Dienstag, 7. Dezember 2010

Ja, sicher!

Hab' eben ein wunderbares Mail bekommen...die Muttersprache des Verfassers ist offenbar nicht Deutsch, weshalb er möglicherweise einen automatischen Übersetzungsdienst verwendet hat, um die Nachricht aus dem Chinesischen ins Englische und von dort in Deutsche übersetzen zu lassen. Oder auch umgekehrt. Kann aber auch zuerst russisch gewesen sein und dann über den Umweg von traditioniellem Chinesisch, vereinfachtem Chinesisch, Portugiesisch und Englisch im Deutschen gelandet sein...ist ja auch egal. Hier ist das Prachtstück:
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Sehr geehrter Kunde, 
Im Rahmen unserer Sicherheitsmaßnahmen wir regelmäßig Bildschirm Aktivität im PayPal-System. Wir haben vor kurzem festgestellt, ein Problem mit Ihrem Konto:
Ihr Konto wurde kompromittiert und vorübergehend in Ihrem Namen beschränkt.
Um Ihr Konto zu sichern, möchten wir weitere Informationen von Ihnen. Wir danken für Ihr Verständnis, da wir zur Rechenschaft Sicherheit arbeiten.
Sobald Sie sich anmelden, werden Sie aufgefordert, Informationen zu Ihrem Konto zu sichern.
Mit freundlichen Grüßen,
PayPal-Konto Review Department

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Na? Zuviel versprochen? :)

P.S.: Der Link zeigt übrigens auf eine Adresse in Griechenland...also vielleicht doch zuerst Griechisch und dann erst Chinesisch, Portugiesisch, Englisch und Deutsch...

Freitag, 12. November 2010

Morgen-Grauen

Ab einem gewissen Alter ist es ja schon ein Erlebnis der besonderen Art, wenn man am Morgen aufwacht und feststellt, dass einem nichts wehtut. Kein Zwicken im Rücken, keine Verspannungen im Nacken, keine Halsschmerzen, keine Migräne...nicht mal der leiseste Anflug von Kopfschmerzen...gar nichts. 
Eigentlich sollte man sich solche Tage frei nehmen und genießen. Leider ist es aber so, dass man ohne viel darüber nachzudenken ins große Laufrad steigt und sich ohne zu murren in Bewegung setzt.


Wacht man aber auf und stellt fest, dass sich offenbar in der Nacht jemand mit einem Vorschlaghammer in den Schädel verirrt hat und jetzt mit voller Kraft versucht, aus seinem Gefängnis auszubrechen, dann ist im Normalfall der Tag auch schon gelaufen. Als ob es nicht reichen würde, dass es draußen noch stockfinster ist.


Heute hatte ich in der Früh ein wenig mehr Zeit als normalerweise und deshalb hab' ich zuerst mal den Kerl mit dem Hammer ignoriert und was gefrühstückt, eine Kopfschmerztablette genommen und mich dann mit einer heißen Wärmeflasche über den Augen für 30 Minuten auf die Wohnzimmercouch gelegt.


Tadaaa! Schmerzen weg. Tag gerettet. Alles super. Beach-Boys-Feeling. Ich könnte Bäume ausreißen (jaja, weiß schon, lieber nicht, wegen der Bandscheiben...). Wetter mies? Egal, in meinem Kopf scheint trotzdem die Sonne...
Und jetzt frage ich mich: Warum hat man solche Hochgefühle nicht immer? Wäre doch viel besser, wenn man jeden Moment genießen würde, in dem es einem gut geht...oder liegt das daran, dass man ohne diese Tiefs nicht wissen würde wie sich ein Hoch anfühlt?

Dienstag, 19. Oktober 2010

Kochen mit Michael

Ich esse leidenschaftlich gerne. Das sollte inzwischen jedermann bekannt sein. Ich koche aber eigentlich auch gerne, nur habe ich viel zu selten Zeit dazu und außerdem ist die beste Ehefrau von allen zugleich die beste Köchin von allen und so fehlt mir meistens die richtige Motivation.
Jetzt im Moment koche ich aber gerade. Leider nicht am Herd, sondern nur innerlich! Vor Wut!


Ich habe eben ein Mail bekommen, mit dem mir mitgeteilt wird, dass ich eine Urheberrechtsverletzung begangen hätte, indem ich in einem Peer-To-Peer Netzwerk illegal Musikdateien ausgetauscht hätte und dass ich im Falle einer Verurteilung mit einigen Tausend Euro Strafe rechnen könnte, dass ich mich aber durch die Entrichtung einer kleinen Ablasszahlung von 100 € davon "freikaufen" könne. 
Das ganze kommt in einem ziemlich professionell aussehendem Email daher (keine Rechtschreibfehler, keine unleserlichen Sonderzeichen) und man wäre geneigt sofort zu mutmaßen, dass eventuell die Sprößlinge...aber halt...da steht was von einer IP-Adresse...seltsam, die kenne ich nicht, ich hab' eine fixe Adresse und die unterscheidet sich von der im Mail festgehalten...


Also schnell mal recherchiert und siehe da, es gibt den genannten Rechtsanwalt zwar und der ist wirklich auf Medienrecht spezialisiert, auf dessen Homepage steht aber schon, dass sie mit den Mails nicht das geringste zu tun haben und dass es sich dabei lediglich um den Versuch von Betrügern handelt, sich Geld zu ergaunern.


Interessant ist, dass die Web-Adresse, die im Mail angegeben ist, tatsächlich existiert und dass diese eine Kopie der korrekten Webseite des Anwalts ist...allerdings ohne den Hinweis auf die betrügerischen Mails... :)


Also: Mail löschen und vergessen!


Hier das Mail in seiner gesamten Schönheit:
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Guten Tag,

in obiger Angelegenheit zeigen wir die anwaltliche Vertretung und Interessenwahrung der Firma Videorama GmbH,
Munchener Str. 63, 45145 Essen, an.

Gegenstand unserer Beauftragung ist eine von Ihrem Internetanschluss aus im sogenannten Peer-to-Peer-Netzwerk
begangene Urheberrechtsverletzung an Werken unseres Mandanten. Unser Mandant ist Inhaber der ausschliesslichen
Nutzungs- und Verwertungsrechte im Sinne der §§ 15ff UrhG bzw. § 31 UrhG an diesen Werken, bei denen es sich um
geschutzte Werke nach § 2 Abs 1 Nr. 1 UrhG handelt.

Durch das Herunterladen urherberrechtlich geschutzer Werke haben sie sich laut § 106 Abs 1 UrhG i.V. mit
§§ 15,17,19 Abs. 2 pp UrhG nachweislich strafbar gemacht.
Bei ihrem Internetanschluss sind mehrere Downloads von musikalischen Werken dokumentiert worden.

Aufgrund dieser Daten wurde bei der zustandigen Staatsanwaltschaft am Firmensitz unseres Mandanten Strafanzeige
gegen Sie gestellt.
Aktenzeichen: 230 Js 413/10 Sta Stuttgart

Ihre IP Adresse zum Tatzeitpunkt: 84.190.31.155

Illegal heruntergeladene musikalische Stucke (mp3): 13

Illegal hochgeladene musikalische Stucke (mp3): 21
Wie Sie vielleicht schon aus den Medien mitbekommen haben, werden heutzutage Urheberrechtverletzungen
erfolgreich vor Gerichten verteidigt, was in der Regel zu einer hohen Geldstrafe sowie Gerichtskosten fuhrt.
Link:
Urheberrecht: Magdeburger muss 3000 Euro Schadensersatz zahlen

Genau aus diesem Grund unterbreitet unsere Kanzlei ihnen nun folgendes Angebot:
Um weiteren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und anderen offiziellen Unannehmlichkeiten wie Hausdurchsuchungen,
Gerichtsterminen aus dem Weg zu gehen, gestatten wir ihnen den Schadensersatzanspruch unseres Mandanten
aussergerichtlich zu loesen.
Wir bitten Sie deshalb den Schadensersatzanspruch von 100 Euro bis zum 22.10.2010 sicher und unkompliziert
mit einer UKASH-Karte zu bezahlen. Eine Ukash ist die sicherste Bezahlmethode im Internet und
fur Jedermann anonym an Tankstellen, Kiosken etc. zu erwerben.
Weitere Informationen zum Ukash-Verfahren erhalten Sie unter:
http://www.ukash.com/de
Senden Sie uns den 19-stelligen Pin-Code der 100 Euro Ukash an folgende E-Mailadresse
videorama@rechtsanwalt-giese.info

* alternativ konnen Sie auch mit Paysafecard zahlen
Link:
http://www.paysafecard.com/de
Geben Sie bei Ihre Zahlung bitte ihr Aktenzeichen an!
Sollten sie diesen Bezahlvorgang ablehnen bzw. wir bis zur angesetzten Frist keinen 19- stelligen
Ukash PIN-Code im Wert von 100 Euro erhalten haben(oder gleichwertiges Paysafecard Coupon), wird der Schadensersatzanspruch offiziell
aufrecht erhalten und das Ermittlungsverfahren mit allen Konsequenzen wird eingeleitet. Sie erhalten
dieses Schreiben daraufhin nochmals auf dem normalen Postweg.

Hochachtungsvoll,
Rechtsanwalt Florian Giese


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Wie gesagt, den Anwalt Giese gibt's, http://www.rechtsanwalt-giese.info gibt's auch, die korrekte Adresse lautet aber http://www.rechtsanwalt-giese.de

Samstag, 16. Oktober 2010

Olé!

Ich liebe ja eigentlich alles, was die beste Ehefrau von allen kocht (naja, von Champignons und Artischocken mal abgesehen) aber Chili con Carne ist definitiv einer meiner Favoriten. Oder Haschee-Hörnchen. Oder Krautfleckerln. Oder eigentlich alles, wo man nicht unbedingt eine Gabel benötigt, um den Teller leer zu räumen, sondern wo es auch ein Löffel tut. Ein möglichst großer.
Den habe ich eben bei erstgenanntem Gericht reichlich verwendet und jetzt kommt es mir vor als ob ich einen Medizinball verschluckt hätte...oder schlimmeres...
Kennt jemand die Szene an Bord des Raumschiffs Nostromo? Die beim gemeinsamen Essen der Besatzungsmitglieder? Daran muss ich unwillkürlich denken...
Ich glaube, ich muss an der Kommunikation mit meinen Körper arbeiten und genauer hinhören, wenn er mit mir spricht...dann hätte ich vielleicht früher den Löffel weggelegt (nicht abgegeben!) und keinen zweiten Nachschlag genommen...aber halt...er spricht wieder...was sagt er da...?

Wohnzimmer! Hinsetzen! Füße hochlagern! Rechte Hand um's Whiskey-Glas schließen! Entspannen!

Man soll ja auf seinen Körper hören. Also dann...ich muss gehen!

Freitag, 15. Oktober 2010

Mamma Mia!

Ich geb's ja zu: Ich höre ABBA. Ja, genau. Die Gruppe aus den 70ern mit den Schlaghosen, den schillernden Kostümen, den unmöglichen Frisuren. Ich meine damit nicht, dass bei mir andauernd Dancing Queen, I Do I Do I Do I Do I Do, Money Money Money, SOS und Waterloo laufen, aber ich wende mich - im Gegensatz zu manchen Dingen, die einem heute aus dem Radio entgegenplärren - nicht mit Grauen ab, wenn mal irgendwo einer ihre unzähligen Hits gespielt wird, sondern erinnere mich gerne an die Zeit meiner Kindheit zurück. Ich habe auch schon das Musical "Mamma Mia" sowie den gleichnamigen Film gesehen (den sogar mehr als einmal) und war mit der besten Ehefrau von allen bei einem "Wickie, Slime und Paiper"-Clubbing in den Sophiensälen, als dort die "Abbariginals" auftraten und so lag der Schluss nahe, bei der vom UHC - dem Handballclub, bei dem meine Tochter spielt - veranstalteten ABBA-Cover-Show dabei zu sein. Naaa-Ja.
Bei der ABBA-Cover-Band handelte es sich nämlich um die (nach eigenen Angaben) Gala-, Tanz-, Show- und Partyband "Dolce Vita" aus Stockerau. 
Wenn wir das gewusst hätten, wären wir gar nicht erst hingegangen, sondern hätten die 15 € pro Person in ein saftiges Steak oder ähnliche Leckereien investiert.
Bereits nach der ersten Nummer wurden wir vom Bandleader aufgefordert, aufzustehen und mitzuklatschen und soweit ich mich an andere Konzerte erinnern kann, passiert das bei entsprechender Stimmung ohnehin automatisch. 
Die beiden Pseudo-Schwedinnen waren stimmlich durchaus gut und auch optisch ansprechend, diese Vorteile wurden aber durch blonde Perücken der beiden Herren (Gitarre und Keyboard) wieder mehr als wettgemacht und auch die Kostüme - pardon, das Kostüm - hat uns nicht wirklich von den Socken gehauen.
Die Musik selbst war ganz OK, kam aber zum überwiegenden Teil aus der Dose. Man konnte keinen hörbaren Unterschied feststellen, ob der "Guitar-Hero" in die Saiten gegriffen hat oder nicht und neben Klavier- und Orgelklängen waren da auch noch ein Bassist und ein Schlagzeuger zu hören, nicht aber zu sehen, die haben sich vermutlich im Synthesizer versteckt.


Wir haben also unseren guten Willen gezeigt und sind bis zur Pause geblieben, die mit 40 Minuten lang genug bemessen wäre, um sich einen veritablen Rausch anzutrinken (möglicherweise war das auch beabsichtigt), haben das Etablissement verlassen und sind Essen gegangen. 


Hasta Mañana, Fernando!

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Sack voll Geld

Im Moment kursiert wieder mal ein interessanter Kettenbrief der in etwa den folgenden Inhalt hat:


Seltener Monat

Dieser Oktober hat 5 Freitage, 5 Samstage und 5 Sonntage, alles in einem Monat. Das passiert einmal in 823 Jahren.
Dies sind Geldbeutel. Reiche diese weiter an 8 gute Leute und das Geld wird in 4 Tagen kommen.
Basierend auf Chinesischem Fengshui, wer immer dies stoppt wird es nie erfahren.

Da ich ohnehin immer zu viel Zeit habe (räusper, räusper) habe ich mir das mal kurz angesehen und bin zu einem interessanten Ergebnis gekommen:

Der Oktober 2010 hat tatsächlich 5 Freitage, 5 Samstage und 5 Sonntage. So wie jeder Monat, der an einem Freitag beginnt. Falls sich noch jemand erinnert und nicht wegen erhöhtem Alkoholkonsum zu Sylvester ausgefallen ist und einen Filmriss hatte, der 01.01.2010 war auch ein Freitag und somit war der 31.01.2010 ein Sonntag. Mal kurz rechnen....stimmt, das sind auch 5 Freitage, 5 Samstage und 5 Sonntage...

Vielleicht geht's aber nur um seltene Oktober? Na, mal sehen...der erste Oktober 2004 war ein Freitag, ebenso im Jahr 1999, 1993, 1982, 1976 und sicher davor auch noch ein paar Mal...

Wenn also das mit den 823 Jahren nicht stimmt, dann wird das mit dem Sack voll Geld vermutlich auch nicht stimmen...



P.S.: Der 01.10.1187 war übrigens ein Donnerstag (wenn man jetzt mal die Umstellung auf die gregorianischen Kalender im Jahre 1582 außer Acht lässt, wo 10 Tage einfach gestrichen wurden) und der 01.10.2833 wird ein Samstag sein...

Donnerstag, 7. Oktober 2010

120 Minuten

7200 Sekunden. 8,33% eines Tages. Zwei Stunden. Die Zeit, die das Licht von der Sonne bis zum Uranus benötigt. Die Länge von "The Social Network", "Slumdog Millionaire", "K-Pax", "Some Like It Hot", "Platoon", "Blade" und vieler anderer Perlen der Filmkunst. Die durchschnittliche Dauer für das Knipsen von 4 Fotos am Wiener Fotomarathon. Ein bisschen weniger als die Zeit, die man im Flieger von Wien nach Paris oder per Pedes  für einen Marathon benötigt (den Flug schaffe ich locker, den Marathon-Rekord hält Haile Gebrselassie aus Äthiopien) oder aber...

...die Zeit, die man braucht, um einen Online-Visums-Antrag für Amerika für drei Personen (Mutter/Tochter/Sohn) auszufüllen. Würde vermutlich schneller gehen, wenn das System nicht so schräg programmiert wäre. Man wird zwar gleich am Beginn darauf hingewiesen, dass man nicht länger als 20 Minuten inaktiv sein darf, weil man sonst in ein Timeout hineinläuft, trotz intensiven Tastaturgeklopfes sind die beste Ehefrau von allen und ich aber drei- oder viermal wegen "Session Timeout" rausgeflogen. Also nochmal von vorne. Da zahlt es sich aus, dass man nach dem Ausfüllen einer jeden der geschätzen 15 Seiten die Möglichkeit hat, seinen aktuellen Punktestand Datenstand zu speichern, damit man später wieder darauf aufsetzen kann...wie bei einem Videospiel...funktioniert aber nicht 100% perfekt und macht auch weniger Spaß. Wenn man so eine Sicherung wieder lädt, dann muss man sich trotzdem noch mal durch alle Fragen klicken, wobei dann aber leider nicht alle Daten schon vorausgefüllt sind.
Wenn man dann aber endlich am Ziel ist und sein Antragsformular in Händen hält...fast so schön wie "DOOM" nach dem Endgegner... :)

Freitag, 1. Oktober 2010

E=mc²

Wenn das wirklich so ist, dass die Energie gleich der Masse mal dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit ist, dann frage ich mich, wo diese ganze Energie jetzt ist, die ich mir in Form von zwei Tellern Hascheehörnchen als Mittagessen zugeführt habe. Im Moment fühle ich mich nämlich nicht so wirklich energiegeladen. Eher so, als hätte mir die beste Ehefrau von allen irgendein Beruhigungsmittel ins Essen gekippt. Ist das nicht seltsam? Da führt man dem Körper Energie in Hülle und Fülle zu und als Resultat hat man, falls man es überhaupt schafft, sich vom Mittagstisch zu erheben, überhaupt keine Energie übrig, um sich mit irgendwelchen Programmier-Problemen zu beschäftigen. Für Gewöhnlich dümpele ich dann so vor mich hin und halte mich mit der Aussicht auf Kaffee und Kuchen aufrecht, heute hab' ich mir aber gedacht, dass ich meine geistige Leere auch mal in Worte fassen könnte...und wieder was erledigt... :)

Montag, 27. September 2010

Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage...

Der Herr Shakespeare würde nicht schlecht staunen, wenn er heute leben würde. Den minutenlangen Monolog des dänischen Prinzen auf diese einfach scheinende Frage zu reduzieren, das ist wahre Kunst. Wenn es mit Hamlet in der Art weitergegangen wäre, würde das Theaterstück unter 10 Minuten dauern...gerade kurz genug, dass man es in einem Stück auf YouTube einstellen könnte...


Ja oder Nein? Die schiere Fülle an Informationen, mit der man bei der Fehlermeldung bombardiert wird, macht es einem wirklich nicht einfach, sich zu entscheiden...bis man das alles gelesen und verarbeitet hat...das dauert...
Da ich ein grundsätzlich optimistischer Mensch, darum würde ich nicht "Nein", sondern "Ja" auswählen (und das nicht erst seit der dämlichen Joker-Werbung "Sagen sie JA"), in Wirklichkeit war das Resultat aber in beiden Fällen das gleiche: Das aufgerufene Programm ließ sich nicht starten...oder anders ausgedrückt: "Etwas ist faul im Staate Dänemark."

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer...

...und ein Maronibrater noch keinen Winter, aber ein erstes Anzeichen für die beginnende kalte Jahreszeit ist es doch... :(



Fels in der Brandung...

Meiner Erfahrung nach gibt es nicht wirklich viele Dinge im Leben, auf die man sich immer verlassen kann.

  • Wetterbericht? Naja, meistens...in den letzten Jahren immer besser aber darauf verlassen? Lieber nicht.
  • Wahrsager? Wirklich nicht!
  • Horoskop? Nie im Leben!
  • Diäten? Ha! Aus eigener Erfahrung könnte ich einige aufzählen, die nicht funktionieren...
  • Software? Ähäm...nicht wirklich...
  • Bedienungsanleitungen? Fehlanzeige!

Worauf man aber immer zählen kann, ist der gute alte Kaisermühlentunnel am Montag in der Früh. Da weiß man mit Sicherheit, was einen erwartet. Keine Unabwägbarkeiten, keine Überraschungen, keine Unsicherheiten. Simpel und einfach: STAU

Freitag, 10. September 2010

§20/2 StVO

Für alle, die entweder öffentlich, zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind oder sich IMMER an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit halten und denen somit "§20/2 StVO" nichts sagt:

Sofern die Behörde nicht gemäß § 43 eine geringere Höchstgeschwindigkeit erläßt oder eine höhere Geschwindigkeit erlaubt, darf der Lenker eines Fahrzeuges im Ortsgebiet nicht schneller als 50 km/h, auf Autobahnen nicht schneller als 130 km/h und auf den übrigen Freilandstraßen nicht schneller als 100 km/h fahren.


Ich geb's zu: Ich bin im Stadtgebiet mit der wahnsinnigen Geschwindigkeit von 63 km/h unterwegs gewesen. Wer die Ernstbrunnerstraße in Stockerau nicht kennt: Die ist zwar gerade noch im Ortsgebiet, sieht aber nicht mehr so aus und verleitet förmlich zur RASEREI...ungefährt 100m weiter beginnt der 70er...


Das witzige an der Sache war aber nicht, dass ich zu schnell unterwegs war und aufgehalten wurde, sondern die Art der Bezahlung. Ich hatte fünf Minuten vorher mein ganzes Geld beim Billa gelassen, um damit eine Palette Red Bull zu kaufen. Die 20 Euro Strafe hatte ich also nicht in Scheinen. Kreditkarte? Fehlanzeige! Steht zwar als Option auf der Organstrafverfügung ist aber offenbar keine Wahlmöglichkeit. Ich musste also mein Kleingeld aus dem Auto zusammenkratzen und kam so mit Müh und Not auf die geforderte Summe. So hab' ich bei der Polizei auch noch nie gezahlt...

Das bringt mich aber dann doch auf eine Frage: Am Strafzettel (darf man den eigentlich so nennen?) stehen als Möglichkeiten der Entrichtung der Geldstrafe vier Optionen:
  • in Bar
    Bar? Klar! Zaster. Pinke Pinke. Moneten. Cash eben.
  • mit Scheck
    Scheck? Von welchen Schecks sprechen die da? Euroscheck ja wohl nicht mehr, der ist ja mit 2002 ausgelaufen. Travelerscheck? Ich dachte, die kann man nur in einer Bank einlösen...
  • mit Kreditkarte
    Kreditkarte? Ja, klar. Sicher. In Österreich. Angeboten hat's mir die nette Frau Polizei und ihr Kollege mit der Laserpistole aber nicht, die einzige Alternative wäre eine Anzeige gewesen...
  • mit ......
    Mit? Mit was? Fällt jemandem noch was ein? Wir sind ja nicht wirklich in einer Bananenrepublik, in der man solche Strafen vielleich auch mit einer Uhr, einem Goldketterl oder mit ähnlichen Dingen abgelten kann.
    Was genau könnte mit "mit......" gemeint sein? Wie um Himmels willen könnte man sich noch freikaufen? Einmal Stiefelputzen? Eine Autoreinigung? Einen Teil der Billa-Einkäufe abtreten, wegen derer man kein Geld mehr in der Brieftasche hat? Sexuelle Dienste? Na, ich weiß nicht...dann vielleicht doch lieber eine Anzeige?

Donnerstag, 9. September 2010

Lebenszeichen

Eigentlich wäre es schön, wenn ich einen besseren Grund hätte, wieder mal was von mir hören zu lassen, als den aktuellen:
Fräulein Tochter hat ein Schreiben von dem deutschen Rechtsanwalt "Olaf Tank" bekommen, sie schulde der Firma "Antassia GmbH" den Betrag von 138 Euro, der sich aus 96 Euro plus diversen Mahnkosten, Auslagenpauschalen und sonstigen Gebühren zusammensetzen würde.

Tatsache ist aber, dass das Fräulein Iris weder was bestellt hat und selbst wenn sie was bestellt hätte, ist sie noch zu jung um ein gültiges Geschäft abzuschließen.

Eine schnelle Recherche im Internet hat dann ergeben, dass sowohl die Firma als auch der Rechtsanwalt bereits für diese Abzocke bekannt sind...sowohl in Deutschland als auch in Österreich...Google liefert zu Antassia knapp 21.000 Treffer, zum "Rechts"anwalt sogar über 300.000, was daran liegen mag, dass die Firma unter verschiedenen Namen aufzutreten scheint bzw. der Anwalt für mehrere solche nutzlosen Unternehmen arbeitet.

Was kann man also dagegen unternehmen? Man füllt ein Formular aus, das von der Seite der AK-Steiermark heruntergeladen werden kann und hofft darauf, dass dann alles erledigt ist. Also machen wir das jetzt und sehen dann, was passiert...

Montag, 26. Juli 2010

And the Winner is...

So schnell kann's gehen. Eben haben wir uns noch auf den kommenden Urlaub gefreut, schon ist er vorbei...
Wie war's? Ich lasse mal die einzelnen Stationen Revue passieren:

  • Las Vegas
    Sieht genau so aus, wie man es sich vorstellt, bzw. aus den diversen Fernsehserien oder Filmen kennt. Was man nicht mitbekommt (zum Glück, denn sonst würde man nach "Oceans 11" schweißgebadet aus dem Kino gehen) ist die wahnsinnige Hitze. Ich weiß ja nicht, ob heuer ein besonders warmer Sommer ist, aber Tagestemperaturen von knapp 40° und Nachttemperaturen von nicht unter 28° lassen den Menschen eigentlich keine andere Wahl, als in die eisgekühlten Casinos zu verschwinden.
  • Grand Canyon
    Einfach unbeschreiblich. Ein überwältigender Anblick, der sich in Bildern und Filmen vollkommen unzureichend einfangen lässt. Muss man einmal gesehen haben.
  • Death Valley
    Woher dieses Tal seinen Namen hat, kann man verstehen, wenn man an einem Tag mit lediglich durchschnittlichen Temperaturen aus dem klimatisierten Auto steigt und einem 48° heiße, vollkommen staubtrockene Luft entgegenschlägt.
  • Santa Barbara
    Eine wirklich nette, überschaubare, saubere, kleine Stadt mit ungefähr 90.000 Einwohnern die ca. 140 km nordwestlich von Los Angeles direkt am pazifischen Ozean liegt und eine total entspannte Atmosphäre hat.
  • San Francisco
    Schöne Stadt mit total wahnsinnigen Straßen bei denen ich andauernd das Gefühl hatte, beim Parken noch Keile unter die Reifen stellen zu müssen, weil die Handbremse allein gegen die enormen Steigungen keine Chance hat. Meiner Meinung nach sind alle Filme, bei denen man San Francisco im Sommer mit blauem Himmel sieht, retuschiert. Die nebelverhandenen Hügel und die Temperaturen von knapp 17° im Juli sind auch nach Aussagen von Leuten, die dort wohnen, keine Seltenheit.
  • Los Angeles
    Ein Moloch mit einer Fläche, die etwa halb so groß ist wie Vorarlberg, der Großraum Los Angeles ist mit über 12.000 km² sogar so groß wie Tirol. In manchen Gegenden würde es sich vermutlich gut wohnen lassen (Berverly Hills, Santa Monica, ...) wenn man zufälligerweise erfolgreicher Filmstar, Produzent, Regisseur oder von Beruf Sohn oder Tochter ist, und das notwendige Kleingeld hat, sich ein Haus leisten zu können, das nicht unter 10 Millionen $ kostet, andere Gegenden sind vermutlich billiger, sollte man aber weder alleine betreten noch befahren und dort wohnen schon gar nicht.
  • New York
    Über diese Stadt muss man nicht allzu viel sagen, alle Attribute, die man dem "Big Apple" üblicherweise zuschreibt, treffen zu 100% zu. Die Stadt ist laut, hektisch, ein Schmelztiegel der Nationen und sie schläft wirklich nie. Geschäfte haben immer offen, die Polizei-, Rettungs- und Feuerwehrsirenen klingen wirklich so, wie in den Filmen, die Polizisten in ihren schwarzen Uniformen sehen wesentlich cooler aus, als ihre österreichischen Amtskollegen, es läuft eine nicht unbeträchtliche Anzahl an Verrückten herum und Fastfood-Läden und Starbucks gibt's an jeder Ecke.
So jetzt zum wirklich Wichtigen:
Ich habe für meine Kunden ein Preisausschreiben gemacht, bei dem es einen Apple iPod Nano für diejenige oder denjenigen zu gewinnen gab, der mit seiner Schätzung den von uns in diesem Urlaub im Auto zurückgelegten Kilometern am nächsten kommt.
Hier der Kilometerstand bei Antritt der Reise: 18.397,7
Und hier bei der Rückgabe: 20.513,3
Das macht eine Differenz von 2.115,6 Meilen oder umgerechnet (1 mi = 1,60934 km) 3.404,72 Kilometer aus. Damit ist die Gewinnerin des iPod...tadaaaa...Petra Mattersdorfer von der Arbeiterkammer in Wien, die mit ihrer Schätzung von 3.396 km auf 9 km ans tatsächliche Ergebnis herangekommen ist. Herzlichen Glückwunsch...
Allen anderen wünsche ich beim nächsten Mal mehr Glück, ich werd' mir wieder was einfallen lassen...der nächste Urlaub kommt bestimmt...

Sonntag, 25. Juli 2010

I'm going home...

Am Samstag war es dann soweit: Der Tag der Heimreise war gekommen. Wir checkten aus unserem Hotel aus, verstauten die Koffer in der Gepäckaufbewahrung und fuhren ein letztes Mal mit der Subway in Richtung Downtown um auf einem Straßenmarkt noch ein wenig herumzustreunen. Nach einem späten Frühstück in einem netten italienischen Lokal (ausgezeichneter Espresso) machten wir uns auf den Weg zurück ins Hotel, sammelten unsere Koffer ein, zwängten sie und uns in ein Taxi und fuhren zum Terminal 1 des JFK-Flughafens.
Ab dann lief alles wie am Schnürchen:
  • Einchecken: Hatte die beste Ehefrau von allen schon am Vortag per Web-Check-In erledigt
  • Kofferaufgabe: Kein Problem, wir mussten für unsere fünf Gepäckstücke keine zusätzliche Gebühr zahlen, da der Flug schon im Oktober gebucht wurde und die "Nur-ein-Koffer-pro-Person-Regel" erst seit Jänner gilt
  • Flug: Ohne Zwischenfälle, ausgezeichnetes Essen, keine weinenden Babys in der Nähe, keine übergewichtigen, schnarchenden Programmierer am Nachbarsitz (außer bei meinem Sohn aber der ist an seinen Vater schon gewöhnt)
  • Landung: Butterweich, ein klein wenig peinlich allerdings der Applaus danach
  • Koffer einsammeln: Unsere waren alle vollzählig bei den ersten dabei, die vom Band rollten
  • Taxi: Pünktlich wie immer, auf Hr. Killian ist Verlass
  • Heimfahrt: Ereignislos, kaum Verkehr auf der A4/A23/A22
  • Haus: Immer noch da und sauber
  • Einbruch: Keiner...




Raindrops keep falling on my head...

Am Freitag war das Wetter so, wie man sich das für einen Besichtigungstag vorstellt - bewölkt und ein wenig kühler als die vorhergegangenen Tage, in denen das Thermometer auf knapp 39° geklettert war. Nach dem Frühstück fuhren wir also mit der Subway in Richtung South-Ferry, von wo jede Viertelstunde eine kostenlose Fähre nach Staten-Island abfährt, mit der man genau an der Freiheitsstatue vorbeikommt. Es gibt zwar auch Schiffe, welche die Insel, auf der das New Yorker Wahrzeichen steht, direkt ansteuern, uns wurde aber davon abgeraten, weil diese Tour von einer großen Menge an Personen gebucht wird und man mit ungefähr zwei Stunden Wartezeit rechnen muss, bis man in die Statue hineingehen und die Stufen bis in die siebenstrahlige Krone hinaufsteigen kann. Da wir aber ohnehin nur ein paar Fotos schießen wollten, haben wir uns diese Wartezeit erspart, nicht zuletzt durch unser eher begrenztes Zeitbudget.
Bevor wir aber von der U-Bahn-Station zum Hafengebäude gehen konnten, mussten wir noch ein wenig warten, denn der bewölkte Himmel hatte sich zu einem waschechten Wolkenbruch gemausert.
Nachdem der Regen nachgelassen hatte, fuhren wir mit der Fähre nach Staten Island und wieder zurück, wobei wir unterwegs ein paar Bilder schossen.
Den Umstand, dass ich ein wenig müde war, mich in der Fähre auf der Bank kurz zurückgelehnt und die Augen geschlossen hatte und kurz eingenickt sein dürfte, hat mein Junior sofort ausgenutzt, um ein Photo von mir aus einer eher unglücklichen Position zu schießen...so ein schönes Kinn....und da ist noch eines...
Als nächster Programmpunkt stand das Empire-State-Building auf unserer Liste. Der Regen hatte in der Zwischenzeit vollkommen aufgehört, wir stellten uns an, fuhren in den 86. Stock und genossen die nicht vorhandene Aussicht...viel zu viel Wasserdampf in der Luft, die Bilder sehen alle aus, als ob sie durch eine beschlagene Duschkabinentür aufgenommen wären.
Nachdem die Wolken nun fast alle verschwunden waren und die Sonne wieder kräftig einheizte, war der Rückweg vom Empire State Building ins Hotel (mit einem stilechten Zwischenstop in einem Pizza-Hut) eine wahre Tortour. Die Luftfeuchtigkeit dürfte so an die 90% betragen haben und die Temperatur war wieder auf kuschelige 35° geklettert. Noch schnell ein letztes Foto des Chrysler Buildings und dann nichts wie rein in die eisgekühlte Lobby unseres Hotels.
Am Abend kam dann das Highlight des N.Y.-Aufenthaltes, zumindest für meinen Junior, der ist nämlich ein Riesen-Fan der amerikanischen Punk-Rock-Band "Green Day". Wir hatten Tickets für deren Musical "American Idiot" im St. James Theatre gleich beim Times Square um's Eck.
 "American Idiot" ist nicht unbedingt ein Musical, wie man es sich vorstellt: Die gesprochenen Texte hätten vermutlich auf einer Serviette Platz gehabt, selbst wenn man statt eines Kugelschreibers einen Lippenstift verwendet hätte, die Musik ist zum Großteil nicht lieb und nett und Andrew Lloyd Webber würde davon vermutlich Schluckauf, einen Gehörsturz oder beides bekommen und es gibt nicht wirklich ein Happy End, es waren aber trotzdem knapp zwei Stunden mitreißende, energiegeladene, elektrisierende Unterhaltung, kann ich wirklich jedem empfehlen, der Musik mag, die ein wenig rockiger ist...ich würde das ja eher als Punk-Rock-Oper bezeichnen, mich fragt aber keiner...

Samstag, 24. Juli 2010

A Walk In The Park

Nachdem uns der Kofferträger um sechs Uhr aus dem Schlaf gerissen hat, um uns mitzuteilen, dass unser Gepäck nun angekommen sei, taumelte ich erst mal vollkommen schlaftrunken und mit nichts als dem Abdruck eines Polsters im Gesicht bekleidet zur Türe, um auf unsere Koffer zu warten. Die beste Ehefrau von allen meinte, dass das eventuell einen schlechten Eindruck beim Hotelpersonal hinterlassen könnte und so schnappte ich mir einen der bereitgestellten Bademäntel und nahm die Gepäckstücke entgegen.
Weil ich schon munter auf war, machte ich noch gleich ein Foto des Chrysler-Buildings, welches man von unserem Hotelzimmer aus sehen kann. Da sich die Fenster nur einen kleinen Spalt weit aufmachen lassen, gerade groß genug, um die Kamera durchzustecken, ist die Perspektive ein wenig eigentümlich geraten.
Wir sanken dann alle nochmal in die Polster zurück (sogar die Kinder wurden von dem Telefongebimmel munter und das heißt schon was...) und hängten noch mal 3 Stunden Schlaf an. Für unsere innere Uhr, die ja noch immer auf Californien-Zeit eingestellt war, war's dann zwar auch erst sechs Uhr und das ist für Urlaub eigentlich viel zu früh, aber was soll's. Erstens mussten wir uns ohnehin schön langsam an die Zeitumstellung gewöhnen und außerdem wollten wir, da wir ohnehin nur 2 1/2 Tage in der Riesenmetropole verbringen können würden, keine Zeit mit so sinnlosen Dingen wie Schlafen vergeuden.
Wir begannen den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück (mal ganz was Neues) in einem der zahllosen Delis und machten uns dann auf den Weg, unseren Kindern die Stadt ein wenig näherzubringen. Die beste Ehefrau von allen und ich waren ja schon zweimal in New York, für unsere Kids war es aber das erste Mal. Wir besuchten also alle wichtigen Landmarks: Den Timesquare, den Central Park, China Town (nein, das lassen wir aus, den Kindern riecht es dort zu streng nach Fisch und wir haben ihn ohnehin schon gesehen), Ground Zero (der Freedom-Tower wächst schön langsam), die Fifth Avenue und den M&M Shop. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass letztgenannter meinen Kids besonders gut gefallen hat.
Nachdem sich meine zwei lieben Kleinen in Summe knapp 1,5 kg M&M's (mit Erdnuss drin) abgefüllt hatten, verließen wir vorsichtshalber den Shop und machten mit unserer Tour weiter.
Meine Holde und ich hatten bei unseren letzten Besuchen (einmal im Mai und einmal im September) eher kühles Wetter und hatten uns schon in Kalifornien gefreut, dass es in N.Y. diesmal sonnig und warm sein würde. Man soll vorsichtig sein, was man sich wünscht, es könnte in Erfüllung gehen. Wenn im Juli in New York die Sonne scheint ist es in der Stadt eigentlich kaum auszuhalten. Die Hitze kommt ja nicht nur von oben, sondern wird auch von den Häusern und dem Asphalt zurückgestrahlt und das macht Besichtigungstouren und ausgedehnte Wanderungen eher unangenehm.
Etwas Gutes hatte es aber auch: Ich hatte es bis dato nicht geschafft, einmal im Central Park in der Wiese zu liegen, so wie man das in den Filmen immer sieht, gestern war es dann soweit. Danach sind wir ein wenig am Ufer des Wasserreservoirs in der Mitte des Parks spazieren gewesen aber wie schon gesagt, laden Temperaturen um die 39° nicht gerade zum Wandern ein.
Am Abend versuchten wir dann erfolglos Karten für "Inception" zu bekommen, leider waren aber alle Vorstellungen ausverkauft (und das in einem Kino, in dem der Film von 14:00 bis 22:30 alle jede halbe Stunde gezeigt wurde) und so sahen wir uns einfach noch mal "Despicable Me" an...ist auch beim zweiten Mal noch witzig.
Dann aber nichts wie ins Hotel zurück und unterwegs noch schnell ein paar Bilder vom Times Square bei Nacht.
Abendessen brauchten wir übrigens keines mehr...die 1,5 kg hatten wir restlos verputzt...

Lost in Translation

Der vierte Buchstabe des griechischen Alphabeths - Delta (Δ) - wird in der Mathematik üblicherweise als Zeichen für eine Differenz, d.h. einen Unterschied verwendet. Bei der gleichnamigen amerikanischen Airline konnten wir feststellen, dass deren Name ganz vortrefflich gewählt wurde, denn der Flug von Los Angeles nach New York hat sich von allen Flügen unterschieden, die wir bis jetzt unternommen haben.
Ursprünglich für 09:00 angesetzt, hatte die beste Ehefrau von allen von Expedia, über die sie die Reise gebucht hatte, eine Reihe von Emails bekommen, in denen die Abflugzeit mal um 10 Minuten nach vorne und dann wieder um 15 Minuten nach hinten geschoben wurde. Die letzte Information war, dass der Flug am Mittwoch um 08:50 gehen sollte.
Da wir einerseits 90 Minuten vor Abflug am Flughafen sein wollen und andererseits nicht genau wussten, wie der Verkehr dorthin sein würde, standen wir bereits um 06:00 auf, räumten unser Zimmer und machten uns auf den Weg. 
Da nicht viel Verkehr war (zumindest für L.A.-Verhältnisse) legten wir die Strecke in knapp 30 Minuten zurück, retournierten unser Fahrzeug beim Autovermieter und fuhren mit dem Zubringerbus zum Terminal 3.
Dort angekommen - in der Zwischenzeit war es 07:15 - versuchten wir angesichts der schier endlosen Schlangen an den Schaltern unser Glück bei den Self-Check-In-Automaten, die hatten beim Flug von New York nach Los Angeles am Beginn unseres Urlaubs super funktioniert (im Gegensatz zu denen am Wiener Flughafen). Nach der Eingabe unseres Bestätigungscodes meinte das Gerät aber, wir sollten mit einem "Agenten" Kontakt aufnehmen, üblicherweise kein sonderlich gutes Zeichen. Der schaute sich unseren Zettel an und meinte dann kurz angebunden, dass die Abflugzeit von 08:50 auf 08:00 geändert worden war, wir zu spät dran seien, um noch einsteigen zu können, unseren Flug verpasst hätten und uns somit an die Abteilung "Special Service" für eine Umbuchung zu wenden hätten. Und das noch vor dem ersten Kaffee. Toll. Ganz toll.
Beim Schalter für "Special Services" waren dann - welch Überaschung - bereits ungefähr 20 Leute angestellt, bis wir an der Reihe waren, wuchs die Menge auf ungefähr 100 an...
Der Mitarbeiter erklärte uns, dass wir den Flug nur deswegen verpasst hatten, weil wir nicht bereits 2 Stunden vor dem Abflug am Flughafen gewesen waren, er würde uns aber trotzdem kostenlos neue Tickets ausstellen und uns für den Flug um 11:00 buchen...oh, wie nett. Nachdem unsere Koffer mit kleinen Barcode-Schleifchen versehen waren, trugen wir sie zur Abgabestelle, wo sie einer nach dem anderen auf das Band gehievt wurden und im Schlund des Durchleuchtungsgerätes verschwunden.
Danach stellte die beste Ehefrau von allen fest, dass der nette Herr Emmanuel am Schalter statt der versprochenen Maschine um 11:00 die nächste um 13:30 für uns gebucht hatte. Ich drängelte mich unter den bösen Blicken der wartenden Hundertschaft nochmal zu ihm vor, legte ihm unsere Bordkarten hin und erklärte die Sachlage. Er nahm die Tickets, klickte eine Weile auf seinem Computer herum, warf die Karten weg und druckte dann neue aus, diesmal korrekterweise mit 11:30 als Abflugzeitpunkt. Ok, er hatte vorher eigentlich von 11:00 gesprochen, aber so kleinlich bin ich nun auch wieder nicht.
Triumphierend ging ich zu meiner Familie zurück und wedelte voll Stolz mit den Bordkarten herum, meine Frau meinte allerdings nur trocken, ob ich auch wegen der Koffer gefragt hätte. Hatte ich natürlich...nicht. Also nochmal vordrängeln, böse Blicke, Sachlage erklären, Computer klicken, noch mehr klicken, noch mal klicken, dann gab er mir die Koffer-Tickets zurück und meinte, nun wäre alles in Ordnung.
Während der zweistündigen Wartezeit bemerkten wir, dass meine Frau als einzige bereits einen festen Sitzplatz hatte (5A) wir anderen aber nur einen "Seat Request", der laut Aussage der Dame beim Gate kurz vor dem Boarding gegen einen Sitzplatz umgetauscht werden würde.
Zu dem Zeitpunkt war die Abflugzeit von 11:30 auf 12:05 verschoben worden. Ein paar Minuten später stand dann 11:30 auf der Anzeigetafel, kurz danach kam dann eine Durchsage, dass wir erst um 11:50 fliegen würden, weil es zu viel Air-Traffic gäbe. Keine zwei Minuten später dann eine neuerliche Durchsage, dass wird doch um 11:20 fliegen würden, damit wie dem Stau entgehen würden. Dann wurden wir alle einzeln aufgerufen, und unsere "Seat Requests" gegen richtige Sitzplatzkarten getauscht. Die Karte meiner Frau sollten wir an Bord umtauschen, wir hatten nämlich drei Plätze in der 21. Reihe. Als es dann Zeit war, an Bord zu gehen, stellten wir erstaunt fest, dass die beste Ehefrau von allen einen Platz in der ersten Klasse bekommen hatte, wir anderen aber in der Holzklasse untergebracht waren. Nett wie wir waren, haben wir ihr aber gesagt, sie solle dort bleiben und den Komfort und das Essen genießen, wir würden auch mit trockenen Erdnüssen auskommen...
Nach einem ereignislosen Flug landeten wir ohne Probleme in New York, gingen zur Gepäckausgabe, warteten ein wenig...und dann noch ein wenig...und dann noch ein wenig länger und als das Band stehenblieb und keine Koffer mehr ankamen, wurden wir doch ein wenig unrund und fragten im Baggage Service Center nach. Die Dame war zwar höflich, ließ aber doch merken, dass sie eigentlich absolut keinen Bock mehr hatte zu arbeiten und die Kunden (hinter mir standen noch mal ungefähr 10 Personen) ihr furchtbar auf die Socken gingen. Sie hat aber dann doch herausgefunden, dass unsere Koffer sich in der Maschine um 13:30 befanden (so ein Zufall aber auch) und erst in zwei Stunden ankommen würden. Wir könnten also entweder warten oder einfach ins Hotel fahren, das Gepäck würden uns nachgebracht werden.
Wir zogen es vor, uns gleich ins Hotel zu begeben und schlafen zu legen, da wir von dem Tag vollkommen fertig waren.
Um sechs Uhr in der Früh (unserer inneren Uhr nach war es auf Grund des Zeitunterschieds zwischen Los Angeles und New York erst drei in der Nacht) riss uns das Telefon aus dem Tiefschlaf, einer der Hotelangestellten meldete uns, dass die Koffer eingelangt seien und sie jetzt auf's Zimmer gebracht werden würden. Super. Danke Emmanuel.

Freitag, 23. Juli 2010

Lug und Trug

Am Dienstag in der Früh fiel uns das Munterwerden besonders leicht, denn für den Tag war der Besuch der Universal-Studios geplant. Wir standen etwas früher als sonst auf (so gegen sieben Uhr, also eigentlich vieeel früher als sonst), fuhren ins "Bever-Liz", unserem Liebling-Frühstücks-Lokal in L.A. (boa, klingt das über-drüber-abgehoben....hihi...) und machten uns dann auf den Weg in die Traumfabrik. Da wir letztes Jahr schon einmal in mehreren Freizeitparks in Florida unterwegs waren, sind wir in dieser Hinsicht schon ziemlich verwöhnt, trotzdem freuten wir uns wie die Schneekönige auf diesen Tag.


Bei der Einfahrt auf das Gelände hielten wir am Schranken und wurden aufgefordert, uns auszusuchen, ob wir unser Auto auf den "normalen" Parkplätzen oder den "besseren" (weil näher am Eingang) abstellen wollten. Da wir ohnehin recht früh dran waren, entschieden wir uns für die normalen, was der freundliche Mitarbeiter mit einem "Absolutely, Sir!" quittierte, so als ob ich mich zwischen einem Château Mouton-Rothschild Jahrgang 1982 und einem aus 1990 für den besseren entschieden hätte (laut Internet der erstere).
Die beste Ehefrau von allen hatte die Tickets (inklusive First-In-Line-Pass) bereits im Voraus gekauft und so konnten wir ohne weiteren Verzögerungen in den Park hinein.
Ich könnte an einem solchen Ort vermutlich nicht arbeiten, da der andauernde Lärmpegel und die Dauerberieselung mit Musik mich spätestens nach drei Tagen in den Wahnsinn treiben würden, für einen eintägigen Besuch wirkt aber eben dieses akustische Dauerfeuerwerk wie  Koffein für's Gehirn...wir waren wie elektrisiert und wussten gar nicht, was wir uns als erstes ansehen sollten. Nach Shrek 4D (3D inklusive Rütteln, Schütteln und Wasserspritzern) zum Aufwärmen machten wir erst mal die Studio-Tour, bei der man viele Kulissen sieht, die in den diversesten Filmen vorkommen, in denen man überhaupt nicht erkennen kann, dass es sich nicht um die Originalschauplätze handelt, sondern lediglich um Nachbauten, manchmal sogar nur um Miniaturen.
Das Bild unten habe ich aus dem Tour-Bus heraus fotografiert (war leider eine falsche Entscheidung, rechts zu sitzen, links wäre besser gewesen, hätte ich mir aber auch denken können, links ist immer besser als rechts...), das Schiff und die Steinmauer scheinen richtig groß zu sein...der Schein trügt aber, beides sind Modelle, nicht größer als ein bis zwei Meter und die Modelle stammen aus dem Film "King Kong" (die Szene aus der 2005er Version von Peter Jackson, in der das Schiff auf die Riesen-Affen-Insel zufährt).
Danach standen Waterworld, The Simpsons Ride, Revenge Of The Mummy, Terminator 3D, die Special Effects Show, Animal Actors, Jurassic Park, King-Kong 3D und noch einiges mehr am Programm...einige dieser Attraktionen haben wir doppelt besucht, die Kinder sogar bis zu fünf mal...
Nach knapp 11 Stunden im Vergnügungspark waren wir dann alle vollkommen geschlaucht aber  glücklich...

Mittwoch, 21. Juli 2010

Stern-Gucker

Am Montag, nach einem ausgesprochen guten Frühstück im Cafe "Bever Liz" am Beverly Drive (unbedingt die Hash Browns probieren...super knusprig), spazierten wir in Richtung des berühmten Rodeo Drives, von wo laut Aussage einer Dame beim Empfang unseres Hotels die Hop-On-Hop-Off-Busse wegfahren würden. Dort angekommen wurden wir vom (vermutlich selbsternannten) "Botschafter von Beverly Hills" Gregg Donovan begrüßt.
Er machte uns darauf aufmerksam, dass es absolut keinen Sinn hat, mit einem dieser Busse zu fahren, weil man dafür 30 Dollar pro Person zahlen würde und mit einem der öffentlichen Busse würde eine Tageskarte nur 5 Dollar kosten und da könnte man natürlich ebenfalls jederzeit aus- und einsteigen.
Viel besser wäre es, mit einem Van zu fahren, den er uns unbedingt empfehlen könne, der fahre kreuz und quer durch Beverly Hills an vielen Häusern von Prominenten vorbei, der Busfahrer mache das schon seit über 10 Jahren, kenne sich super aus und sei überdies enorm witzig.
Wir ließen und davon überzeugen, warteten eine knappe Stunde, bis zur nächsten Abfahrt und wurden dann vom Busfahrer-meets-Entertainer-meets-Stand-Up-Comedian in die Hügel von Beverly Hills kutschiert.
An die Rückseite der Fahrerkabine war ein Zettel geklebt, auf dem er Hinweise auf die Höhe des Trinkgeldes gab. 5$, wenn die Tour OK wäre, 10$ wenn sie spitze wäre und 20$ wenn wir sie so gut fänden, dass wir sie noch mal machen wollen würden.
Leider hatte er überhaupt nicht vermerkt, ob man auch Geld von ihm zurückverlangen können würde. Ich bilde mir ein, nicht soooo schlecht Englisch zu verstehen, aber was der Typ von sich gegeben hat, das war zum Teil einfach unverständlich. Philipp (ihn hat die Star-Tour vermutlich am wenigsten interessiert) hat sich in der ersten halben Stunde den Spaß gemacht, mitzuzählen, wie oft unser "Reiseleiter" verschiedene Worte verwendet hat. 
OK...58 mal
GUYS...172 mal

Mir wäre ja vorgekommen, sie wären jeweils noch öfter vorgekommen, kann mich da aber täuschen. Er ist mit uns zwar wirklich durch unzählige Seitenstraßen in Beverly Hills gekurvt und hat dabei nahezu in einer Tour geredet, der Informationsgehalt war aber eher überschaubar. Was wir auf jeden Fall gesehen haben, sind jede Menge Häuser von jeder Menge Stars, bei denen das Geld abgeschafft zu sein scheint. In den Einfahrten, sofern man überhaupt so weit sieht, stehen Hummer, Lamborghinis, Ferraris, Maseratis, Bentleys und weiß der Geier was noch für Superschlitten. Marmorbüsten, Goldverschnörkelungen, bronzene Kitschfiguren, die Freiheitsstatue in Kleinformat und sonstige Geschmacklosigkeiten deuten allerdings daraufhin, dass Geld und Stil nicht unbedingt immer Hand in Hand gehen.
Bei einer großen Anzahl an Objekten waren außerdem auch Schilder von Realitäten-Büros aufgestellt, was daraufhin deutet, dass offenbar einige Leute ihre Schmuckstücke wieder versilbern möchten oder müssen.
Die 150-Zimmer-Villa von Aaron Spelling, dem verstorbenen Filmproduzenten, ist z.B. um 150 Millionen Dollar zu haben. Pro Zimmer also ungefährt eine Million...mhhhh...mal überlegen...wie viel könnten wir dann für unser Haus bekommen...? Aber nein...wie unser Busfahrer in einer seiner besserverständlichen Phasen gesagt hat, gilt beim Preis dieser Immobilien nur eines: "Location, Location, Location". Wollmannsberg klingt halt nicht ganz so mondän wir "Bel-Air" und Palmen am Straßenrand wirken irgendwie cooler als Sauerampfer.
Am Nachmittag sind wir dann am "Walk of Fame" gewandelt und haben uns die Sterne einiger Berühmtheiten angesehen...Stephen Spielberg, Sting, Phil Collins, Humprey Bogart, Walt Disney und...
Die beste Ehefrau von allen und ich sind inzwischen seit 16 Jahren verheiratet und anlässlich unseres Hochzeitstages hatten wird schon drei Monate zuvor einen Tisch im berühmten Restaurant "Spago" meines kärntnerischen Landsmannes Wolfgang Puck gebucht.
Wir haben uns also alle "aufg'mascherlt", "g'schneutzt" und "gekampelt" (wobei mein Junior sich lediglich zu einem sauberem Hemd und einer neuen Hose überreden ließ) und sind am Abend zum Essen hingefahren. Ich muss sagen, der Herr Puck hat wirklich eine ausgezeichnete Küche in seinem Gasthaus. Keiner von uns hat sich angepatzt, ist aus der Rolle gefallen oder sonst irgendwie unangenehm in Erscheinung getreten...es war ein perfekter Abend mit einem perfekten Essen...

Das einzige was uns aufgefallen ist: Angeblich gehen ins Spago jede Menge Berühmtheiten zum Essen und wir hatten insgeheim gehofft, wenigstens einen der Film- oder Fernsehstars zu sehen, wurden in dieser Hinsicht aber enttäuscht...zumindest haben wir keinen erkannt...bei so vielen Normalsterblichen, die extra wegen der Stars ins Spago gehen, passen diese aber vielleicht einfach nicht mehr hinein...

Dienstag, 20. Juli 2010

Dr. Michael - der Arzt, die Frauen vertrauen.

Gestern morgen nach dem Auschecken aus dem Hotel stärkten wir uns noch mal im "Full of Beans Coffee House" und traten dann die Reise nach Los Angeles an. Die Entfernung betrug noch ungefähr 100 km und diese legten wir ohne Probleme zurück. Den ersten Zwischenstopp legten wir ein, um unserer Sammlung von Reisekoffern noch einen weiteren hinzuzufügen, die beste Ehefrau von allen hatte am Morgen beim Packen eingesehen, dass sich all das, was sich noch nicht in unseren vier Koffern und Taschen befand, unmöglich so komprimieren lassen würde, dass es irgenwie hineinpassen könnte (lediglich Damenhandtaschen scheinen innen größer zu sein, als außen). Wir blieben also an einem Supermarkt stehen und da wir nun ohnehin noch einen Koffer mehr zu füllen hatte, wurde aus dem "wir bleiben nur kurz stehen und kaufen einen Koffer" doch noch eine kleine Einkaufstour für Mutter und Tochter. Nach einer knappen Stunde waren wir dann aber letztendlich unterwegs und hielten vor L.A. nur noch einmal zum Tanken in Thousand Oaks an.
Wann genau wir in Los Angeles angekommen sind, kann ich eigentlich nicht wirklich sagen, da diese Stadt flächenmäßig dermaßen groß ist. Irgendwann merkt man dann einfach an den Straßennamen, dass man offenbar dort angelangt ist, wo die Stars zu Hause sind...
Nach kurzer Irrfahrt ("Nein, ich hab' Beverwil Drive und nicht Beverly Drive gesagt, du hast das nur falsch ins Navi eingegeben, du hörst mir einfach nie genau zu...") kamen wir in unserem Hotel an, bezogen unser Zimmer und genossen den Ausblick aus dem neunten Stock.
Am Abend gingen wir dann, einer liebgewonnenen Tradition folgend, ins Kino und sahen uns "The Sorcerer's Apprentice" an...hat uns allen sehr gefallen. Da die erste Vorstellung, für die wir noch Karten bekommen konnten, erst knapp vor zehn anfing, kamen wir dann kurz nach Mitternacht ins Hotel zurück.

Sonntag, 18. Juli 2010

Surfin' USA

Nach dem Aufstehen, der Morgentoilette und dem Anziehen ist unser erstes Ziel in diesem Urlaub eigentlich immer zuerst der Frühstücksraum. Wir wussten zwar, dass in unserem Hotel das Frühstück im Preis inkludiert ist, nicht aber wo dieses zu finden sein würde. Nach kurzem Suchen haben wir "das Buffet" aber doch gefunden...und links liegen gelassen. Kann ja sein, dass wir ein wenig verwöhnt sind, was die erste Mahlzeit des Morgens anlangt aber zumindest hinsetzen wollen wir uns beim Essen schon. Dieser Raum war offenbar nur dazu gedacht, sich Kaffee, O-Saft und Bagel zu holen und diese dann im Zimmer zu verzehren...kein Tisch, keine Sessel. Na ja. Nicht unbedingt das, was wir uns vorgestellt hatte. Wir fuhren also mit dem Auto ein klein wenig in Richtung Ojai und fanden nach kurzer Suche das "Full of Beans Coffee House".


Hinter dem kleinen Gebäude befindet sich ein total idyllischer Garten, in dem wir zwei ausgezeichnete doppelte Espressos (Wirklich! Kein Witz!) und die frisch gebackenen Mehlspeisen genossen.
Solchermaßen gestärkt fuhren wir dann (nach gründlicher Grundierung mit Sonnenschutzmittel - Muttern kennt kein Pardon) an den nahegelegenen Lake Casitas. Dabei handelt es sich um einen Stausee in dem - sehr zu unserem Missfallen - das Schwimmen verboten ist. Der Grund dafür ist - sowohl laut Aussage des Mitarbeiters am Eingang als auch laut Wikipedia - dass es sich um ein Trinkwasserreservoir handelt. Das wäre ja an und für sich nichts ungewöhnliches, wenn nicht gleichzeitig jede Menge Boote am See herumgefahren wären. Und ich spreche nicht von Elektro-, Tret- oder Ruderbooten sondern von Motorbooten mit Benzin-Außenbordmotoren! Nachdem man nicht baden gehen darf (Gesetz ist Gesetz), gingen wir schnurstracks zum Bootsverleih, um uns auch so ein PS-Monster auszuborgen. Mir schwebte ein schnittiges, knallrotes Rennboot mit 250 PS vor, mit dem wir mit Vollgas von einer Seite des blitzblauen Sees zur anderen und zurück flitzen würden, während braungebrannte Playboy-Bunnies mit weißen Hüten eisgekühlte Raffaello servieren würden. Die waren aber offenbar schon alle ausgebucht. Oder acht PS schienen dem Typ beim Bootsverleih genug für uns...und Ferrero Rocher sind mir ohnehin lieber...
Die beiden Mietoptionen waren entweder fünf Stunden oder einen ganzer Tag. Wir entschieden uns für die erstere Variante, da wir annahmen, dass das ohnehin mehr als genug Zeit sein würde. 
Nach zwei Stunden, bei denen wir mehr als einmal versucht gewesen wären, "versehentlich" ins Wasser zu fallen (es hätte wirklich eine traumhafte Temperatur gehabt), waren wir dann alle durchgegart und von allen Seiten knusprig gebraten. Wir kehrten zum Bootssteg zurück, retournierten unser Schnellboot und machten uns auf den Weg ins Hotel zurück...so schlecht ist der Pool dort auch nicht...
Den Tag beschlossen wir dann wieder mal in einer Pizzeria, die Web-Adresse lautet bezeichnenderweise http://www.theonlygoodpizza.com, und ich muss feststellen, dass der Besitzer gar nicht so unrecht hat, sie war wirklich ausgezeichnet. Das selbe Urteil kam auch vom absoluten Experten in Sachen Pizza: Meinem Junior. Wenn man ihm Gelegenheit geben würde, jeden Tag Pizza zu Essen, würde er es tun. Wir fuhren vor zwei Jahren im Sommer in zehn Tagen von Ungarn nach Kroatien an die Plitvicer Seen, zwei Tage nach Slowenien, einen Abstecher nach Triest, drei Tage nach Kärnten an den Wörthersee und zum Abschluss noch zwei Tage nach Oberösterreich und während dieser Reise hat Monsieur P. an jedem einzelnen Tag eine Pizza gegessen. Wenn sich einer damit auskennt, dann er...