Montag, 30. Juli 2012

Urlaub 2012 - The Beginning

Samstagmorgen und Kopfweh, aus irgendeinem mir nicht ersichtlichen Grund fallen diese zwei Ereignisse oft zusammen (nein, es liegt nicht daran, dass ich am Freitagabend in irgendeinem Lokal versumpfe). Das ist normalerweise schon ein Grund, mich nicht wirklich froh zu stimmen, wenn aber an diesem besagten Samstag auch noch mein Urlaub beginnt, dann stört mich das noch mehr als normalerweise. Außerdem hatte ich auch noch ziemliche Rückenschmerzen, alles in allem also kein wirklich guter Start in einen Urlaub.
Nachdem wir erst am Flughafen frühstücken wollten und ich meinen ersten Kaffee also nicht vor 09:00 bekommen würde, war ich also dementsprechend gut gelaunt. Ob es an diesen Umständen liegt, dass ich das neue Terminal 3 am Flughafen Schwechat furchtbar finde, oder ob der wirklich eine Katastrophe ist, kann ich jetzt nicht mit Sicherheit sagen...ich tippe aber auf letzteres...
Kilometerlange Fußwege, kaum Toiletten (haben die darauf vergessen?), unzureichende Beschilderungen und  außerdem kommt man sich auf dem Weg zum Gate vor wie in einem Supermarkt: Man geht mehr oder weniger andauernd direkt durch irgendwelche Duty-Free Shops durch. Ist man dann endlich dort wo man hin will, muss man sich noch einen Stempel auf der Boarding-Karte holen.Das dauerte in unserem Fall recht lange, weil die Dame, der dieser Job zugeteilt wurde, damit ziemlich überfordert  war. Da muss geprüft werden, ob die Nummer des Passes mit der am Ticket aufgedruckten übereinstimmt...eine höchst komplexe Tätigkeit also...
Nachdem wir unsere Tickets abgestempelt bekommen hatten, wurde uns mitgeteilt, dass wir noch eine Viertelstunde Zeit hätten, bis das Boarding beginnen würde, diese Zeit haben wir dann genutzt, um endlich zu frühstücken. Ich sag' nur so viel: Ich hab' schon um weniger Geld besser gegessen.
Nach den hastig hinunter geschlungenen Köstlichkeiten mussten wir uns dann noch mal bei der selben Dame anstellen, die uns schon die Stempel verpasst hatte, zu diesem Zeitpunkt waren aber in der Schlange ungefähr 60 Personen...hat also wieder ein wenig gedauert.
Der Rest ging dann gottlob ohne weitere Verzögerungen von Statten und nach etwas über neun Stunden ereignislosen Flugs landeten wir in Washington, dem Zwischenstopp auf unserem Weg nach Florida. Einreise- und Zollformalitäten waren ereignislos und richtig interessant wurde es erst, als uns bei unserem Gate von einer Mitarbeiterin von United Airlines erklärt wurde, dass wir noch keine Bordkarten hätten und diese bei einem der Customer-Center bekommen würden, an denen wir zuvor vorbeigeschlendert waren.  Nachdem in der Schlange vor dem Service-Desk ungefähr 100 Leute standen, entschieden wir uns für die Variante "Self-Check-In". Der erste Automat hatte allerdings leider mir jeder unsererer Kreditkarten ein Problem und nach dem vierten Versuch wurden wir aufgefordert, uns mit einem Mitarbeiter der Fluglinie in Verbindung zu setzen.Ich hab' mich also dann doch in der Schlange angestellt, die sich ungefähr mit dem Tempo von Kontinentaldrift vorwärts bewegte, während die beste Ehefrau von allen  mit einer der anderen Reservierungsnummern an einem anderen Gerät ihr Glück versuchte. Nachdem ich mich in der Schlange um lockere zehn Plätze nach vorne gekämpft hatte (Entschuldigung, wann geht Ihr Flug? Unserer geht in weniger als einer Stunde, uns pressiert's also ein bisserl. Dankeschön!) kam dann die freudige Meldung meiner Frau, dass sie es doch geschafft hatte, einen funktionierenden Apparat zu finden, der alle unsere Bordkarten ausgedruckt hatte.
Nachdem wir unsere Plätze im Flieger eingenommen hatten, ging die Warterei wieder los, weil es gewitterbedingt Verzögerungen beim Start gab. Nach knapp einer Stunde am Runway hoben wir aber dann doch noch ab und erreichten nach etwas über zwei Stunden Orlando.
Mietwagen abholen, 30 Minuten Fahrt nach Kissimmee, einchecken im Caribe Cove Ressort, Koffer auspacken, kleines Abendessen und um 23:30 Ortszeit endlich ins Bett. Gute Nacht.

Dienstag, 24. Juli 2012

The Art Of Noise

Wer kennt das? Man ist auf einen Konzert, bei dem die Lautstärke der Darbietung einen essentieller Teil des Vergnügens darstellt und wenn alles vorbei ist und man sich mit seinen Freunden über die Highlights des eben erlebten unterhält, spricht man unwillkürlich ein wenig lauter, weil man ein andauerndes Pfeifen in den Ohren hat, das erst nach einigen Stunden wieder verschwindet. Ich erinnere mich an ein Konzert von Dream Theater, bei dem der Mann am Mischpult offenbar schon vor dem Konzert einen Gehörsturz hatte und die Lautstärke dementsprechend angepasst war...da verschwand das Pfeifen erst nach über einem Tag. Man muss sich aber nicht unbedingt mehrere Stunden die Beine in den Bauch stehen, um zu diesem konstanten Hintergrundrauschen zu kommen, das geht viel schneller, einfacher und billiger: Man tauscht bei seiner Alarmanlage die Batterien. Dazu muss man das Gehäuse öffnen, was von dem Gerät als Sabotageversuch interpretiert und mit Aktivieren der Sirene quittiert wird. Obwohl es nur knapp 5 Sekunden dauert, bis man genügend Batterien entfernt hat, um dem Lärmerzeuger den Lebenssaft abzudrehen, reicht die intime Nähe zur Schallquelle vollkommen aus, um Amboss, Hammer, Steigbügel und ganz besonders die Sinneshärchen zu beleidigen.
Nur gut, dass der Techniker mich gewarnt hat, dass ich mich nicht erschrecken soll, sonst hätte es glatt passieren können, dass ich von der Leiter gefallen wäre und mir eventuell was gebrochen hätte...obwohl...dann könnte ich behaupten, es wäre beim Stage-Diving passiert...

Montag, 23. Juli 2012

Dogfood


In der Software-Entwicklung ist es üblich (oder sollte es zumindest sein), dass eine Firma ihre eigenen Produkte einsetzt, um Fehler und Unschönheiten im Handling oder in der Funktionalität besser erkennen und korrigieren zu können. In der Architektur scheint das kein weitverbreiterter Ansatz zu sein, denn ich kenne unzählige Beispiele, in denen Objekte von Außen zwar schön anzusehen sind, die aber in der Benutzung "suboptimal" sind. Riesige Fensterfronten sind zwar recht nett anzusehen, bei direkter Sonneneinstrahlung fühlt man sich dahinter aber ein wenig wie die Hühner beim Hendlbrater...meine Tochter kann davon ein Lied singen...der Zubau ihres Gymnasiums ist in Glas gehalten und damit im Winter kalt und im Sommer heiß...

Warum ich heute aber auf dieses Thema komme, hat einen ganz anderen Grund: Tiefgaragen!
Ich kenne viele Tiefgaragen und muss leider immer wieder feststellen, dass es nur ganz wenige gibt, die so angelegt sind, dass man mit einem Mittelklassewagen ohne Beklemmungszustände ein- und ausfahren kann. Ich habe dazu eine Theorie: Leute, die Tiefgaragen planen, besitzen gar kein Auto, fahren nur mit Fahrrädern oder mussten den Führerschein schon vor langer Zeit abgeben und bewegen sich deshalb jetzt nur noch mit einem Moped-Auto fort, dass mit 1.5m Breite und einer Länge von knapp über 2.5m locker in eine Ein-/Ausfahrt passt. Anders kann ich mir nicht erklären, warum es Parkgaragen gibt, bei denen rechts und links so wenig Platz bleibt, dass sogar Schritttempo zu hoch ist.
Wenn man die Fahrbahn auf einer Länge von 20 Metern um einen halben Meter breiter machen würde, hätte man zwar um 10m² mehr Fläche verbraucht und damit womöglich einen ganzen Parkplatz weniger, aber dafür einen wesentlich höheren Fahrkomfort.
Zur Strafe sollten Architekten, die so einen Mist verbrechen, dazu gezwungen werden, täglich mehrmals ihre eigenen Kreationen zu benutzen. Wenn sie dann rechts und links bei ihren Audis/BMWs/Benzen/Porsches Schleifspuren von nacktem Beton hätten, würden sie ihre Planung eventuell ein wenig überdenken...Mahlzeit!