Freitag, 12. November 2010

Morgen-Grauen

Ab einem gewissen Alter ist es ja schon ein Erlebnis der besonderen Art, wenn man am Morgen aufwacht und feststellt, dass einem nichts wehtut. Kein Zwicken im Rücken, keine Verspannungen im Nacken, keine Halsschmerzen, keine Migräne...nicht mal der leiseste Anflug von Kopfschmerzen...gar nichts. 
Eigentlich sollte man sich solche Tage frei nehmen und genießen. Leider ist es aber so, dass man ohne viel darüber nachzudenken ins große Laufrad steigt und sich ohne zu murren in Bewegung setzt.


Wacht man aber auf und stellt fest, dass sich offenbar in der Nacht jemand mit einem Vorschlaghammer in den Schädel verirrt hat und jetzt mit voller Kraft versucht, aus seinem Gefängnis auszubrechen, dann ist im Normalfall der Tag auch schon gelaufen. Als ob es nicht reichen würde, dass es draußen noch stockfinster ist.


Heute hatte ich in der Früh ein wenig mehr Zeit als normalerweise und deshalb hab' ich zuerst mal den Kerl mit dem Hammer ignoriert und was gefrühstückt, eine Kopfschmerztablette genommen und mich dann mit einer heißen Wärmeflasche über den Augen für 30 Minuten auf die Wohnzimmercouch gelegt.


Tadaaa! Schmerzen weg. Tag gerettet. Alles super. Beach-Boys-Feeling. Ich könnte Bäume ausreißen (jaja, weiß schon, lieber nicht, wegen der Bandscheiben...). Wetter mies? Egal, in meinem Kopf scheint trotzdem die Sonne...
Und jetzt frage ich mich: Warum hat man solche Hochgefühle nicht immer? Wäre doch viel besser, wenn man jeden Moment genießen würde, in dem es einem gut geht...oder liegt das daran, dass man ohne diese Tiefs nicht wissen würde wie sich ein Hoch anfühlt?