Tangente lästert, kann ich nur milde lächeln. Wer schon mal versucht hat, zur Stoßzeit über den Highway 405 durch Los Angeles zu fahren, der weiß, wovon ich spreche: Sieben Spuren in jede Richtung...blöderweise waren von denen, die in die Richtung führten, in die wir wollten, drei wegen einer ewig langen Baustelle gesperrt und nach einem Unfall die restlichen vier auch noch. Soweit das Auge reichte, sah man eine einzige riesige Blechschlange, die sich in der Geschwindigkeit von Kontinentaldrift vorwärts bewegte. Die Nadel am Tachometer des Mietwagens fand es gar nicht der Mühe wert, sich über den Anschlag auf der linken Seite hinauszubewegen...nicht langsam fahren, sondern schnell stehen, lautet die Devise...
Wie schafften es nach einer Stunde, in der uns jede Oma mit ihrem Rollator überholen hätte können, von der Autobahn runter zu kommen und schlugen uns wie ein Hase im Zick-Zack quer durch Beverly Hills durch. Bei unserer Abfahrt zeigte die Anzeige noch Treibstoff für 96 Kilometer, als wir an den wunderschönen Villen der Reichen und Mächtigen vorbeifuhren, waren davon noch 35 übrig, obwohl wir gerade mal 5 Kilometer gefahren waren...und weit und breit keine Tankstelle in Sicht, was bei den Grundstückspreisen in Beverly Hills auch kein Wunder ist. Wir waren dann also recht froh, endlich aus den Hügeln draußen zu sein und wieder tanken zu können. Der Gedanke, dass wir ohne Sprit mitten im Millionärs-Ghetto liegen bleiben könnten, machte die beste Ehefrau von allen ein wenig unrund. Beim Auftanken haben wir dann auch noch David Beckham gesehen, der seinen BMW an der Nachbarsäule befüllte...er hatte sich zwar ein wenig mit Pudelmütze, Sonnenbrille und Bart getarnt, aber dem wachsamen Auge meiner Frau entging er natürlich trotzdem nicht....
Nach einer kurzen Führung durch seine Firma folgtem wir unserem Freund nach Burbank (wenn da 65 Meilen/Stunde steht, dann ist das offenbar nur als Richtwert zu verstehen, ich kam ihm mit 80 gerade noch nach), wo er einen Tisch auf der Terrasse des Restaurants "The Castaway" reserviert hatte. Das Essen, die Getränke und der Service waren zwar spitzenmäßig, in Wirklichkeit wären wir dort oben aber auch mit einem Paar Frankfurter und einem Bier aus dem Becher zufrieden gewesen. Ganz L.A. ist uns zu Füßen gelegen (leider nicht im übertragenen Sinn, sondern wortwörtlich), die Aussicht auf die nächtliche Stadt ist einfach atemberaubend...dazu die warme Sommerluft...ein gelungener Abschluss unseres Urlaubes.
Am nächsten Tag (Habe ich schon erwähnt, dass ich nie wieder im Hotel Travelodge beim Autovermieter um's Eck übernachte?) brachten wir nach einem hastigen Frühstück unseren Mietwagen zurück, fuhren mit dem Zubringerbus zum Flughafen, gaben unsere Koffer ab und warteten auf's Boarding.
Zuerst ging's mit der Air Canada nach Toronto und von dort mit der Austrian nach Wien. Ziemlicher Kulturschock, muss ich sagen: Im ersten Flieger gab's an jedem Platz ein Entertainment-System vom Feinsten mit den allerneuesten Filmen (z.B. "What to Expect When You're Expecting", der läuft bei uns gerade im Kino an), Musik, Fernsehserien, Spielen etc. Die Maschine der AUA hingegen verströmte mehr als einen Hauch Nostalgie mit ihren jeweils fünf Röhrenmonitoren, die im rechten und linken Gang aufgehängt waren. Der links vor mir hatte so wenig Farbe, dass ich zuerst fälschlicherweise angenommen hatte, dass es sich um einen Schwarzweiß-Film handelte, und flackerte, dass er bei anfälligen Personen einen epileptischen Anfall auslösen hätte können und der in der ersten Reihe laborierte an einem massiven Synchronisationsproblem. Wer aus meiner Generation ist, der weiß noch, wie sich das auswirkt...das Bild "läuft". Filme auswählen? Fehlanzeige. Drei Filme. Nacheinander. Punkt.
Nach dem Abendessen und dem Einwurf von zwei Advil PM, schlummerte ich dann mehr oder weniger friedlich bis knapp vor der Landung in Wien...der Ausfall des Frühstücks störte uns aber nicht sonderlich, weil wir um elf ohnehin bei Freunden zum Brunch eingeladen waren...man kann ja einen Urlaub nicht so einfach beenden...das wäre sowas wie ein kalter Entzug...oder?

Montag, 20. August 2012

Urlaub 2012 - Atheisten, Tiere, Attraktionen

Montag Morgen packten wir nach dem letzten Frühstück in unserem Appartement die Koffer und machten uns schweren Herzens auf den Weg nach San Diego. Die Schätzungen für die Reisedauer schwankten je nach Quelle zwischen dreieinhalb und sechs Stunden, wir dürften aber eine besonders gute Zeit erwischt haben, denn wir waren nur knapp drei Stunden 15 Minuten unterwegs und das, obwohl wir uns immer ganz genau an die Höchstgeschwindigkeit hielten. Das Ramada Inn, unsere Bleibe für die folgenden drei Nächte, ist ein Hotel, das schon seit 1960 existiert, allerdings erinnert nur die Architektur und allgemeine Gestaltung an damals, die Zimmer sind modern und tadellos eingerichtet.

Am ersten Tag lümmelten wir eine Zeit lang am Pool herum und machten uns dann am Abend auf den Weg ins historische Viertel von San Diego, dem "Gaslamp Quarter", einer Einkaufsstraße mit hunderten Geschäften und Lokalen. Da wir schon ziemlich hungrig waren und unsere Kinder ein gesteigertes Interesse an Pizza bekundet hatten, fielen wir gleich in die erste Pizzeria ein, die uns auf unserem Weg in die Quere kam...großer Fehler. Nicht dass die Pizzen schlecht waren, aber die Größe der Portionen und der dafür verlangte Preis standen in einem reziproken Verhältnis zueinander.
Durch Einnahme einer mehr als reichlichen Eistüte bei Ghirardelli war ich dann allerdings wieder mit der Welt versöhnt.
Nach einem kleinen Einkaufsbummel, bei dem ich speziell von "Urban Outfitters" begeistert war, weil die einen vollkommen verrückten Mix an Waren anbieten, und einem Besuch in der "Chuck Jones-Gallerie" (einer DER großen Comic-Zeichner Hollywods) traten wir die Reise ins Hotel an.

Am Dienstag stand dann ein Besuch von Seaworld am Programm, wobei wir eigentlich vor hatten, bis zum Abend dort zu bleiben, um die Nacht-Show mit abschließendem Feuerwerk zu sehen. Bereits um vier machten wir uns aber wieder auf den Weg ins Hotel, weil die Temperatur einfach unerträglich und die Orca-Show ohnehin nicht mehr so spektakulär war, wie seinerzeit in Seaworld/Orlando. Durch einige Zwischenfälle mit den Tieren, bei denen sogar eine Trainerin getötet wurde, sah sich das Management gezwungen, die Show dahingehend abzuändern, dass die Trainer jetzt nur noch am Beckenrand herumhampeln. Wir lümmelten dann doch lieber am Hotelpool herum...
Am Mittwoch machten wir mit der "Lord Hornblower" eine Hafentour, bei der man jede Menge Kriegsschiffe sehen konnte, die gerade "in der Werkstatt" waren und gewartet wurden. Danach machten wir noch einen Besuch auf dem schwimmenden Museum "USS Midway"...sehr beeindruckend, auch wenn mich diese Zurschaustellung von zerstörerischem Potential eigentlich abschreckt, aus einer technischen bzw. historischen Sicht aber trotzdem sehr interessant. Danach statteten wir Amerika's ältestem, ganz aus Holz gebauten, "Hotel del Coronado" einen Besuch ab, schlürften an der Strandbar Cocktails aus Plastikbechern und fuhren im Anschluss daran in unser Quartier zurück.
Das an das Hotel angeschlossene Restaurant "Proud Mary's" ist bekannt für seine kreolische Küche und wir wollten uns von den Rezensionen, die man online finden kann, selbst überzeugen. Ich kann nur sagen: Ein voller Erfolg: Als Vorspeise nahmen wir uns "Fried Pickles". Das klingt nicht nur nach frittierten Essiggurken, sondern ist es auch. Und falls jemand mal die Gelegenheit hat, sowas zu essen...unbedingt zuschlagen, schmeckt wirklich gut, auch wenn man sich das nicht vorstellen kann...obwohl, wenn ich hier an der Stelle Homer Simpson zitieren darf: "You fry it - I eat it!"
Als Hauptgang versuchte ich dann ein Jambalaya (Ein Reisgericht mit Zweibel, Staudensellerie, grünem Paprika, einer würzigen Wurst, Hühnerfleisch, Tomaten und Shrimps), auch ein Volltreffer und die beste Ehefrau von allen nahm einen Salat mit Früchten und Steak-Spießchen, ebenfalls sehr schmackhaft.
Als Abschluss dann noch einen "Banana Foster" (Bananen, die in einer Sauce aus Butter, Zucker, Bananenlikör, Zimt und Rum erhitzt und mit Vanilleeis serviert werden)...direkt aus dem Klassiker  "Zuckerkrank in drei einfachen Schritten" aber mörderisch gut...speziell, wenn man auf Zimt abfährt...
Die Kids wollten von solchem Firlefanz natürlich nichts wissen und hatten ihren Hunger schon vorher bei  IN-N-OUT-Burger gestillt. Wer mal die Gelegenheit hat, dort zu essen...unbedingt einplanen! Das einzige Problem dabei ist, dass einem danach die Burger von McDonalds oder Burger King nicht mehr schmecken und IN-N-OUT gibt's nur in Amerika und dort auch nicht überall.
Die Kartoffel werden frisch geschnitten, sobald man sie bestellt und die Burger werden ebenfalls aus frischtem Faschiertem zubereitet...man muss zwar bis zu 15 Minuten warten, bis man seine Bestellung bekommt, dafür ist es aber superlecker. Das ist übrigens auch schon so ziemlich alles, was man bekommt. Hamburger oder Cheeseburger, wahlweise doppelte Portion und mit Zwiebeln, Pommes und aus.
Mir läuft schon wieder das Wasser im Mund zusammen...mal sehen, ob wir es in dem Urlaub noch mal schaffen...

Samstag, 11. August 2012

Urlaub 2012 - As Days go by

Im "richtigen" Leben bin ich ja mehr oder weniger immer im Stress, weil immer irgendwas fertig werden muss, irgendein Angebot geschrieben sein will und irgendwer auf Antworten zu irgendwelchen Fragen wartet.

Mein Tagesablauf in Santa Barbara hingegen ist geprägt von epischer Langsamkeit und ohne große Überraschungen:

  • 08:30 - 09:30 Aufwachen und Aufstehen (Gut Ding braucht Weile)
  • 09:30 - 10:30 Frühstück (Bagels, Butter, Philadelphia, Schinken, Käse, Orangensaft, Kaffee, Croissants)
  • 10:30 - 11:30 Zweiter Kaffee, zweiter Orangensaft
  • 11:30 - 12:00 Wegräumen und Abwaschen
  • 12:00 - 14:00 Noch mal kurz hinlegen und eine Runde Schlafen
  • 14:00 - 15:00 Die State-Street entlang bummeln, ein Eis bei Frozen Yoghurt oder Cold Stone
  • 15:00 - 17:00 Am Strand herumliegen und/oder Frisbee spielen
  • 17:00 - 18:00 Espresso bei Hot Spots schlürfen
  • 18:00 - 19:00 Überlegen, wo man sein Abendessen zu sich nehmen soll
  • 19:00 - 21:00 Abendessen mit Freunden, den Kindern oder beiden
  • 21:00 - 23:00 Kino und/oder Drinks
  • 23:00 - 01:00 Facebook, Emails etc. checken, Bloggen, diverse private Vergnügungen, ...
  • 01:00 - 08:30 Schlafen

So geht's nun schon seit einigen Tagen und wenn's nach mir gehen würde, dann könnte es auch gerne noch eine Zeit lang so bleiben...

Smallprint: All times are subject to change without prior notice 

Urlaub 2012 - Friends will be friends

Junior ist ein großer Fan von Green Day und meine Frau und ich ich finden sie auch super und so war ich sehr aufgeregt, als am Sonntag Abend Green Day eine Meldung auf Facebook postete: Montag Abend gäbe es in L.A. ein Geheimkonzert, man könne die Karten dazu aber erst am selben Tag ab 10:00 online bestellen. So saßen also die beste Ehefrau von allen und ich nach dem Frühstück vor unseren Computern und aktualisierten die Webseite, auf der geschrieben stand, dass ab 10:00 die Tickets erhältlich wären, im fünf-Sekunden-Takt. Sobald der Bestell-Button freigeschalten war, versuchten wir beide unser Glück (maximal zwei Tickets pro Person) bekamen aber sofort die Rückmeldung, dass die gewünschte Anzahl leider nicht mehr verfügbar wäre und man es mit einer geringeren Anzahl an Tickets versuchen solle...naja...viel weniger als zwei geht eh nicht...
Wir wiederholten unsere Versuche weitere 20 Minuten lang, in der Hoffnung, dass jemand anders aus dem Bestellprozess herausfallen würde...leider ohne Erfolg.
Nachdem die Location - das Echoplex in L.A. - nur ca. 700 Personen fasst, bedeutet das also, dass alle  Tickets in maximal 5 Sekunden weg gewesen wären...ich denke aber, dass es genügend Leute gegeben hat, die jemanden kennen, der jemanden kennt, der jemanden kennt...typischer Fall von Freunderlwirtschaft also, funktioniert offenbar weltweit. Würde mich wundern, wenn überhaupt Tickets zum Verkauf gekommen sind und die Online-Bestellung nicht nur Proforma freigeschalten wurde...

Montag, 6. August 2012

Urlaub 2012 - Go West, young man!

Nach sehr unterhaltsamen aber auch anstrengenden Tagen in Florida ist die Zeit gekommen, nach Westen zu ziehen...um genau zu sein, mit United Airlines von Orlando nach L.A. und dann mit dem Mietwagen weiter nach Santa Barbara.
Wenn man an Rheuma oder Arthritis leidet, ist die hohe Luftfeuchtigkeit und Temperatur in Florida sicherlich eine Linderung, ist man aber so wie ich noch in bestem Alter (ähäm) und leidet nicht an solchen Problemen, dann ist man richtig froh, wenn es in der Nacht nicht 28° warm ist und man sich am Tag nicht wie ein Grammerl in der Pfanne fühlt.
Nach einem ereignislosen Flug, einem schnellen Abendessen bei Danny's, einer durch die Zeitverschiebung zwischen Ost- und Westküste bedingten kurzen Nacht in einem mehr als mittelmäßigen Hotel, das als einzigen positiven Punkt den geringen Preis aufweisen kann und einem eher unterdurchschnittlichen Frühstück machten wir uns auf nach Santa Barbara, der Stadt, in der die beste Ehefrau von allen und meine beiden Sprösslinge letztes Jahr von Jänner bis Juni gelebt hatten.
It's good to be back!

Urlaub 2012 - Smoke and Mirrors


Es gibt einige Speisen, bei denen ich nach der ersten Portion auf jeden Fall einen Nachschlag nehme: Erdäpfelgulasch, Chili con Carne, Faschierte Laibchen mit Kartoffelpürree, Rindsuppe, Krautfleckerln, Haschee-Hörnchen, um da nur einige Beispiele zu nennen.
Im Zusammenhang mit diesem Urlaub stehen die oben erwähnten Gerichte tendenziell eher nicht zur Disposition und es geht hier zur Abwechslung auch gar nicht um's Essen, sondern um einen Vergnügungspark: Die Universal Studios in Orlando. Es handelt sich dabei um zwei Parks, die direkt nebeneinander liegen und bei denen einer alleine es schon Wert ist, dass man den ganzen Tag darin verbringt. Bei unserem letzten Besuch vor drei Jahren hatten wir nur einen Tag Zeit reserviert und waren zum Schluss gekommen, dass das nicht genug ist. In diesem Urlaub nahmen wir uns also zwei Tage Zeit, damit wir ausreichend Gelegenheit hätten, uns alle Attraktionen, die uns interessieren, anzusehen.
Wenn man auf absolut perfekt gemachte 3D-Simulationen (Simpson's Ride, Spiderman, Shrek 4D, Terminator 2:3D), atemberaubende Hochschaubahnen (Hulk, Dragon Challenge), mit viel Liebe zum Detail gestaltete Ballerspiele (Men in Black) oder beeindruckende Real/Film-Mix-Action-indoor-Achterbahnen (Revenge of the Mummy, Harry  Potter and the Forbidden Journey) steht, dann ist man in den Universal Studios bestens aufgehoben. Abgerundet wird das ganze noch von jeder Menge Live-Darbietungen, bei denen man z.T. mitmachen kann und so Teil der Show wird (Universal Horror Make-Up Show, Disaster).
Wenn man sich so richtig in diese Scheinwelt fallen lassen kann, kann man jede Menge Spaß haben...
Am ersten Tag gab's zwar am Nachmittag ein recht ordentliches Gewitter, dass sich aber in Florida-typischer  Weise schon nach einer knappen Stunde wieder vollkommen verzogen hatte. Die Luftfeuchtigkeit von geschätzten 90% danach machten ein Verweilen im Park aber zu einer höchst schweißtreibenden Angelegenheit, außerdem hatten die beste Ehefrau von allen und Frl. Tochter danach ohnehin einen Termin beim Hairdresser - so nennen sich die Friseure hier klangvoll - während Junior und ich uns die Zeit in WonderWorks, einem auf dem Kopf stehenden Haus voller Stationen, in denen man diverse Experimente durchführen, Erdbeben- und Wirbelsturm-Simulationen erleben und LazerTag spielen kann, vertrieben.

Am nächsten Tag waren wir wieder gleich nach der Öffnung der Tore vor Ort, zogen bis halb drei unsere Runden und gingen danach ins Hard Rock Cafe zum Mittagessen. Eigentlich wollte ich mich im Anschluss daran ins Hotel an den Pool legen, bin dann aber doch nicht über das Schlafzimmer hinausgekommen, in dem ich mich nur kurz ausruhen wollte. Vier Stunden später bin ich dann vollkommen groggy aufgewacht...Urlaub kann echt anstrengend sein...


Donnerstag, 2. August 2012

Urlaub 2012 - Wer die Wahl hat...

...die Qual!
Für den  Florida-Teil unseres Urlaubes hatten wir vier Tage in Vergnügungsparks eingeplant. Zwei Mal Universal-Studios und zwei Mal Disney World. Da letztere aber eigentlich aus vier Themenparks besteht, mussten wir zwei davon von unserer Liste streichen.
Animal Kingdom ist in Wirklichkeit eine Art Zoo, sowas haben wir in Wien auch, das muss man nicht unbedingt in Florida machen, Magic Kingdom (das mit dem Disney-Schloss aus den diversen Filmen) ist Pflicht, das kann man nicht versäumen, schon wegen der diversen Achterbahnen, blieben also zwei Möglichkeiten übrig: Epcot Center und Hollywood Studios.
Nach einer intensiven Recherche im Internetz und einer persönlichen Empfehlung eines Freundes haben wir uns dann für das Epcot-Center entschieden...und diese Wahl auch keine Sekunde bereut!
Der Besuch dort war von Anfang bis Ende spitzenmäßig, die Ausstellungen, Filme und Simulationen waren allesamt super und haben der ganzen Familie gut gefallen und wir hatten zudem beim Anstellen das Glück, kein einziges Mal wirklich lange warten zu müssen.
Da der Tag wiederum sehr heiß war, fanden wir es auch äußerst angenehm, dass auf den Wegen zwischen den einzelnen Attraktionen immer wieder schattige Stellen waren.
Rund um einen künstlich angelegten See reihen sich typische Bauten aus diversen Teilen der Welt, dem sogenannten World Showcase. Man kann zu Fuß nacheinander Mexiko, Norwegen, China, Deutschland, Italien, USA, Japan, Marokko, Frankreich, Großbritannien und Kanada durchwandern und natürlich auch landestypisches Essen zu sich nehmen oder entsprechende Souvenirs erstehen.
Zum Teil gibt's bei den einzelnen Stationen auch noch Extra-Attraktionen, so kann man in Norwegen auf Booten die Geschichte von der Urzeit bis zu den Bohrinseln erleben. In einem kurzen Informationsfilm, der nach der unterirdischen Bootsfahrt gezeigt wird, fällt uns dann ein kleines aber umso amüsanteres Detail auf: Als davon erzählt wird, dass Norwegen unter anderem eine lange Tradition beim Schispringen hat, wird ganz groß ein Schispringer mit einem Helm mit österreichischem Bundesadler eingeblendet... :)
Alles in Allem war es ein wunderschöner Tag, der - typisch amerikanisch - mit einer Pizza bei Pizza-Hut ausklingt.

Mittwoch, 1. August 2012

Urlaub 2012 - Hey, Mickey!

Wir waren zwar schon ein Mal in Disneyword und zwei Mal in Disneyland - einmal in Los Angeles und einmal in Paris - es ist aber jedesmal ein ganz besonderes Gefühl, wenn man durch die Tore des Magical Kingdom geht. Man fühlt sich plötzlich wieder so, als ob man 10 Jahre als ist und durch ein magisches Portal direkt in eines der Lustigen Taschenbücher gefallen wäre.
Dementsprechend waren die beste Ehefrau von allen und ich unseren Kindern auch unsagbar peinlich, offenbar geziemt es sich für gesetzte ältere Leute nicht, sich kindisch aufzuführen.
Eigentlich wollten wir bis zum Feuerwerk um 22:00 zu bleiben, aber 34° im Schatten und eine Luftfeuchtigkeit von gefühlten 100% zwangen uns schon um 16:00 zum Rückzug.
Nachdem wir aber zu diesem Zeitpunkt unser Pensum (Space Mountain, Thunder Mountain, Splash Mountain, etc.) ohnehin schon absolviert hatten und unsere Schuhe sich um mindestens zwei Nummern zu klein anfühlten, waren wir darüber nicht so wirklich traurig. Aus dem erfrischenden Sprung in den Pool wurde dann allerdings leider nichts mehr, weil uns ein ordentliches Gewitter heimsuchte und die Ressortleitung aus irgendwelchen Gründen das Schwimmbecken gesperrt hatte...vom Blitz erschlagene Hotelgäste machen sich vermutlich als Werbung nicht so sonderlich gut...
Statt einem Abendessen nahmen die beste Ehefrau von allen und ich dann ein leichtes Menü aus kalifornischem Rosé, Tacos, Salsa und Chili-Cheese-Dip zu uns...nach der Völlerei des Vortages eine willkommene Abwechslung...

Urlaub 2012 - Welcome to Florida

Copyright © 2012 Michaela Asteriou 
Am ersten Tag nach einem langen Flug zahlt es sich aus, wenn man alles ein wenig gemächlicher angeht als sonst. Wenn man vor hat, vier Tage in Vergnügungsparks zu verbringen, ist es ratsam, zuerst mal Kräfte zu sammeln...die braucht man dann nämlich dringend.
Außerdem ist am Wochenende in Disneyland und den Universal Studios immer der Teufel los und diesen Trubel muss man sich nicht unbedingt antun, wenn es sich vermeiden lässt. Also wird der Sonntag dazu genutzt, auszuspannen und sich von den Strapazen der Reise zu erholen. Gegen die Überfuhr per Schiff wie im 19. Jahrhundert ist ein Flug in der Holzklasse zwar phänomenal komfortabel und nachgerade blitzschnell, aber wir komfortverwöhnte Mitteleuropäer sind dann doch ein wenig mitgenommen...
Unsere Unterkunft - ein Appartement im Caribe Cove Ressort - ist locker drei- bis viermal so groß, wie meine erste Wohnung...wobei das an sich keine Kunst ist...mehr als ein Wohnklo war das damals eh nicht...
In der Anlage befindet sich auch ein Pool, an dem wir dann den kompletten Sonntag verbringen, wenn man von einem Frühstück bei Denny's (ganz traditionell mit Spiegelei, Hash Browns, Toast, Bacon, Sausages und Pancakes) und dem Abendessen im Texas Roadhouse absieht. Das Kalorienkonto war an diesem Tag sicher massiv im Plus. Notiz an mich selbst: Nach einem Vorspeisenteller mit Boneless Wings, gefüllten Jalaplenos, Tater Skins und Blooming Onion das nächste Mal keine Ribs & BBQ Chicken mit grünen Bohnen und French Fries als Beilage mehr bestellen...
Die Nacht war dementsprechend eher unruhig, aber da muss man durch...schließlich ist man im Urlaub...

Montag, 30. Juli 2012

Urlaub 2012 - The Beginning

Samstagmorgen und Kopfweh, aus irgendeinem mir nicht ersichtlichen Grund fallen diese zwei Ereignisse oft zusammen (nein, es liegt nicht daran, dass ich am Freitagabend in irgendeinem Lokal versumpfe). Das ist normalerweise schon ein Grund, mich nicht wirklich froh zu stimmen, wenn aber an diesem besagten Samstag auch noch mein Urlaub beginnt, dann stört mich das noch mehr als normalerweise. Außerdem hatte ich auch noch ziemliche Rückenschmerzen, alles in allem also kein wirklich guter Start in einen Urlaub.
Nachdem wir erst am Flughafen frühstücken wollten und ich meinen ersten Kaffee also nicht vor 09:00 bekommen würde, war ich also dementsprechend gut gelaunt. Ob es an diesen Umständen liegt, dass ich das neue Terminal 3 am Flughafen Schwechat furchtbar finde, oder ob der wirklich eine Katastrophe ist, kann ich jetzt nicht mit Sicherheit sagen...ich tippe aber auf letzteres...
Kilometerlange Fußwege, kaum Toiletten (haben die darauf vergessen?), unzureichende Beschilderungen und  außerdem kommt man sich auf dem Weg zum Gate vor wie in einem Supermarkt: Man geht mehr oder weniger andauernd direkt durch irgendwelche Duty-Free Shops durch. Ist man dann endlich dort wo man hin will, muss man sich noch einen Stempel auf der Boarding-Karte holen.Das dauerte in unserem Fall recht lange, weil die Dame, der dieser Job zugeteilt wurde, damit ziemlich überfordert  war. Da muss geprüft werden, ob die Nummer des Passes mit der am Ticket aufgedruckten übereinstimmt...eine höchst komplexe Tätigkeit also...
Nachdem wir unsere Tickets abgestempelt bekommen hatten, wurde uns mitgeteilt, dass wir noch eine Viertelstunde Zeit hätten, bis das Boarding beginnen würde, diese Zeit haben wir dann genutzt, um endlich zu frühstücken. Ich sag' nur so viel: Ich hab' schon um weniger Geld besser gegessen.
Nach den hastig hinunter geschlungenen Köstlichkeiten mussten wir uns dann noch mal bei der selben Dame anstellen, die uns schon die Stempel verpasst hatte, zu diesem Zeitpunkt waren aber in der Schlange ungefähr 60 Personen...hat also wieder ein wenig gedauert.
Der Rest ging dann gottlob ohne weitere Verzögerungen von Statten und nach etwas über neun Stunden ereignislosen Flugs landeten wir in Washington, dem Zwischenstopp auf unserem Weg nach Florida. Einreise- und Zollformalitäten waren ereignislos und richtig interessant wurde es erst, als uns bei unserem Gate von einer Mitarbeiterin von United Airlines erklärt wurde, dass wir noch keine Bordkarten hätten und diese bei einem der Customer-Center bekommen würden, an denen wir zuvor vorbeigeschlendert waren.  Nachdem in der Schlange vor dem Service-Desk ungefähr 100 Leute standen, entschieden wir uns für die Variante "Self-Check-In". Der erste Automat hatte allerdings leider mir jeder unsererer Kreditkarten ein Problem und nach dem vierten Versuch wurden wir aufgefordert, uns mit einem Mitarbeiter der Fluglinie in Verbindung zu setzen.Ich hab' mich also dann doch in der Schlange angestellt, die sich ungefähr mit dem Tempo von Kontinentaldrift vorwärts bewegte, während die beste Ehefrau von allen  mit einer der anderen Reservierungsnummern an einem anderen Gerät ihr Glück versuchte. Nachdem ich mich in der Schlange um lockere zehn Plätze nach vorne gekämpft hatte (Entschuldigung, wann geht Ihr Flug? Unserer geht in weniger als einer Stunde, uns pressiert's also ein bisserl. Dankeschön!) kam dann die freudige Meldung meiner Frau, dass sie es doch geschafft hatte, einen funktionierenden Apparat zu finden, der alle unsere Bordkarten ausgedruckt hatte.
Nachdem wir unsere Plätze im Flieger eingenommen hatten, ging die Warterei wieder los, weil es gewitterbedingt Verzögerungen beim Start gab. Nach knapp einer Stunde am Runway hoben wir aber dann doch noch ab und erreichten nach etwas über zwei Stunden Orlando.
Mietwagen abholen, 30 Minuten Fahrt nach Kissimmee, einchecken im Caribe Cove Ressort, Koffer auspacken, kleines Abendessen und um 23:30 Ortszeit endlich ins Bett. Gute Nacht.

Dienstag, 24. Juli 2012

The Art Of Noise

Wer kennt das? Man ist auf einen Konzert, bei dem die Lautstärke der Darbietung einen essentieller Teil des Vergnügens darstellt und wenn alles vorbei ist und man sich mit seinen Freunden über die Highlights des eben erlebten unterhält, spricht man unwillkürlich ein wenig lauter, weil man ein andauerndes Pfeifen in den Ohren hat, das erst nach einigen Stunden wieder verschwindet. Ich erinnere mich an ein Konzert von Dream Theater, bei dem der Mann am Mischpult offenbar schon vor dem Konzert einen Gehörsturz hatte und die Lautstärke dementsprechend angepasst war...da verschwand das Pfeifen erst nach über einem Tag. Man muss sich aber nicht unbedingt mehrere Stunden die Beine in den Bauch stehen, um zu diesem konstanten Hintergrundrauschen zu kommen, das geht viel schneller, einfacher und billiger: Man tauscht bei seiner Alarmanlage die Batterien. Dazu muss man das Gehäuse öffnen, was von dem Gerät als Sabotageversuch interpretiert und mit Aktivieren der Sirene quittiert wird. Obwohl es nur knapp 5 Sekunden dauert, bis man genügend Batterien entfernt hat, um dem Lärmerzeuger den Lebenssaft abzudrehen, reicht die intime Nähe zur Schallquelle vollkommen aus, um Amboss, Hammer, Steigbügel und ganz besonders die Sinneshärchen zu beleidigen.
Nur gut, dass der Techniker mich gewarnt hat, dass ich mich nicht erschrecken soll, sonst hätte es glatt passieren können, dass ich von der Leiter gefallen wäre und mir eventuell was gebrochen hätte...obwohl...dann könnte ich behaupten, es wäre beim Stage-Diving passiert...

Montag, 23. Juli 2012

Dogfood


In der Software-Entwicklung ist es üblich (oder sollte es zumindest sein), dass eine Firma ihre eigenen Produkte einsetzt, um Fehler und Unschönheiten im Handling oder in der Funktionalität besser erkennen und korrigieren zu können. In der Architektur scheint das kein weitverbreiterter Ansatz zu sein, denn ich kenne unzählige Beispiele, in denen Objekte von Außen zwar schön anzusehen sind, die aber in der Benutzung "suboptimal" sind. Riesige Fensterfronten sind zwar recht nett anzusehen, bei direkter Sonneneinstrahlung fühlt man sich dahinter aber ein wenig wie die Hühner beim Hendlbrater...meine Tochter kann davon ein Lied singen...der Zubau ihres Gymnasiums ist in Glas gehalten und damit im Winter kalt und im Sommer heiß...

Warum ich heute aber auf dieses Thema komme, hat einen ganz anderen Grund: Tiefgaragen!
Ich kenne viele Tiefgaragen und muss leider immer wieder feststellen, dass es nur ganz wenige gibt, die so angelegt sind, dass man mit einem Mittelklassewagen ohne Beklemmungszustände ein- und ausfahren kann. Ich habe dazu eine Theorie: Leute, die Tiefgaragen planen, besitzen gar kein Auto, fahren nur mit Fahrrädern oder mussten den Führerschein schon vor langer Zeit abgeben und bewegen sich deshalb jetzt nur noch mit einem Moped-Auto fort, dass mit 1.5m Breite und einer Länge von knapp über 2.5m locker in eine Ein-/Ausfahrt passt. Anders kann ich mir nicht erklären, warum es Parkgaragen gibt, bei denen rechts und links so wenig Platz bleibt, dass sogar Schritttempo zu hoch ist.
Wenn man die Fahrbahn auf einer Länge von 20 Metern um einen halben Meter breiter machen würde, hätte man zwar um 10m² mehr Fläche verbraucht und damit womöglich einen ganzen Parkplatz weniger, aber dafür einen wesentlich höheren Fahrkomfort.
Zur Strafe sollten Architekten, die so einen Mist verbrechen, dazu gezwungen werden, täglich mehrmals ihre eigenen Kreationen zu benutzen. Wenn sie dann rechts und links bei ihren Audis/BMWs/Benzen/Porsches Schleifspuren von nacktem Beton hätten, würden sie ihre Planung eventuell ein wenig überdenken...Mahlzeit!

Montag, 28. Mai 2012

Der frühe Vogel fängt den Wurm

Zu Konzerten gehe ich gerne ein wenig früher hin, weil man da manchmal das Glück hat, den Künstler aus der Nähe zu sehen und eventuell sogar ein paar Worte mit ihm zu wechseln. Das gilt natürlich nur für kleinere Veranstaltungen und intimere Locations, wenn man sich Bruce Springsteen, U2 oder die Rolling Stones im Ernst-Happel-Stadion ansieht, kann man davon ausgehen, dass man keinen Künstler zu Gesicht bekommt.
Vor ein paar Wochen haben sich die beste Ehefrau von allen und ich auf den Weg in die Arena nach Wien gemacht, um uns Walk Off The Earth anzusehen. Da ich in vorauseilendem Gehorsam auch gleich Karten für Freunde gekauft hatte, ohne mich vorher zu informieren, ob die überhaupt Zeit haben würden, hatte ich auch zwei Tickets übrig, von denen ich hoffte, sie vor dem Konzert noch verkaufen zu können, unsere Freunde waren natürlich genau zu dem Zeitpunkt auf Urlaub...
Als wir ankamen, hatten wir Glück und fanden auch gleich einen Parkplatz in der nächsten Querstraße. Als wir uns dann der Arena näherten, kamen in mir erste Zweifel auf, ob ich die Karten verkaufen können würde. Das bereits vorhandene Publikum sah nicht so aus, als ob sie mit WOTE was anfangen würden (was wollen die überhaupt da, haben die sich im Datum oder der Location geirrt?) und war außerdem nicht wirklich zahlreich vertreten.
Die beste Ehefrau von allen meinte dann süffisant, ob das Datum sicher stimmen würde, worauf ich mit einem Blick auf die Eintrittskarten mindestens ebenso süffisant antwortete: "Sicher! Arena Wien, Donnerstag, 30.August 2012". Eigentlich blöd, dass es erst der 30. April war. So viel früher bin ich auch noch nie bei einem Konzert gewesen. Wir sind dann wieder nach Hause gefahren, weil meine bessere Hälfte nicht vier Monate in der Arena verbringen wollte. Dabei hätten wir aber vielleicht die Bandmitglieder kennenlernen können...

Samstag, 26. Mai 2012

Man wird's ja noch versuchen dürfen...

Wenn unsere Postlerin - pardon, die Zustellerin der Österreichischen Post AG - am Morgen bei uns anläutet, bin ich üblicherweise immer höchst erfreut, meistens handelt es sich nämlich um irgendwelche Bestellungen von Amazon & Co, auf die wir schon gewartet haben.
Letzthin war ich dann aber doch ein wenig überrascht, weil mir nicht bewusst war, dass ich was bestellt gehabt hätte, dachte mir aber, dass es vielleicht die beste Ehefrau von allen gewesen sein könnte.
Es war aber gar kein Packerl von Amazon, sondern eine Lieferung der Telekom Austria. Ach was, die heißt ja jetzt wieder A1...was müssen die aber auch andauernd ihren Namen ändern. Vermutlich ist ihnen das Telekom-Briefpapier ausgegangen und da haben sie sich überlegt, dass sie dann gleich auch...aber egal, darum geht's ja jetzt gar nicht.
Bei der Lieferung handelte es sich um einen UMTS-Datenstick mit SIM-Karte.
Mein Gedächtnis ist zwar manchmal recht unzuverlässig, aber gerade was Gadgets angeht, weiß ich genau, was ich bestelle und was nicht. Ein Datenstick von A1 zählt da mit Sicherheit nicht dazu...
Eine kurze Nachfrage bei den restlichen Familienmitgliedern ergab, dass auch sonst niemand dieses Teil bestellt hatte. Auch ein Anruf bei der Hotline brachte keinerlei neue Erkenntnisse, dort wusste ebenfalls niemand, warum ich es geliefert bekommen hatte. Die Auftragsnummer, die auf dem Lieferschein vermerkt war, konnten sie zwar finden, aber keine Bestellung dazu. Es handelte sich weder um eine Promotion, noch um ein zusätzliches Gratis-Addon zu meinem AON-Business-Account. Ich solle das Teil doch einfach mit der Original-Verpackung zurückschicken, es entstehen mir eh keine Kosten (abgesehen von der Zeit, die ich benötige, um zu einem Postamt zu gelangen und dem Treibstoff, den meine Auto verbraucht)...

Beim Ausfüllen des Rücksendescheins bin ich aber dann auf eine interessante Sache gestoßen:
Auf dem Zettel gibt es ein Feld, in welches man die Codenummer des Rücksendegrundes eintragen muss und bei der Liste der Gründe gibt es unter anderem die Option "habe nichts bestellt".

Wenn das schon als Vorschlag aufgeführt wird, dann scheint das doch öfter vorzukommen...

Ist das vielleicht das neue Geschäftsmodell von A1? "Hardware-Spam" sozusagen? Getreu dem Motto "Man wird's ja wohl noch versuchen dürfen..."

Montag, 27. Februar 2012

Fastenzeit

Jaja...jedes Jahr wieder. Ich glaube zwar nicht an das ganze Brimborium, aber die Idee, dass man sich einmal im Jahr ein wenig einschränkt und in Verzicht übt, finde ich nicht so schlecht. Ich habe mir also überlegt, was ich bis Ostern weglassen könnte.

  • Internet
Es würde zwar dem Zeitgeist entsprechen, meinen Internetkonsum einzuschränken, aber das wäre irgendwie so, als ob jemand vor 100 Jahren zum Fasten das Lesen eingeschränkte hätte. Außerdem brauche ich das Internet zum Teil für meinen Job. Die Idee, z.B. nur auf Facebook zu verzichten, habe ich mir ganz kurz überlegt, allerdings würde ich dann überhaupt nicht mehr mitbekommen, was um mich herum vorgeht, weil ich ohnehin die meiste Zeit im Büro verbringe.
  • Arbeiten
Das wäre zwar grundsätzlich eine sehr verlockende Idee, allerdings sehe ich nicht, wie sich das ausgehen soll. Wenn man mehrere Projekte gleichzeitig hat, die ungefähr zur selben Zeit fertig werden müssen, dann ist es nicht wirklich ratsam, das Arbeitspensum einzuschränken und selbst wenn man es machen würde, müsste man sich dann nach der Fastenzeit mit noch mehr unerledigten Aufgaben herumschlagen.
  • Alkohol
Mein Alkoholkonsum ist ohnehin schon so niedrig, dass eine Einschränkung bedeuten würde, dass ich Alkohol nur noch in homöopathischen Dosen zu mir nehmen würde. Außerdem soll ein Glas Rotwein pro Tag sehr gesund für's Blutbild sein und Bier ist in der Fastenzeit ja ohnehin erlaubt, sonst hätten die Mönche es ja nicht erfunden.
  • Sex
Sicher nicht! :)
  • Essen
Naja...grundsätzlich wäre es schon aus gewichtstechnischen Überlegungen nicht unsinnig, die Essenszufuhr ein wenig einzuschränken, also habe ich mich dazu durchgerungen, bis Ostern kein Fleisch zu essen. Ein Freund hat gemeint, ich sollte die Fasterei nur auf "schweres Fleisch" beschränken, also keine Steaks, Leberkäse, Wiener Schnitzel oder ähnliches, dann stünde mir immer noch eine ganze Welt voll Wurst, Carpaccio und Fleischlaiberln zur Verfügung aber ich bin dann doch so rigoros und habe mich entschlossen, das jetzt durchzuziehen. Bis jetzt geht's ganz gut, mal sehen, ob ich es bis Ostern tatsächlich durchhalte oder ob sich mir nicht irgendwo ein Schweinsbraten in den Weg stellt und mich zum Duell auffordert...

Montag, 6. Februar 2012

Genaue Rechnung - Gute Freunde

Das obige Sprichwort wird vermutlich seine Richtigkeit haben, wiewohl ich nicht unbedingt konform gehe. Ich neige eher zu der Ansicht, dass sich in alles im Leben irgendwie ausgleicht, mal gibt man, mal nimmt man....außer man ist Politiker...da scheinen alle, egal welcher Fraktion, ihren Kopf so weit sie können, in den Honigtopf zu stecken und sich ihren (mit Sicherheit wohlverdienten) Anteil zu nehmen. Was genau die Gegenleistung ist, sei da jetzt mal dahingestellt...scheint wohl "Part of the game" zu sein, um einen (leider!!!) Landsmann von mir zu zitieren...
Egal, darum geht's hier nicht.
Ich war eben zum Essen und Arbeiten bei meinem Lieblingsitaliener in Oberpullendorf. Ich kenne zwar nur einen, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es einen noch besseren geben kann. Jede einzelne Speise, die ich bis jetzt verkostet habe (und da war einiges dabei, von Cesar's Salad über Spaghetti Carbonara und Gemüse-Salat bis zur obligaten Pizza) war von ausgezeichneter Qualität und das Ambiente ist sehr schön, so richtig zum Wohlfühlen.
Was mir bei meinen Besuchen dort aufgefallen ist, stimmt mich allerdings nachdenklich. Ich habe viele Paare gesehen, die sich in unterschiedlichen Stadien des Kennenlernens befunden haben (von den ersten Annäherungsversuchen und cooler Teenager-Verliebtheit über die augenscheinliche Prelude zum One-Night-Stand bis zur langjährigen Beziehung) und was sie alle verbunden hat, war der Umstand, dass - wenn es ans Zahlen ging - meistens das Motto dieses Post beherzigt wurde. In den seltensten Fällen hat einer der beiden die Rechnung des anderen mit übernommen. Ist das jetzt so? Macht man das heutzutage nicht mehr, dass man sein Gegenüber einlädt? Bin ich altmodisch? Ich bin zwar schon seit fast zwei Jahrzehnten verheiratet und bei einem gemeinsamen Konto wäre es sowieso egal, wer die Rechnung zahlt, aber auch wenn ich mit Freunden unterwegs bin, zahlt mal der eine, mal der andere...im Endeffekt gleicht sich im Universum ja eh alles aus...