Aus diesem Grund habe ich auch eine Top-10 Liste der furchtbarsten Songs, die 2012 in der österreichischen Hitparade waren, erstellt.
Die Reihung ist natürlich vollkommen subjektiv und möglicherweise nicht für jeden nachvollziehbar, ich werde aber versuchen, meine Beweggründe für die Bewertung zu erläutern.
Platz 10: Tim Bendzko, Wenn Worte meine Sprache wären
Ist das nicht der Typ, der nur mal schnell die Welt retten wollte? Genau, der ist das...Wenn man das Lied so als Hintergrundgeplätscher hört, dann fällt es einem ja zuerst nicht auf, wenn man aber genauer aufpasst, dann merkt man, dass der Typ echt ein Rad ab hat. Ich kann mich noch gut erinnern, wie das im Radio andauern auf und ab gespielt wurde und wie ich mehr als einmal bei den unsterblichen Zeilen
Mir fehlen die Worte ich
hab die Worte nicht
dir zu sagen was ich fühl'
ich bin ohne Worte ich
finde die Worte nicht
ich hab keine Worte für dich
Mir fehlen die Worte ich
hab die Worte nicht
dir zu sagen was ich fühl'
ich bin ohne Worte ich
finde die Worte nicht
ich hab keine Worte für dich
"Dann halt doch einfach die Klappe! Du Arsch!" gedacht oder eventuell auch gesagt habe. Warum ich mir den Mist überhaupt anhöre? Ganz einfach: Bei einem meiner Kunden läuft Krone Hit im Dauerbetrieb und da kann ich leider nichts dagegen tun, wenn ich dort bin...
Platz 9: Taoi Cruz ft. Flo Rida, Hangover
Um es mal mit den unsterblichen Worten von Martin Riggs aus Lethal Weapon zu sagen: I'm too old for this shit!Meine Abneigung gegen diesen Song rührt möglicherweise daher, dass mir Textzeilen wie
So I can go until I blow up, eh
And I can drink until I throw up, eh
nichts anfangen kann, weil das "Trinken bis zum Kotzen" eher nicht erstrebenswert für mich erscheint.
Platz 8: Chris Brown, Don't wake me up
Wenn in einem Song mit immerhin 39 Zeilen Text nur 14 davon nicht aus "don't wake me up" bestehen, dann ist der Schreiber mit Sicherheit kein Anwärter für den Literaturnobelpreis. Wenn man dem Herrn Brown dann auch noch das Autotune wegnehmen würde, dann wäre es überhaupt ganz aus. Das gilt aber vermutlich für nahezu alle sogenannten "Sänger", die man so in der Hitparade hört.Platz 7: Black Eyed Peas, Boom Boom Pow
Die Black Eyed Peas haben bei mir einen besonderen Platz, die sind ein Paradebeispiel für eine Konservenband. Eine ethnische Mischung, in der für jeden was dabei ist, einfallslose repetitive Musik, bei der man merkt, dass ohne das elektronische Aufpeppen der Stimmen nichts übrigbliebe. Die Black Eyed Peas unplugged? Ist mit Sicherheit eine stille Angelegenheit.Platz 6: Flo Rida, Whistle
Wieder so ein Lied, wie es sie zu Hunderten gibt....ohne großen Wiedererkennungswert...und wie subtil er mit den Worten spielt...
"Can you blow my whistle, baby?"
Platz 5: Taoi Cruz, There She Goes
Herr Cruz ist ein echter Künstler. Wie der mit den Worten spielt ist echt ein Genuss...besonders die Textzeile "There She Goes Looking Like A Star
With Her Body Shaped Like A Rock Guitar"
hat es mir angetan. Ich nenne einige Gitarren mein Eigen und würde bei keiner auf die Idee kommen, einer Frau die selbe Figur zu wünschen...ist aber eventuell nur eine Geschmackssache...
Platz 4: Michel Teló, Ai Se Eu Te Pego
Mannomann...das ist einer der Songs, die mich in dem Jahr am meisten Nerven gekostet haben...wer ihn am Titel nicht erkennt, hier ein kleiner Hinweis:
Platz 3: Asaf Avidan, One Day / Reckoning Song (Wankelmut Remix)
Wer gedacht hat, dass "Wake me up" literarisch nicht zu toppen ist, der hat sich gewaltig geirrt. Der israelische Künstler hat es geschafft, das Konzept Intro - Strophe - Refrain - Strophe - Refrain - Zwischenteil - Refrain - Ende komplett über den Haufen zu werfen und punktet mit "Refrain - Refrain - Strophe 1 - Strophe 1 - Strophe 1 - Strophe 1 - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - Refrain - RefrainPlatz 2: Black Eyes Peas, Don't Stop The Party
Wie gerne ich die Black Eyed Peas habe, merkt man schon daran, dass sie gleich zweimal in meiner Liste vertreten sind...einfach ätzend.Platz 1: Tacabro, Tacatà
Ja genau! Tacatà von Tacabro. Das ist wahre Kunst. Ich wage zu behaupten (und hoffe das auch inständig), dass man von dem italienischen Duo in einem Jahr nichts mehr hört. Auch wenn ich mich jetzt anhöre wie mein eigener Großvater: Das ist keine Musik. Wenn man aus dem Text jede Zeile entfernt, in der "Tacata" vorkommt, bleibt nichts übrig. Gar nichts.Im Nachhinein betrachtet ist diese Reihung ohnehin vollkommen willkürlich, weil ich jedem einzelnen der sogenannten "Künstler" die Nummer 1 vergönnt hätte, das Zeug dazu haben sie alle. Im Großen und Ganzen kann man aber erkennen, dass ich mit der sogenannten Dancefloor-Musik nichts anfangen kann. Konservenmusik produziert für die breite Masse, gefällt aber offenbar, sonst würden diese Machwerke ja nie in die Hitparade kommen. Nicht dass ich eine Lanze für die Kastelruther Spatzen brechen möchte, diese Art von Musik ist mir genauso zuwider wie die oben aufgelisteten, aber bei denen hat es einen Riesen-Skandal gegeben, weil sie ihre Instrumente nur auf den ersten fünf der insgesamt über dreißig Alben selbst gespielt haben. Würde man Flo Rida, Black Eyes Peas, Chris Brown und Konsorten die Wunderwerkzeuge wegnehmen, die modernen Tonstudios zur Verfügung stehen, bliebe aber ebenfalls nichts übrig...wär' auch nicht schade...
Nur damit nicht die Frage kommt, was ich denn eigentlich so höre: Ich hab' für 2013 Karten für die folgenden Events, das erklärt dann vermutlich einiges:
- Watzmann (nicht aus musikalischer Sicht ein Hit, aber einfach Kult seit 40 Jahren)
- Alan Parsons
- Steven Wilson
- Mark Knopfler
- P!NK
- Green Day
- Nova Rock
- The Wall
- Peter Gabriel