Mein Zahnarzt hat mich mal gefragt, ob ich eine Spritze haben möchte. Ha! Was ist das denn für eine Frage? Er soll froh sein, dass ich ihm ohne Injektion die Hand gebe! Bevor ein Zahnarzt mit seinen Folterwerkzeugen in meinen Mund hinein darf, will ich eine Spritze haben. Zum Glück ist meine Angst vor den diversen Bohrern und Häkchen wesentlich größer als meine Angst vor Nadeln. Sonst wüsste ich ohnehin nicht, was ich machen würde...vielleicht zuerst ein oder zwei Valium einwerfen, bevor er mir eine lokale Betäubung geben kann...oder gleich Vollnarkose?
Wenn ich dann kopfüber am Behandlungstisch liege, den Mund weit offen und seine Finger tummeln sich irgendwo tief im Rachen, dann fängt das übliche Spiel an. Ich kenne keinen Zahnarzt, der anders wäre. Alle sind unheimlich kommunikativ und stellen einem andauernd irgendwelche Fragen. Wie war's im Urlaub? Wie geht's Deiner Frau? Was machen die Kinder? Wie läuft das Geschäft? Hat jemand meinen Bohrer gesehen? Obwohl sich meine Lippen anfühlen, als ob sie eigentlich gar nicht vorhanden wären und meine Zunge zwischen dem Saugschlauch, dem Bohrer und seinen Fingern ohnehin kaum Freiraum zur Bewegung hat, versuche ich dann seine Frage zu beantworten aber sobald man versucht, ein unartikuliertes "Mhgrhlwggrl" herauszubringen, kommt es sofort wie aus der Pistole geschossen: "Nicht sprechen!". Wozu bekommt man denn die ganzen Fragen gestellt, wenn sie gar keine Antworten haben wollen? Wie soll ich denn den Gesundheitszustand meiner Frau beschreiben? Mit einem Kopfnicken?
Naja, wie dem auch sei, jetzt sitze ich wieder mal im Wartezimmer des Zahnarztes und es ist wie immer. Herzrasen, erhöhter Blutdruck, Angstschweiß auf der Stirn, Bauchkrämpfe, zittrige Hände, weiche Knie...
Gleich wird er herauskommen...oh...es ist soweit...
Hr. Asteriou?
Ja?
Wir haben heute die fixe Zahnspange ihrer Tochter herausgenommen, ab jetzt bekommt sie eine, die nur in der Nacht getragen wird.
Super! Danke für die Information.
Ihre Frau soll einen neuen Termin für eine Überprüfung ausmachen.
Ich richte es ihr aus.
Gut. Schönen Tag noch.
Ihre Frau soll einen neuen Termin für eine Überprüfung ausmachen.
Ich richte es ihr aus.
Gut. Schönen Tag noch.
Auf Wiedersehen!
Na, war ja gar nicht so schlimm heute...