Gestern sind die beste Ehefrau von allen (alias "die bessere Hälfte"), Fräulein I., Herr P. und ich von Santa Barbara in Richtung L.A. abgefahren, allerdings noch mit einem zweitägigen Zwischenstop in "Oak View". Es handelt sich dabei um einen Vorort von Ojai (gesprochen Ohai), der ca. 50 km von Santa Barbara in Richtung L.A. liegt und offenbar gerne von Bewohnern der Riesenstadt als Wochenenddomizil besucht wird. Von einer Immobilienkrise ist hier nichts zu bemerken, die günstigsten Anwesen sind nicht unter einer Million Dollar zu haben, das geht aber locker bis sieben oder acht hinauf.
Nach einer Reisezeit von ca. 1 Stunde (ich liebe es, nicht über Highways, sondern durch die Berge zu fahren) erreichten wir unser Hotel, welches mein Liebling online nach den beiden Kriterien
1.) In der Nähe von Lake Casitas und
2.) Eigener Pool vorhanden
ausgesucht hatte.
Wie sehr sich Vorstellung und Wirklichkeit voneinander unterscheiden, lernten wir, als unsere Kinder von der Pool-Erkundungs-Tour zurückkamen. Die beste Ehefrau von allen hatte uns gesagt, dass das Hotel ein Schwimmbecken hätte. Keine Ahnung, was sich unsere Sprösslinge dabei vorstellten, die Beschreibung "wenn wir alle vier drin sitzen, ist der Pool voll und außerdem schwimmen jede Menge Blätter und Insekten drin" ließ in mir ein Bild von einer etwas größeren Badewanne mit braunem, fauligen Wasser aufsteigen. Ganz so schlimm war es dann aber doch nicht.
Ca. 5 mal 3 Meter groß, mit zwar etwas zu warmem, dafür aber vollkommen klaren Wasser (nachdem ich in zwei Minuten mit dem am Pool-Rand aufgehängten Käscher alle Blätter und alle drei Insekten herausgefischt hatte)...mein Junior neigt leider zur Dramatisierung...
Nach ein wenig Plantschen im Wasser (Schwimmbecken ist in der Tat übertrieben) und einem kleinen Nickerchen auf einer der beiden Liegen, gingen wir am Abend in ein vegetarisches Vollwert-Restaurant. Kaum zu glauben, dass es sowas im Land der Kentucky-Fried-Burger-Pizza-Chicken-Taco-Hut-Ketten tatsächlich gibt, wie wir aber gelernt haben, hat Ojai eine recht aktive Hippie-Community und die Betreiber von "The Farmer and The Cook", so der Name des Lokals, scheinen auch eher dieser Gruppe zuzurechnen zu sein. Tagsüber ein Geschäft, in dem man ausschließlich "organic" Food kaufen kann, verwandelt es sich am Abend in ein Restaurant, welches offenbar recht gut frequentiert ist. Und das in einer Gegend, in der man sowas eigentlich nicht wirklich erwarten würde.
Andererseits: Wer denkt schon, dass es in Großmugl ein vegetarisches-veganes Gasthaus gibt, welches bereits seit vielen Jahren überlebt und in dem man am Wochenende ohne Vorbestellung keinen Platz bekommt?
Das Essen (und die Sangrias) waren ausgezeichnet, preiswert und mehr als ausreichend dimensioniert. Um genau zu sein, fühlte ich mich nach dem Essen ein wenig wie der Wolf aus Rotkäppchen: "Was rumpelt und pumpelt In meinem Bauch herum? Ich meinte, es wären sechs Geißlein, So sind's lauter Wackerstein?". Letztere waren es nicht, Geißlein allerdings auch nicht, wäre in einem vegetarischen Lokal eher nicht so angebracht und außerdem mag ich Ziegen und Schafe nicht, es dürfte vermutlich das selbstgebackene Brot mit Olivenöl, die Jalapeno Poppers, die Tacos mit Guacamole, die grünen Bohnen mit Olivenpaste und sonnengetrockneten Tomaten, der Cesar's Salad und der Mulberry-Upside-Down-Cake mit Vanilleeis gewesen sein...vermutlich hätte ich den Salat hätte weglassen sollen (© Emma M.)
Während ich nach dem Essen Mühe hatte, mich in unserem Hotelzimmer zwischen stabiler Rücken- oder entspannter Seitenlage zu entscheiden, gingen unsere Kids noch in den Pool...war anscheinend doch nicht so schlecht...
Sonntag, 18. Juli 2010
Splish Splash, I was taking a bath...
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