Montag, 28. Dezember 2009

Paris - Teil 2

Na sowas. Kaum 12 Stunden geschlafen und schon fühle ich mich wie neu geboren. Da sieht man wieder mal, dass der alte Spruch meiner Oma, dass der beste Schlaf der vor Mitternacht ist, absolut korrekt ist. Schlaf vor Mitternacht hatte ich gestern jede Menge. So viel wie schon lange nicht mehr. Wer meine Frau kennt, der weiß aber auch, dass ich den dringend nötig hatte. Wenn wir in irgendeiner Stadt unterwegs sind, dann wird eigentlich jede Strecke zu Fuß absolviert. Ausweichen auf die U-Bahn oder ähnliche Beförderungsmittel nur im absoluten Notfall. Ok, in Paris kann man nicht alles per Pedes erledigen, da käme man über einen Bezirk nicht hinaus, die Stadt ist echt riesig, wir haben deshalb auch einige Strecken mit der Metro zurückgelegt. Wer die Seine-Metropole kennt, weiß genau, wovon ich spreche. So viele Stiegen habe ich auch noch selten erklommen, irgendwie haben sich die Pariser Verkehrsbetriebe gegen mich verschworen und nahezu alle Rolltreppen deaktiviert...aber was soll's...Bewegung soll ja so gesund sein...
Erster Fixpunkt des Tages ist das Frühstück. Ich weiß ja nicht, ob es anderen auch so geht, ich bin eigentlich normalerweise beim Frühstück kein wirklich großer Esser, aber sobald ich irgendwo in einem Hotel bin, spüre ich den unbezähmbaren Drang, das Frühstücksbuffet von vorne bis hinten vollkommen abzugrasen. Ich werde richtig unrund, wenn ich einen Teil übersehe und so arbeite ich mich konsequent von den gegrillten Würstchen, dem knusprigen Speck und den Rühreiern über Schinken und Käse, Croissants und Kuchen zu Müsli und Obst durch, um mir dann am Ende selbst die Frage zu stellen, ob das alles nicht eventuell ein wenig zu viel gewesen ist...vielleicht hätte ich die Tomatenscheiben weglassen sollen...oder die Essiggurken. Dabei fällt mir gerade ein, dass mir heute die Pancakes entgangen sind...naja, morgen ist ja auch noch ein Tag...
Als erstes Ziel außerhalb des Hotels steuern wir dann den Eiffelturm an und schon aus der Ferne erkennt man, wie gewaltig dieses Bauwerk ist. Die Franzosen scheinen eine Faible für Monumentalbauten zu haben (wer einmal in Versailles war, weiß wovon ich spreche), je näher wir kommen, desto gewaltiger scheint der Turm sich über uns aufzubauen. Als wir dann in der Schlange angestellt sind (doch doch, wir haben die Tickets schon über das Internet gekauft, deshalb stehen wir auch nur 30 Minuten an und nicht 3 Stunden) kann man den Blick eigentlich nicht mehr vom Pariser Wahrzeichen nehmen...ist schon sehr toll...
Endlich in der Gondel nach oben ist nach knapp einer Minute schon alles wieder vorbei, wir müssen in einen anderen Lift umsteigen, der erste fährt nur bis zur ersten Ebene, erst der zweite Lift führt dann bis an die Spitze. Doch zuvor müssen wir uns erst mal wieder anstellen, das Ticket bis ganz nach oben haben offenbar doch auch einige andere Urlauber erstanden...
Die Aussicht von ganz oben ist echt beeindruckend. Wenn ich wüsste, was ich da alles sehe, wäre es vermutlich noch viel toller...

Um mit dem List nach unten zu gelangen, müssen wir uns mal wieder - richtig geraten - anstellen. Die letzten paar Stockwerke von der unteren Plattform auf den Boden fahren wir nicht mit dem Aufzug, sondern nehmen statt dessen die Treppen. Nach unten ja auch kein Problem, einige Besucher gehen aber sogar den umgekehrten Weg und kämpfen sich nach oben, wobei wir bemerken, dass in den oberen Stockwerken wesentlich weniger Gespräche zwischen den Leuten stattfinden als unten...
Nachdem wir alle wieder festen Boden unter den Füßen haben, steuern wir unseren zweiten Fixpunkt an: Das Hard-Rock-Cafe, in dem wir dann auch gleich unser Mittagessen einnehmen (anstellen macht hungrig).
Nach dem rituellen Einkauf im HRC-Store nehmen wir Kurs auf die Kirche Sacré-Cœur im Stadtteil Monmartre, von dort oben soll man auch einen wunderbaren Blick über die Stadt haben. Dafür müssen wir allerdings geschätzte 2 Millionen Stufen nach oben steigen...habe ich mich eben über Leute lustig gemacht, die um ihre Atemluft ringen? Ich bereue zutiefst...
Als allerletzte Station für heute gehen wir nochmal zum Eiffelturm zurück, damit wir auch sehen, wie er in der Nacht aussieht und sind schwerstens beeindruckt...er ist wirklich wunderschön...

Was gibt's heute übrigens zum Abendessen...?

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