Sonntag, 16. Januar 2011

Leaving on a jet plane

Eigentlich stammt das Lied aus der Feder von John Denver, aber die bekannteste Version ist vermutlich die von Peter, Paul and Mary. Für mich war es gestern, ach Quatsch, eigentlich schon vorgestern - die Zeitverschiebung bringt einen völlig durcheinander - Zeit, die Heimreise von Santa Barbara nach Wollmannsberg anzutreten. Kein schönes Gefühl, wenn man seine Familie zurücklassen muss...dabei weiß ich ganz genau, wann ich wiederkomme...

Los Angeles (zumindest ein kleiner Teil davon)
Manchmal hat man beim Fliegen Glück und einen interessanten Sitznachbarn. Bei einem der letzten Male bin ich neben Walter Hübner gesessen (kennt niemand, ist aber ein Experte, wenn es um Kometen geht, war gerade auf dem Weg zur "Planetary Defence Conference"...kennt auch niemand...), ein sehr angenehmer Geprächspartner, der sich mit der Stewardess der Air France auf Französisch, mit mir auf Deutsch und mit einer Frau vor uns auf Slowenisch unterhalten hat, einmal war unser Herr Bundespräsident im selben Flieger (natürlich nicht bei uns in der Holzklasse) und beim Rückflug aus New York vor zwei Jahren bin ich an der Silikone Pamela Anderson vorbeigestolpert...die war natürlich ebenfalls in der ersten Klasse unterwegs...

Manchmal hat man beim Fliegen Pech und sitzt neben oder in direkter Nachbarschaft zu Eltern mit einem oder wenn's ganz schlimm ist, mehreren Kleinkindern, die während des gesamten Fluges quengeln oder schreien...ich weiß schon, dass die Kleinen arm dran sind, wenn sie über 10 Stunden ruhig sitzen sollen, deshalb wird's aber für die Leute rundherum auch nicht besser...

Diesmal war's nicht ganz so schlimm, ich hatte als Sitznachbarn ein Ehepaar aus Kasachstan...zumindest sah er aus wie ein übergewichtiger Borat (inklusive Wuschelhaaren und überdimensionalem Schnauzer). Direkt neben mir saß seine Angetraute, die um die 130 kg auf die Waage gebracht haben dürfte und nur teilweise in den Sitz gepasst hat (was drübergestanden ist, war dann auf meinem Sitz). Die beiden waren als Gesprächspartner nur bedingt geeignet, denn einerseits ist mein Kasachisch ein wenig eingerostet und das Englisch der beiden war eher weniger verständlich, soweit ich das aus der Konversation mit der Stewardesse entnehmen konnte (Was haben die beiden in L.A. gemacht?) und andererseits haben sie ohnehin lockere 3/4 des Fluges geschlafen.

Das Essen an Bord der British Airways von Los Angeles nach London war so, wie man es sich von den Engländern vorstellt: Zerkochtes Rindfleisch mit geschmacklosem, in seiner Konsistenz an Tapetenkleister erinnerndem Kartoffelpüree und zerkochten, ungewürzten Erbsen und Karotten. Ich hab' mich dann auf die Semmel konzentriert und sogar die Nachspeise stehengelassen (irgendein undefinierbarer Teig mit kandierten Kirschen...).
Das "Frühstück" war dann sogar noch ungenießbarer, ich weiß überhaupt nicht, was das gewesen sein sollte, das ich da am Teller hatte. Ein kleines Packerl mit Rosinen (hä?), einen Vollkornkeks und ein...tja, wenn ich nur wüsste, was das war...irgendwie wie ein Stück Kuchen, aber eiskalt und von erschreckend klebrig-plastilinartiger Beschaffenheit...

Am Flug von Flug von London nach Wien durfte ich dann eine Premiere erleben: Ich hab' das Essen verschlafen! Das ist mir noch nie passiert. Normalerweise ist es so, dass ich in einen Flieger steige (oder einen Zug oder Bus) und sofort Hunger bekomme. Dabei ist es vollkommen egal, wie lange das letzte Essen her ist. In diesem Fall bin ich aber offenbar sofort nach dem Start eingeschlafen und erst wieder aufgewacht, als mein Sitznachbar den Tisch nach dem Essen wieder hochgeklappt hat. Soweit ich das aus den Resten bei den anderen Fluggästen erkennen konnte, gab's aber für die Economy-Klasse ohnehin nur Cracker, Erdnüsse und einen Kaffee oder Tee (letzerer ist bei der BA vermutlich besser als ersterer).

Wie dem auch sei, jetzt bin ich wieder zu Hause und meine Familie ist knappe 10.000 Kilometer weit entfernt...bin schon gespannt, wie ich das 66 Tage aushalten soll...
Meine drei Lieben am Stand von Santa Barbara
Ich glaube, ich such' meine "Best of Peter, Paul and Mary" und geh ein bisserl weinen...

1 Kommentar:

  1. Kopf hoch, du machst das! Haben dich lieb und freuen uns,wenn du wieder kommst! Dickes Bussi Michi, Iris und Fidi

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